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Der sanfte Kuss des Todes

Titel: Der sanfte Kuss des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Griffin
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Finger schlossen sich um ihr Handy und zogen es heraus.
    »Hoffentlich ist es ein Automatik«, plapperte sie drauflos, um ihn abzulenken. »Ich habe nie gelernt, wie man mit einer normalen Gangschaltung fährt.« Sie ließ sich auf den Fahrersitz fallen und versteckte das Handy unter den Falten ihres Rocks. In ihrem Ausschnitt war ihr schwarzer BH zu sehen, und sie hoffte, dass er es nicht merken und neugierig werden würde.
    »Nach links«, sagte er. »Und zwar ein bisschen dalli. Wir haben nicht die ganze Nacht Zeit.«
    Sie stellte die Automatik auf Drive und fuhr vorsichtig nach links auf eine asphaltierte Straße. Sie sah keine Schilder, aber es sah nicht so aus, als befänden sie sich noch immer auf Privatgrund.
    »Schneller.«
    Sie trat aufs Gaspedal und versuchte den Eindruck zu erwecken, dass sie eine geübte Fahrerin war, damit es ihm nicht merkwürdig vorkam, wenn sie eine Hand in den Schoß legte. Sie musste es schaffen, das Handy einzuschalten und auf Wiederwahl zu drücken, aber erst musste sie sich etwas einfallen lassen, um das Geräusch zu übertönen.
Brady war noch im Haus und versteckte sich unter dem Bett, und sie musste irgendjemandem eine Nachricht zukommen lassen, bevor eine Spezialeinheit das Haus stürmte und alles kurz und klein schoss. Sie hatte keine Ahnung, wie die Männer dabei vorgingen, aber sie wusste, dass ein benommener kleiner Junge besser nicht dort sein sollte, wenn sie eintrafen.
    »Mir ist schlecht«, sagte sie. »Können wir mal anhalten?«
    »Nein.«
    Sie fuhren weiter und sie bemühte sich, elend auszusehen. »Bitte … könnten Sie dann wenigstens das Fenster aufmachen? Ich glaube, ich muss mich übergeben, wenn ich keine frische Luft bekomme.«
    Er sah sie genervt an und ließ das Fenster auf seiner Seite ein paar Zentimeter herunter. Max half ihr bei ihrem Ablenkungsmanöver, indem er sich vom Rücksitz erhob und dem Mann auf den Schoß sprang, um die Schnauze durch den Spalt zu stecken.
    »Danke, es geht schon besser«, seufzte sie. »Manchmal wird mir beim Autofahren übel.«
    Sie blickte starr geradeaus und hoffte, dass ihm der verräterische Piepton entgangen war, mit dem sich ihr Handy eingeschaltet hatte.
     
    Jack und Carlos rannten zum Pick-up zurück.
    »Die Zielperson flieht«, brüllte Carlos in sein Handy. »Und ein Officer wurde erschossen. Ich wiederhole, ein Officer erschossen. Wir brauchen sofort Verstärkung.«
    Jack sprang hinter das Lenkrad und ließ den Motor an. Bevor Carlos die Tür richtig geschlossen hatte, raste er bereits über den Highway. »Ich brauche die Querstraße zur
Route 964. Wenn sie in nördlicher Richtung querfeldein gefahren sind, dann müssten sie dort rauskommen.«
    »Der Hubschrauber ist jeden Moment da«, sagte Carlos zu Jack. Und dann wieder ins Telefon: »Richtig, keine Geiseln. Ich wiederhole, beide Geiseln werden noch vermisst.« Er fischte die Karte vom Boden und beugte sich darüber. »Du musst auf den Buck Ridge Trail. Müsste die nächste Abzweigung nach rechts sein.«
    Das Schild kam in Sicht. Jack schlug das Lenkrad scharf nach rechts ein und trat das Gaspedal durch. Sein Handy begann zu klingeln, und er zerrte es aus seiner Tasche.
    »Mein Gott, das ist sie.« Er drückte die grüne Taste. »Wo bist du?«
    Sie gab keine Antwort, und ihm wurde bewusst, dass sie womöglich nicht reden konnte.
    »Sch!« Er bedeutete Carlos, still zu sein, und presste das Handy ans Ohr.
    »… ich glaube, das ist falsch.« Fionas Stimme war kaum zu verstehen. »Ich meine, sind Sie sicher, dass das Westen ist? Mir kommt es eher wie Norden vor. Oder vielleicht auch Osten.«
    Sie war bei ihm. In diesem Augenblick. Sie ist bei ihm , sagte Jack unhörbar zu Carlos.
    Carlos machte ihm ein Zeichen, das Handy auf stumm zu schalten. Gute Idee. Jack folgte ihr und versuchte, sich gleichzeitig auf die Straße zu konzentrieren und darauf, was der Mann sagte. Aber die einzige Stimme, die an sein Ohr drang, war die von Fiona, und selbst die war kaum mehr als ein Murmeln.
    Aber sie war am Leben.
    Allein das ließ seine Schultern vor Erleichterung nach unten sacken.

    Jack entdeckte das Schild für die Route 964 und bog nach rechts ab. Wenn er sich nicht irrte, dann verlief diese Straße parallel zur Rückseite von Vipers Grund.
    »Okay, okay … aber ich will nicht angehalten werden.«
    »Ich glaube, sie fahren nach Westen«, flüsterte Jack, auch wenn das Handy auf stumm gestellt war.
    »Scheiße, dann fahren wir an ihnen vorbei.«
    Er hatte die Worte

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