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Der sanfte Kuss des Todes

Titel: Der sanfte Kuss des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Griffin
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werde mir die Geschichte anhören. Aber ich verspreche nichts.«
    Ein Lächeln stahl sich auf seine Lippen. Sie hatte keine Ahnung, wie sehr er ihre Hilfe brauchte, er steckte mit seinen Ermittlungen in einer Sackgasse fest.
    »Danke.« Er nickte.

    Sie sah auf ihre Uhr. »Mein nächstes Seminar fängt in einer Dreiviertelstunde an. Wir können uns in ein Café setzen, und Sie erzählen mir von dem Fall.«
     
    Das Java Stop gegenüber vom Campus war gesteckt voll mit Studenten, die auf der Suche nach Koffein und einem kostenlosen WLan-Zugang waren und keine Lust hatten zu arbeiten. Fiona war ein regelmäßiger Gast zwischen ihren beiden Kunstgeschichts-Seminaren, die an drei Tagen in der Woche stattfanden. Sie fand, es war der richtige Ort, um einen Kaffee mit einem Mann zu trinken, den sie erst ein paar Minuten kannte.
    »Wie lange unterrichten Sie schon hier am College?«, fragte Jack, als sie sich setzten.
    Er musste sich schräg hinsetzen, weil seine Beine nicht unter den Zwergentisch passten. Die braune Lederjacke mit dem Fellkragen hatte er ausgezogen, so dass er jetzt in einem grauen Flanellhemd und Jeans vor ihr saß. Er trug seine braunen Haare sehr kurz geschnitten – fast militärisch kurz – und wirkte mit seinen abgetretenen Stiefeln inmitten der schicken skandinavischen Möbel ein wenig fehl am Platz.
    »Das ist mein viertes Semester.« Fiona blies auf ihren Milchkaffee und stellte fest, dass die Blicke mehrerer Frauen auf Jack ruhten, als sie sich umsah. »Montags, mittwochs und freitags habe ich meine Überblicksveranstaltungen und den Rest der Woche verbringe ich in meinem Atelier.« Das nahm sie sich zumindest immer vor. Sie konnte sich allerdings nicht erinnern, wann sie das letzte Mal einen ganzen Tag ungestört gemalt hatte.
    Jack umfasste einen Becher mit schwarzem Kaffee. Er hatte die Hände eines Farmers – kräftig, gebräunt, mit
Schwielen. Wie ein Polizist sah er jedenfalls nicht aus. Er trug keinen Ehering, und sie fragte sich, ob er schon einmal verheiratet gewesen war.
    Er beobachtete sie über den Rand des Kaffeebechers hinweg, während sie ihn musterte. Er hatte einen direkten, durchdringenden Blick. Viel entging ihm sicher nicht, dachte Fiona und trank einen Schluck Kaffee. Er war sengend heiß.
    »Da bleibt bestimmt nicht viel Zeit für Aufträge von der Polizei.«
    »Ich versuche jedenfalls, mich stärker auf meine Malerei zu konzentrieren«, sagte sie. »Ich habe in letzter Zeit ganz gut verkauft, und in Kürze habe ich eine Einzelausstellung in einer Galerie.«
    Darauf erwiderte er nichts, sondern hob nur den Becher und trank einen Schluck von seinem Kaffee. Fiona hatte ihn eingeladen, damit sie ihm zu nichts verpflichtet war. Wie erwartet, hatte ihn das irritiert. Er wirkte irgendwie altmodisch.
    Jack sah sie an, und sie versuchte, ihre Gelassenheit zu behalten.
    »Ich hoffe, die Frage ist nicht zu indiskret, aber warum möchte eine Frau mit Ihrer Reputation den Beruf wechseln?«
    Die Frage war eindeutig zu indiskret, aber sie wollte nicht zickig erscheinen. Es schadete jedenfalls nicht, wenn sie sich etwas in Konversation übte, oft hatte sie nämlich nicht Gelegenheit, mit einem so attraktiven Mann Kaffee zu trinken.
    »Ich habe sechs Jahre Malerei studiert. Mit der Arbeit als Polizeizeichnerin habe ich mir das Studium finanziert.«

    Er runzelte die Stirn. »Und jetzt brauchen Sie das Geld nicht mehr, und der Job hat sich für Sie erledigt?«
    Fiona starrte ihn an. So wie er es sagte, klang es, als sei sie nur hinter dem Geld her. Aber was sollte er auch von ihr denken, nachdem sie ihm fast nichts über sich erzählt hatte? Ihren Wunsch, die Malerei zu ihrem Beruf zu machen, konnte keiner nachvollziehen, am wenigsten ihre Kollegen bei der Polizei. Und über die emotionale Belastung, die ihre Arbeit darstellte, wollte sie sich bei ihm nicht auslassen, auch wenn er diesen Punkt vielleicht verstanden hätte. Aber dann hätte er sie möglicherweise für schwach gehalten.
    Sie straffte die Schultern. »Ich dachte, wir wollten über Ihren Fall sprechen?«
    Jack lehnte sich zurück und verschränkte die Arme vor seiner breiten Brust. Sie passte gut zu den breiten Schultern. Als Künstler entging einem so etwas einfach nicht. Genau wie sie sofort sein kantiges Gesicht und das Grübchen am Kinn bemerkt hatte. Den schönen Mund.
    »Das Opfer, eine Frau, wurde am Dienstag gefunden.«
    Fiona riss sich zusammen. »Ist sie schon identifiziert?«
    »Bisher wissen wir nur, dass sie

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