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Der Schachspieler

Der Schachspieler

Titel: Der Schachspieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey B. Burton
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Arbeitszimmer und riss die Schlüsselschublade auf. Nachdenklich strich er mit der Hand über die Schlüssel, dann riss er die Schublade aus dem Schreibtisch, kippte den Inhalt auf den Boden und fuhr mit seinem schwarzen Schuh durch die Schlüssel. Er dachte an den Hubschrauberrundflug, den er letzte Woche mit Loni unternommen hatte.
    »Nicht durch die Tiefgarage«, rief Ciolino, als St. Nick und der Killer in der Tür erschienen und ihn fragend ansahen. »Übers Dach.«

42
    E s war kinderleicht.
    Hartzell hatte ein breites Grinsen im Gesicht, als er Kerry Evans die Hand schüttelte und den JetRanger betrachtete, der vor ihm auf dem Hubschrauberlandeplatz stand. Heute ging ihm zum ersten Mal auf, was für ein schöner Vogel der JetRanger war: ein echtes Prachtstück der Technologie, ein Retter in der Not.
    »LaGuardia, Drake?«
    »Auf dem schnellsten Weg.«
    »Hey, Lucy«, sagte der Pilot und zwinkerte Hartzells Tochter zu. »Es hat aufgehört zu regnen. Fast kein Wind. Eine richtig schöne Nacht für einen Flug.«
    »Eine wundervolle Nacht für einen Flug, Kerry.«
    Kerry Evans war etwa eins neunzig groß und sah aus wie Barbies Freund Ken, nur mit reiferen, wettergegerbten Gesichtszügen und grauen Schläfen. Evans hätte in jedem Film mitspielen können, in dem ein schneidiger Helikopterpilot gefragt war, und das wusste er auch. Der Pilot brachte gerade seine dritte Scheidung hinter sich und jagte allem hinterher, was einen Rock trug.
    »Wann darf ich Sie endlich mal zu einem persönlichen Rundflug über Manhattan einladen, Lucy?«
    »Haben Sie nächsten Samstag Zeit?«
    »Jetzt schon.«
    »Dann sind wir verabredet.«
    Wirklich kinderleicht , dachte Hartzell erneut, als er Lucy in die Passagierkabine des Hubschraubers half. Erfreut registrierte er das Paket von der Größe einer Zigarrenkiste auf seinem Sitz. Ihre neuen Papiere. Es wurde immer besser.
    Vince und David wären noch den ganzen Samstag mit einem Mordskater außer Gefecht. Den Todesstoß hatten ihnen die Long Island Ice Teas verpasst, die er den beiden untergejubelt hatte. Die Mischung aus Wodka, Gin, Tequila und Rum haute einen um, wenn man nicht aufpasste. Hartzell hatte den beiden eine Nachricht am Kühlschrank hinterlassen, dass er und Lucy einem befreundeten Maler helfen würden, eine Ausstellung vorzubereiten. Er fügte hinzu, dass sie bis acht Uhr abends wieder zurück wären und sie beide gern zu einem späten Abendessen ins Le Cirque oder Sarabeth’s einladen würden. Hartzell gurtete sich an, vergewisserte sich, dass Lucy es ebenso machte, und bemühte sich, nicht ständig zu grinsen. Vermutlich würde Vince oder David um zehn Uhr abends widerwillig den Koordinator anrufen. Spätestens um Mitternacht würde der Koordinator rotieren.
    In ein paar Tagen würde Hartzell aus einigen tausend Kilometern Entfernung im Internet und Fernsehen verfolgen, wie Duilio »Leo« Fiorella sehr zu seiner Überraschung in die Mühlen der amerikanischen Justiz geriet. Und wenn die Gerichte ihm seine neue Bleibe zugewiesen hatten, würde Hartzell einen Weg finden, dem Mann eine kleine Aufmerksamkeit zukommen zu lassen: zum Beispiel eine anonyme Postkarte von irgendwo am Mittelmeer. Fiorella würde genau wissen, wer ihm die Karte geschickt hatte.
    Hartzell beobachtete, wie Evans – sorgfältig wie immer – seine Instrumente checkte, einen Blick auf die Rotorblätter warf und sich vergewisserte, dass die Steuerelemente einwandfrei funktionierten. Obwohl Evans gerade gelandet war, ging er diese und andere Punkte auf seiner inneren Checkliste durch. Die reifere Ausgabe der Ken-Puppe war ein erstklassiger Hubschrauberpilot. Hartzell hätte sich keine Sorgen um die Sicherheit seiner Tochter gemacht, hätte sie tatsächlich einen persönlichen Rundflug mit ihm unternommen. Es war ganz schön hart von Lucy, dem armen Kerry den Mund wässrig zu machen, obwohl sie genau wusste, dass aus der Verabredung nichts werden würde. Später einmal würde genau dieses Detail die Aussage des Piloten umso glaubwürdiger erscheinen lassen.
    Evans drehte sich zu den Hartzells um und gab ihnen sein übliches Daumen-hoch-Signal, als ein jäher Donnerschlag die Nacht zerriss. Blut spritzte dunkelrot an die Windschutzscheibe. Evans fiel mit zitternden Schultern nach vorne, nur sein Gurt hielt ihn noch zusammengesunken im Sitz. Das Gesicht des armen Kerls war nur noch bluttropfender Matsch und würde niemanden mehr an Ken erinnern.
    Hartzell schreckte in seinem Sitz hoch. Lucy drückte

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