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Der Schachspieler

Der Schachspieler

Titel: Der Schachspieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey B. Burton
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dass die Polizei das Gebäude absperrt. Keiner darf hier raus, alles klar?«
    »Ja, Sir.«
    Die beiden Männer sprinteten zu den Aufzügen.
    »Nicht sehr sportlich von Ihnen, das Haus absperren zu lassen, Agent Cady«, meinte Westlow. »Wenigstens wird mich Derek für einen vom FBI halten, wenn’s für mich Zeit wird zu verschwinden.«
    Cady ging nicht auf die Bemerkung ein. Er zog sein Telefon heraus und rief Agent Preston an.
     
    Cady entschied sich für das Stockwerk unterhalb von Hartzells Penthouse. Sie würden über die Nordtreppe kommen, um ein gewisses Überraschungsmoment auf ihrer Seite zu haben. Beide Männer hatten den Blick auf die ansteigenden Zahlen auf dem Fahrstuhldisplay über der Tür gerichtet.
    »Es geht Ihnen um das Mädchen, stimmt’s?«
    Westlow sah Cady an. Er schwieg.
    »Sie denken, die anderen haben’s nicht besser verdient«, fügte Cady hinzu. »Aber wir sind hier, um Hartzells Tochter zu retten.«
    Westlow blickte wieder zur Stockwerksanzeige hinauf. »Aus dieser Höhe würde ich nicht wieder vom Balkon springen, Agent Cady.«

41
    R udy Ciolino, der Koordinator, hatte es mit zwei stockbesoffenen Buchhaltern zu tun.
    Deckname Smith war gerade zum zweiten Mal zur Toilette geeilt, um sich zu übergeben, und Jones lag wie tot auf Hartzells Sofa. Als Ciolino mit St. Nick eingetroffen war, hatte der Sicherheitsmann mindestens zehnmal in Hartzells Suite angerufen, ehe er es kopfschüttelnd aufgab. St. Nick übernahm mit seinem eigenen Handy und hatte schließlich beim sechsten Versuch Erfolg. Er hatte den benommenen Smith am Telefon und befahl ihm, sie sofort hereinzulassen, wenn er nicht seinen eigenen Schwanz schlucken wollte.
    »Sie sin’ … da«, lallte Jones und deutete vage auf den Flur hinaus. »Im Bett.«
    »Nein, sind sie nicht, du verdammter Suffkopf!«
    Ciolino erinnerte sich, dass Hartzell sie in seiner Loge bewirtet hatte. Jetzt war ihm auch klar, warum der Kerl ständig wechselnde Cocktails bestellt hatte: um eine möglichst verheerende Wirkung des Alkohols bei den Erbsenzählern zu erzielen. Ciolino war froh, dass er bei den meisten Runden gepasst hatte: Er wollte sich die traumhafte Nacht mit Loni nicht verderben. Doch Hartzell hatte beabsichtigt, seine beiden Hausgäste richtig abzufüllen, damit er und seine Tochter unbehelligt abhauen konnten. Und am Montag früh würde er Fiorella beim New Yorker Staatsanwalt verpfeifen.
    »Sie müssen durch einen Seitenausgang entwischt sein«, meinte Nick.
    »Die sind alarmgesichert und werden nur in Notfällen benutzt.«
    Ciolino blickte von dem Buchhalter auf der Couch zu St. Nick und dem groß gewachsenen Mann hinüber, der mit dem Rücken zum Fenster stand und wartete. Nach und nach wurde ihm bewusst, wie tief er in der Scheiße steckte. St. Nick war einer von Fiorellas Topvollstreckern. Sein Job war es, Fiorellas Gegner so weit zu bringen, dass sie taten, was er wollte. Doch der Große war Fiorellas Killer und kümmerte sich unter anderem um jene, die sich Fiorellas Willen nicht beugen wollten. Der Große hatte bei Gottlieb und Kellervick makellose Arbeit geleistet. Drake Hartzell war nicht seine »Angelegenheit«, deshalb stand er mit verschränkten Armen ans Fenster gelehnt und beobachtete das Schauspiel. Plötzlich schoss Ciolino ein erschreckender Gedanke durch den Kopf: Falls der Killer Fiorella anrief und ihm die missliche Lage schilderte – dass Hartzell verschwunden war und sich an die Behörden wenden wollte –, könnte das Ganze ziemlich schnell doch noch zu seiner »Angelegenheit« werden.
    Fiorella würde alle Unsicherheitsfaktoren eliminieren lassen, ausnahmslos. Alle hier Anwesenden würden sterben müssen, und wahrscheinlich auch der Sicherheitsmann unten in der Lobby.
    Ein typischer Fall für Fiorellas Topkiller: eine Aufgabe, die er, wie immer, makellos erledigen würde. Ich werde nur eine Chance bekommen , dachte Ciolino. Wenn der Killer sein Handy hervorholte, um Fiorella anzurufen, würde Ciolino seine Heckler & Koch ziehen und dem Mann mitten ins Gesicht schießen. Zweimal. Ohne zu zögern. Er hatte nicht genug Zeit, um St. Nick für seinen Plan zu gewinnen, doch Nick würde ihn verstehen, wenn Ciolino ihm hinterher seine Gründe erklärte.
    »Dann sind sie durch die Tiefgarage abgehauen«, meinte Nick und lenkte Ciolinos Aufmerksamkeit wieder auf die prekäre Situation.
    Eine vage Erinnerung stieg in ihm auf. Ciolino sah Nick an, als es ihm plötzlich einfiel. Er drehte sich um, stürmte in Hartzells

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