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Der Schachspieler

Der Schachspieler

Titel: Der Schachspieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey B. Burton
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der Stadt ist. Ciolino ist Fiorellas rechte Hand, sein Protegé. Palma sollte Ciolino beschatten – so bin ich auf ihn gestoßen. Moretti will rauskriegen, was Fiorella in seiner Stadt will. Sie hatten ursprünglich vor, bis nächste Woche zu warten und dann Ciolino zu schnappen, um aus ihm rauszukriegen, was Chicago vorhat. Jetzt, wo Palma nicht mehr da ist, wird Moretti wohl schneller handeln.«
    »Die Mafia ermordet Gottlieb und schiebt es auf… Sie  …, um Hartzell Zeit zu verschaffen, seine milliardenschweren Immobilien zu verkaufen. Aber warum haben Sie Elaine Kellervick umgebracht?«
    »Sie hat zuletzt an einer Analyse von Hartzells Investmentmethoden gearbeitet. In ihren Unterlagen finden sich drei verschiedene Analysen, alle in der Woche vor ihrem Tod angefertigt. Das ist schon auffällig, weil Hartzells Firma weder Kunde noch Partner von Koye & Plagans ist. Außerdem war in Kellervicks Outlook-Kalender ein bevorstehendes Treffen mit Hartzell persönlich vermerkt.«
    »Als Hartzell auf das geplante Treffen angesprochen wurde, hat er es als normales Bewerbungsgespräch abgetan«, fügte Cady hinzu. Er hatte sich gemeinsam mit Agent Preston mit dem Kellervick-Fall beschäftigt. »Haben Sie sonst noch etwas in Kellervicks Unterlagen gefunden?«
    »Ich glaube nicht, dass Ihnen Albert Banning die Wahrheit über Kellervicks letzte Projekte erzählt hat. Das würde ihm vielleicht schlechte PR oder gar eine Klage wegen Unternehmensspionage einbringen. Ich habe von Kellervicks Berechnungen zwar nichts verstanden, aber interessant ist, dass die Zahlen bei allen Analysen ziemlich gleich waren. Wenn Sie sich erinnern, Gottlieb sollte ja die Zügel in der Finanzaufsicht übernehmen. Nach allem, was ich gehört habe, war er fest entschlossen, im ganzen Sektor so richtig aufzuräumen. Davor hatte Drake Hartzell vermutlich eine Riesenangst. Und dass Kellervick Hartzells Investmentstrategien unter die Lupe nahm, hat sie wahrscheinlich zur Zielscheibe gemacht.«
    »Wenn Hartzell so ein goldenes Händchen hat, warum lassen ihn Fiorellas Leute dann nicht weiter seine Geschäfte machen?«
    »Das Letzte, was Palma mir verraten hat – bevor es eskalierte  –, war, dass Moretti einen Mann in Fiorellas Truppe hat: angeblich jemand, der Hartzells Wächter Rudy Ciolino nahesteht. Dieser Jemand hat Ciolinos Telefon manipuliert.« Westlow hielt ein Handy hoch. »Das habe ich von Palma. Damit kann ich Ciolinos Gespräche mithören. Der Typ ist ziemlich verschwiegen, aber nach einem Anruf von einem Kontaktmann in der New Yorker Staatsanwaltschaft wurde er auf einmal ziemlich hektisch und rief verschiedene Leute an. Es sieht jedenfalls nicht gut aus, deshalb habe ich Sie kontaktiert.«
    »Ein Kontaktmann in der New Yorker Staatsanwaltschaft?«
    Westlow nickte. »Der Mann teilte Ciolino mit, dass Drake Hartzell einen Termin für Montagmorgen wollte. Sie können sich vorstellen, was das bedeutet. Ciolino hat fast einen Herzanfall bekommen.«
    »Können Sie mir sagen, wie der Kontaktmann heißt?«
    Westlow zuckte die Achseln. »Ciolino nennt keine Namen am Telefon.«
    »Und der Maulwurf beim FBI?«
    »Ciolino hat direkt hintereinander drei kurze Telefonate geführt. Wie gesagt, er nennt keine Namen, aber die Aussage war eindeutig – ich zitiere: ›Hartzell will uns reinlegen! Komm zum Penthouse!‹«
    Das Taxi fuhr vor dem Wolkenkratzer vor. Beide Männer stiegen auf der Beifahrerseite aus.
    »Irgendeine Ahnung, wen Moretti auf Ciolino angesetzt hat?«
    »Keinen Namen«, antwortete Westlow. »Palma hat sie nur die Stewardess genannt.«
     
    Cady zeigte dem Sicherheitsmann in der Lobby von Drake Hartzells Wohnhaus seinen Ausweis.
    »Sind die Hartzells zu Hause?«, fragte er.
    »Sie sind vor einer Stunde vom Baseballspiel heimgekommen. Mit ihren Gästen.«
    »Mit Gästen?«
    »Zwei Geschäftsleute wohnen seit einigen Wochen bei Mr. Hartzell«, antwortete der Sicherheitsmann mit einer unausgesprochenen Frage im Gesicht: Was zum Teufel geht hier eigentlich vor ? »Vor etwa zehn Minuten sind noch weitere Geschäftspartner von Mr. Hartzell eingetroffen.«
    »Da gab es einen Vorfall«, sagte Cady zu dem Sicherheitsmann und warf einen Blick auf sein Namensschild. »Niemand verlässt das Haus, bis das FBI eintrifft oder ich zurückkomme. Haben Sie verstanden, Derek?«
    »Was ist denn passiert?«
    »Das erzähle ich später einmal bei einem Bier, Derek. Sie müssen 911 anrufen und Ihre Wachdienstkollegen verständigen. Sorgen Sie dafür,

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