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Der Schädelring: Thriller (German Edition)

Der Schädelring: Thriller (German Edition)

Titel: Der Schädelring: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Nicholson
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Die Berge waren verborgen und die Zeichen der Zivilisation verloren sich in den Blättern und Rinden und den Lorbeerbäumen. Dies war die Natur, die Welt, die Satan regierte. Er beherrschte auch die Welt der menschlichen Natur. Er beherrschte Julia. Er beherrschte sie alle.
    Gib auf, leg dich hin. Übergib dich ihm.
    „Er besitzt Sie, Julia“, ertönte Dr. Forrests Stimme.
    Dann Snead: „Es ist Zeit, dass du die Hure Judas Stone wirst.“
    Walter: „Du bist nicht allein, Julia.“
    Sie presste die Hände auf die Ohren, konnte jedoch die Stimmen in ihrem Kopf nicht unterdrücken. Sie stolperte von den Felsen weg; die Sonne schien wie irrsinnig durch die Baumwipfel und der Dunst ihres Atems kreierte finstere Formen vor ihrem Gesicht. Satan beherrschte alles.  
    Sie schloss die Augen, nahm einige weitere schlürfende Schritte und fiel wieder hin. Die Panik stieg wie Finger aus schwarzen Gräbern auf, die sich drehten und ungeduldig nach ihr griffen. Als die Finger – seine Finger – sie berührten, hatte sie nicht einmal mehr die Kraft, auf sie einzuschlagen. Sie umklammerten und packten sie besitzergreifend.
    „Julia“, tönte es.
    Etwas bewegte sich in den dunklen Winkeln ihres Irrenhauses. Diese Stimme. Nicht Walter, nicht Snead, nicht Dr. Forrest. Nicht Satan.
    Mitchell?
    „Ist alles in Ordnung?“
    Ihre Augen schnappten auf und es war tatsächlich Mitchell. Seine Krawatte hing schief, seine Haare waren zerzaust, aber es war Mitchell Austin, Anwalt, früherer Verlobter und gescheiterter Vergewaltiger. Der Teufel in Person.
    „Mitchell“, keuchte sie.
    „Ich sah, wie er dich verfolgte“, sagte er. „Komm, steh auf. Sonst sieht er uns.“
    Er zog sie hoch. Julia taumelte und lehnte sich gegen einen Baum. „Wie . . . hast du mich gefunden?“
    „Grundbucheintrag.“ Mitchell schritt auf sie zu und sie konnte die Beine nicht bewegen. Er nahm sie am Arm und führte sie zu einem dichten Lorbeergebüsch. „Die Bullen sagten jemandem, dass ein Mann namens Triplett dich entführt hätte. Sie hatten keine Anhaltspunkte, aber wir beide wissen ja, dass Polizisten nicht allzu hell sind. Die Hütte war auf der Grundstücksteuerliste aufgeführt.“
    Julia ließ sich von Mitchell in das Rhododendrongestrüpp ziehen. Sie wurden von dicken, wachsartigen Blättern verdeckt. „Nun müssen wir nur warten, bis die Polizei hier ist“, sagte er.
    „Hast du ihnen gesagt, wo wir sind?“
    „Ich wollte dich zuerst sehen. Irgendein doofer Teil von mir wollte Held spielen und hoffte, dass du mir für das . . . vergibst.“ Seine Stimme hatte alle Gerichtsautorität verloren. „Für das, was ich beinahe getan hätte.“
    „ Hast du es ihnen gesagt? “
    Er nickte. „Ich rief sie von meinem Handy aus der Stadt an. Ich ließ meinen Wagen unten auf der Straße und kletterte hoch.“
    „Nein“, flüsterte sie.
    „Hör mal, ich bin nach Elkwood gekommen, um die Dinge wieder in Ordnung zu bringen. Ich war dumm; ich verlor die Nerven. Ich hatte einfach Angst, dich zu verlieren.“
    „Und so hast du versucht, mich zu vergewaltigen ?“
    Mitchells Augen bewegten sich hin und her, als ob er krampfhaft nach einem Rechtsfall suchte, den er ihr darlegen konnte. Er wirkte fehl am Platz in seinem eleganten Anzug mitten im Wald, weit weg von Golfklubs und Finanzexperten. Die Wolle seines Jacketts war zum Teil ausgefranst, dort, wo sich Zweige darin verfangen hatten. „Ich mache dir keine Vorwürfe, dass du mich hasst. Es ist jedoch deine Schuld.“
    „Geh zum Teufel, Mitchell.“ Sie fühlte, wie die Wut ihr wieder Kraft gab. „Verschwinde. Du kannst mich nicht retten.“
    Sie löste sich vom Gestrüpp, aber Mitchell hielt sie fest. „Nein“, sagte er. „Ich brauche dich.“
    Sie riss den Arm weg.
    „Du gehörst mir “, sagte er.
    „Den Teufel tue ich.“
    „ Du läufst mir nicht weg, du Hure. “ Er warf sich auf sie, und sie fiel zu Boden. Sie kämpften auf den kalten Blättern miteinander.
    „Sie geht dorthin, wo sie will“, sagte Walter. Er trat hinter einer Gruppe Weißtannen hervor. „Sie trifft ihre eigenen Entscheidungen. Und weder du noch sonst jemand wird sie daran hindern.“
    Julias und Walters Blicke trafen sich und sie war nicht sicher, ob sie Feuer oder Wahnsinn in seinen Augen sah. Mitchell ließ sie los, stand auf und wischte die Blätter vom Anzug.
    „Du bist also der Gauner“, sagte Mitchell. Er war etwas größer als Walter, aber Walter schritt entschlossen und mit geballten Fäusten auf ihn

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