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Der Schädelring: Thriller (German Edition)

Der Schädelring: Thriller (German Edition)

Titel: Der Schädelring: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Nicholson
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Walter.
    „Er ist ein fieser Kerl“, sagte sie und verschränkte die Arme vor der Brust. „Kaum zu glauben, dass ich ihm je erlaubt habe, mich zu berühren.“
    „Es tut mir Leid.“
    „Nicht nötig. Ich bin froh, dass ich ihn los bin.“
    „Was hat er gemeint, als er sagte, er sei nur des Geldes wegen dabei? Ich dachte, er sei reich.“
    Julia runzelte die Stirne. „Keine Ahnung. Bei Mitchell weiß man nie.“
    „Glaubst du, dass er mit Snead unter einer Decke steckt?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Er wollte mich einfach als sein kleines Spielzeug benutzen. Snead will mich für Satan und ich glaube kaum, dass Satan gerne mit jemandem teilt.“
    „Sie haben womöglich die Schüsse gehört. Sie werden bald hier sein.“ Walter sicherte die Pistole und schaute den Hügel empor in Richtung der Hütte.
    Julia wollte einfach auf den Waldboden sinken und sich zum vermoderten Boden unter den Blättern gesellen. Sie war es müde, beherrscht und besitzt zu werden. Sie war von den Therapeuten beherrscht worden, von Mitchell, von Erinnerungen an etwas, das sich ereignet oder nicht ereignet hatte, als sie vier Jahre alt war. 
    Und nun wollte sie auch Satan besitzen oder wenigstens seine irregeführten Günstlinge. Aber jetzt würde sie unter keinen Umständen aufgeben, nun, da sie der Freiheit so nahe war. Sie war nicht länger allein. Sie war nicht länger eine Gefangene ihres eigenen Kopfs. Sie konnte vertrauen.
    Sie schaute zum Himmel empor, aber die Wolken war noch immer still. Vielleicht war dies jedoch die Definition des Glaubens – an etwas zu glauben, auch wenn es keine Beweise gab.
    „Lass es geschehen, Gott“, sagte sie. „Ich habe keine Angst mehr.“
    Als sie den Abhang emporstiegen, wünschte sich Julia, dass sie Kraft aus Walters Glauben schöpfen könnte. Mit Walters Hilfe könnte sie Snead, Hartley und Dr. Forrest bekämpfen. Sie besaß jedoch keine Waffen gegen ein Wesen, das aus Misstrauen entstanden war, oder gegen die Dunkelheit, die aus den Tiefen ihrer Seele empor kroch und alles überschattete, das sie kannte und an das sie glaubte.

 
     
    28
     
    „Der Jeep wird uns nichts nützen“, sagte Walter, als sie bei der Hütte ankamen. „Sie können die Straße ohne weiteres blockieren.“
    „Vielleicht sollten wir hier bleiben“, sagte Julia. „Du hast die Pistole.“
    Walter schüttelte den Kopf. „Ich bin kein Clint Eastwood. Ich riskiere, mich selbst zu treffen, wenn ich auf die anderen schieße. Zudem sind sie uns zahlenmäßig überlegen.“
    Die Sonne stand hoch am Himmel und brannte auf die Landschaft nieder, die nach dem nächtlichen Regen bereits wieder trocken war. Julia musterte die umliegenden Wälder. Die Unholde waren womöglich bereits in der Umgebung ihres Verstecks. Sie zitterte beim Gedanken, in der Hütte zu warten, bis die Gauner sie fanden und ihren dummen finsteren Meister herbei riefen oder was sie sonst alles taten. Sie stellte sich eine verrückte Szene vor mit Fackeln und Schatten, mit leisem, finsteren Gesang und einer Luft, die von stechendem Rauch und dem Geruch aus eigenartigen Kräutern durchdrungen war. Sie schauderte und verbannte das Bild aus dem Gedächtnis.
    „In welche Richtung gehen wir?“ fragte sie.
    Walter zeigte mit dem Kopf gegen Norden. „Wenn wir über die hintere Seite des Berges gehen, können wir dem Bach bis zum Amadahee-Fluss hinunter folgen. Wenn wir uns beeilen, werden wir in etwa zwei Tagen den Bezirk verlassen.“
    „In zwei Tagen ?“
    „Ich glaube nicht, dass wir hier Hilfe erwarten können. Wir wissen nicht, wer auf welcher Seite steht. Auf der Seite des Teufels.“
    Julia schüttelte den Kopf und schaute zu Boden. „Ich will nicht an satanische Verschwörungen glauben.“
    „Ich auch nicht, doch sie tauchen überall auf. Geh hinein und packe die Sachen. Ich hole etwas Wasser an der Quelle. Wenn wir zwei Tage unterwegs sein müssen, können wir nur wenig mitnehmen.“
    Der Rauch, der aus den glühenden Überresten des Kamins emporstieg, war dünn geworden. In den kalten, schwarzen Fenstern der Hütte widerspiegelte sich der Wald. Der friedliche Ort war zerstört worden. Nun bestand die Hütte nur noch aus Holz und Stein und sah verlassen und seelenlos aus.
    Julia ging hinein. Der Raum stand im gedämpften Licht des verglimmenden Feuers. Sie sammelte ihre Kleider und die restlichen Nahrungsmittel ein, stopfte sie in den Rucksack und schlang ihn über die Schulter. Walters Büchsenöffner lag auf dem Herd. Sie öffnete eine

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