Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Schädelring: Thriller (German Edition)

Der Schädelring: Thriller (German Edition)

Titel: Der Schädelring: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Nicholson
Vom Netzwerk:
zu.
    „He, ich bin nicht der, der eine Frau verprügelt.“
    „Und ich bin nicht der übergeschnappte Ehefrauenmörder.“
    „Glaub nicht alles, was du hörst. Sie kam mit, weil sie es wollte. Stimmt doch, Julia?“
    Julia schaute von einem zum anderen und suchte in beiden nach dem Teufel.
    „Du kannst ruhig aufgeben“, sagte Mitchell. „Die Polizei wird bald hier sein.“
    Walter schaute Julia an. Sie konnte seinem intensiven Blick nicht standhalten. Er machte einen Schritt auf Mitchell zu.
    „Komm nicht näher“, sagte Mitchell und fummelte in seiner Jacke herum. Er zog eine Pistole hervor. Der Lauf glänzte bedrohlich in der Sonne.
    Walter starrte die Pistole mit offenem Mund an. Er stand still, hob jedoch die Hände nicht hoch. Julia kannte Feuerwaffen mehrheitlich aus Filmen. Die Waffe sah nach einer automatischen Pistole aus, da sie kein Patronenlager besaß. Sie wusste jedoch, dass eine Pistole Kugeln enthielt und dass Mitchell verrückt oder besessen war und das war eine schlimme Kombination.
    „Komm hierher, Julia“, sagte Mitchell. „Wenn du mir erlaubt hättest, dir eine Waffe zu kaufen, dann hätte dieser Versager dich erst gar nicht entführen können.“
    Julia warf Walter einen Blick zu und nahm einen Schritt in Mitchells Richtung.
    „Ich war es nicht, Julia“, sagte Walter. „Du musst mir glauben.“
    „Wovon spricht er?“ fragte Mitchell. Er hielt die Waffe ruhig, als ob er mit ihr vertraut wäre.
    Julia schüttelte den Kopf. Sie konnte nicht mehr kämpfen. Sie würde zurück zu Mitchell gehen, er würde sie beschützen, bis die Polizei käme. Walter würde verhaftet werden und alles wäre wie im Märchen.
    „Er hat mich nicht entführt“, sagte sie.
    Mitchells Hand, die die Pistole hielt, zitterte. „Julia, du bist verwirrt“, sagte Mitchell. „Deine . . . Probleme sind durch das Trauma wahrscheinlich schlimmer geworden. Du kannst deinen Gedanken im Moment nicht vertrauen.“
    „Ich weiß nicht, was ich denken soll“, sagte sie.
    „Ich habe dich gern.“
    „Nein“, sagte sie. „Du willst mich nur nicht verlieren. Mitchell Austin kann es sich einfach nicht erlauben zu verlieren.“
    Mitchells Kinnmuskeln versteiften sich und er drückte den Pistolenknauf so fest zusammen, dass seine Hand zitterte. Walter schaute Mitchell starr in die Augen.
    „Sei nicht dumm, Julia“, sagte Mitchell, als ob sie ein ungehorsamer Hund oder ein eigensinniges Kind wäre. „Denke daran, was ich für dich tun kann. Du weißt es doch. Geld regiert die Welt und wenn wir zurück in Memphis sind und weg von Snead und seinen kranken Typen, werden wir uns totlachen. Du weißt noch vieles nicht. Wenn du in Schwierigkeiten bist, können wir dich loskaufen.“
    „Ich habe Angst“, sagte das vierjährige Kind in ihr. Sie konnte jedoch das verlorene kleine Mädchen nicht retten. Sie war eine erwachsene Frau, neu und geheilt und sie war bereit, für ihre Seele zu kämpfen.
    Mitchells Augen verdunkelten sich. Er hob die Waffe auf Brusthöhe, noch immer auf Walter gerichtet. „Du willst hier draußen bleiben bei diesem Bauerntrampel?“
    Es war Zeit, sich zu entscheiden. Die sichere und wahnsinnige Welt der Vergangenheit, Mitchells Welt, wo sie sich immer in ihrer dunklen Schale verkriechen konnte? Oder die unbekannte und möglicherweise ebenso verrückte Freiheit mit Walter und seiner blutigen Vergangenheit? Der Teufel, den du kennst, oder der Teufel, den du nicht kennst?
    Walter wich nicht von der Stelle und hielt seine Augen auf die Waffe gerichtet.
    Mitchell sprach nun zu Walter. „So, du versuchst sie mir wegzustehlen, nicht wahr? Und das Geld. Ich sollte dir einige Kugeln in dein hässliches Gesicht verpassen. Sie würden mir nicht einmal den Prozess machen. Ich kenne einen guten Anwalt.“
    Er lachte. Der grausame, wahnsinnige Ton passte nicht in den stillen Wald. Panik kroch Julias Rückgrat empor. Walter würde sterben und sie könnte als nächstes drankommen. Wer wusste, zu was Mitchell fähig war. Sein Gesicht verzog sich zu einer finsteren Maske und in den Augen leuchtete ein unheimlicher Irrsinn.
    „Ich gehöre nicht zu ihnen“, sagte Walter zu Julia.
    „Ich glaube dir nicht“, sagte Julia. Sie verbarg die Lüge und hoffte, dass ihre Augen sie nicht verraten würden. Nach Walters schmerzlichem und schockiertem Ausdruck zu schließen, musste es ihr gelungen sein.
    Sie trat näher zu Mitchell heran und legte ihre Hand auf seinen Arm. „Du kannst mich beschützen“, sagte sie. „Du

Weitere Kostenlose Bücher