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Der Schädelring: Thriller (German Edition)

Der Schädelring: Thriller (German Edition)

Titel: Der Schädelring: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Nicholson
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Judas Stone.“
    Dr. Forrest öffnete die Arme. Alles würde gut werden, alle Wunden würden heilen, der Meister würde Julia ihren Eigensinn vergeben. Satan war der mitfühlendste aller Gottheiten, die von den Menschen je erfunden wurden. Satan gab seinen Anhängern freien Willen.
    Der freie Wille gehörte jedoch auch denen, die ihm nicht folgten.
    Walter würde nicht wollen, dass ich kapituliere. Er will, dass ich weiterkämpfe. Ich bin ein Berg. Sie können mich nicht unterkriegen.
    Julia ahmte Dr. Forrests verzücktes Lächeln nach. „Ich will nicht länger allein sein, Schwester.“
    Sie trat zwischen die zwei Brüder, neigte den Kopf leicht in Richtung Hartley. „Ich bin bereit, mich zu unterwerfen.“
    „Er wird sich freuen“, sagte Hartley. Er schaute zum stürmischen Himmel empor. Die leeren Bäume standen wie Tausende schwarzer Finger im Wind. „Wir müssen uns jedoch beeilen. Austin hat die Hure womöglich der Staatspolizei gemeldet.“
    Dr. Forrest zog ihren Umhang aus und warf ihn auf den Boden. Sie stand nackt im verblassenden Licht des Nachmittags und zitterte entweder vor Kälte oder vor Aufregung. „Macht sie zum Geschenk Satans“, sagte sie mit schriller Stimme.
    „Was machen wir mit Snead?“ sagte die vermummte Gestalt links von Julia.
    Hartley strich mit dem Daumen über die Messerklinge. Seine Zunge schaute leicht zwischen den Lippen hervor. „Entfernt seinen Kopf und werft ihn die Felswand hinunter. Übergeben wir ihn dem Wasser, wie wir es mit Judas Triplett getan haben.“
    Der Bruder rechts von Julia ließ ihren Arm frei und trat vor sie hin. Er roch nach verbranntem Holz. Das Blut auf seinem zerrissenen Mantel war dick und geronnen. Sie erkannte den Ring an seiner linken Hand, obwohl das Silber von der Asche schwarz war.
    Der Schädelring.
    Aus der Feuerstelle in der Hütte.
    „Bruder Snead kann warten“, sagte Dr. Forrest. „Aber Satan ist ungeduldig. Er hat so lange auf diese Hure gewartet. Er sagte mir, wie sehr er sie haben wollte, um sie zu brennen und von ihrem Blut zu trinken.“ Die Frau rieb die Hände über ihren Unterleib in einer grotesken Parodie der Verlockung.
    „So sei es“, sagte Hartley. „Entferne deine Kleider und nimm an seinem Vergnügen teil. Komme zu Satan in Reinheit und ohne etwas zu verbergen.“ Er schaute Julia anzüglich an. „Und du bist als Nächste dran.“
    Hartley begann, seinen eigenen Mantel hochzuziehen und entblößte seine dünnen, fleckigen Beine. Der Schädelring an der Hand des Mannes glänzte, als ob die zwei Rubine von einem inneren Höllenfeuer erleuchtet würden. Hartley musste in der Hütte gewesen sein und hatte den Ring gefunden, um ihn mit Julias Blut zu segnen.
    Nein, ihr Schädelring befand sich am Finger der vermummten Gestalt, die ihren Mantel nicht entfernt hatte.
    Der Bruder, der nach Rauch roch.
    Sie erkannte Walters Stiefel unter dem Saum des Mantels.
    Als der Gauner zu ihrer Rechten ihren Arm los ließ, um den eigenen Mantel abzustreifen, sprang Walter auf Hartley los. Die Arme des Hohen Priesters waren im Umhang verwickelt und er stöhnte vor Schmerz, als Walter ihn mit der Schulter in den Bauch stieß. Hartley schwang sein Messer ungeschickt; sein Mantel fiel auf ihn zurück und er keuchte, „Hilf mir, Judas.“
    Der vermummte Widerling sprang auf Walter los und sie fielen beide zu Boden. Hartley rackerte sich vom Boden auf und hielt das Messer über die zwei kämpfenden Gestalten. „Führe meine Hand, oh Satan“, sagte der übergeschnappte Mann. Der Wind wehte die Spucke von seinen Lippen weg.
    Das Messer fiel auf die vermummten Gestalten nieder und einer von beiden stöhnte vor Schmerzen. Julia stolperte nach vorne und betete, dass Walter nicht verletzt war. Dr. Forrest griff mit krallenartigen Fingern nach ihr.
    Hartley trat zurück und zog seine Pistole aus den Falten seines Mantels. Einer der vermummten Männer rollte sich auf die Knie, während der andere liegen blieb. Die kniende Gestalt zog die Kapuze zurück.
    Walter.
    Er sank vor Hartley zusammen und schaute auf das blutige Messer wie ein Büßer vor einem Altar. Hartley richtete seine Pistole auf Walters Gesicht. Julia schaute sich auf dem Waldboden neben Sneads Körper um. Die Gauner hatten seine Waffe vergessen. Sie glänzte schwach zwischen den dunklen Blättern.
    Aber selbst, wenn sie sie erreichen vermochte, könnte sie sie nicht bedienen mit auf dem Rücken gefesselten Händen.
    Sie hatte nur eine Waffe – ihren Geist. Das überfüllte Haus

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