Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Schädelring: Thriller (German Edition)

Der Schädelring: Thriller (German Edition)

Titel: Der Schädelring: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Nicholson
Vom Netzwerk:
hinterließ.
    Sie aß den Rest der Nachspeise, etwas Kruste, die vom Eis weich geworden war. „Sie glauben nicht, dass er verschwunden ist?“
    Mabel Covington blickte schnell nach rechts und links. „Manchmal höre ich auch Geräusche. Wenn es dunkel ist, kommen Leute durch den Wald. Ich glaube, dass sie irgendwo Drogen oder Geld versteckt haben und es holen wollen. Sie wollen jedoch nicht, dass man sie entdeckt und wegen Einbruchs anklagt. Deshalb warten sie auf den richtigen Moment. Ich habe das Gefühl, Hartley liebt es , als vermisst zu gelten.“
    Und ich habe geglaubt, ich sei paranoid. Vielleicht sollte SIE ein paar Stunden in Dr. Forrests Büro verbringen.
    Julia wischte sich den Mund mit der Serviette sauber. „Vielen Dank für den Kuchen“, sagte sie. „Das war der beste, den ich je hatte.“
    „Das freut mich“, sagte die alte Frau. „Und ich werde die Anerkennung nicht einmal an die Firma weitergeben, die ihn eingepackt hat.“
    Julia gab vor, auf die Uhr zu schauen. „Nun, ich gehe jetzt besser. Ich muss noch arbeiten.“
    Zudem wird es früh dunkel. Und obschon mein Haus nur fünfzig Yard weg ist . . .
    Frau Covington begleitete Julia zur Tür. „Ich wollte Ihnen keine Angst einjagen. Wegen Hartley und so. Es ist jedoch besser, man ist informiert.“
    „Jawohl“, sagte Julia. Sie beugte sich nieder und streichelte die Katze, die ihr um die Beine strich.
    „Kommen Sie jederzeit wieder vorbei.“
    „Vielen Dank, Frau Covington.“
    „Und sagen Sie Mabel zu mir.“
    Julia nickte, winkte ihr zu und schritt über das Gras. Die Sonne stand groß und golden über der glühenden Bergkette im Westen. Die Blätter raschelten wie Papierskelette in einem plötzlichen Windstoß, der den Geruch des kommenden Frostes mit sich brachte.
    Julia durchquerte den Wald bis zu ihrem eigenen Garten. Sie ging um das Haus herum, nur um sich zu beruhigen, nicht weil sie etwas zu finden glaubte.
    Unterhalb ihres Schlafzimmerfensters waren Fußabdrücke zu sehen.
    Das Herz schlug ihr in der Kehle. Sie rannte blindlings zur Haustür, fand den Schlüssel, rammte ihn ins Schloss und stürzte sich ins Haus. Sie knallte die Tür zu und lehnte sich mit dem Rücken daran. Ihre Brust hob und senkte sich, als das Tageslicht im Haus verebbte und jedes Knarren wie das Anheben eines Sargdeckels klang.

 
     
    7
     
    Die Polizei anrufen?
    Das Telefon wartete auf der anderen Seite des Wohnzimmers.
    Denken, denken, denken.
    Julia versuchte, ruhig zu atmen; sie versuchte, die lähmende Dunkelheit in ihrem Gehirn zu durchdringen.
    Ein Unhold war an ihrem Fenster gestanden, hatte vielleicht hineingeschaut. Die Spuren draußen sahen ziemlich frisch aus, obwohl einige Blätter den Absatz eines Fußabdrucks bedeckten.
    Ein Unhold war es jedoch wohl kaum. Es gibt keine Unholde hier, nicht wahr?
    Wer hätte sonst noch einen Grund gehabt, hinter ihrem Haus zu stehen?
    Denke. Keine Panik.
    Der Stromzähler befand sich auf der Seite des Hauses und er war von der Einfahrt aus gut sichtbar. Zum Ablesen des Stromzählers brauchte man nicht hinter dem Haus zu stehen. Dasselbe galt für die Telefonleitung. Das Wasser stammte von einer Quelle hinter dem Haus, das heißt, es gab keinen Wasserzähler.
    Dann erinnerte sie sich an Walter.
    Der Handwerker hatte wahrscheinlich die äußere Seite des Fensters ebenfalls überprüft. Die Abdrücke sahen aus, als ob sie von Stiefeln mit festem Profil stammten, von jemandem mit großen Füßen. Walter war über ein Meter neunzig groß.
    Das war es. Sicher.
    Sie lehnte sich entspannt gegen die Wand und ließ die Muskeln erschlaffen.
    Keine Unholde, keinen Anruf an die Polizei.
    Die Polizei in Memphis hatte im letzten Jahr vor ihrem Umzug vier Mal auf ihre Anrufe reagiert. Alles falsche Alarme. Die Polizisten waren immer sehr geduldig gewesen, bis auf den vierten Anruf, als der gleiche dünne, höhnisch grinsende Bulle des ersten Anrufs wieder auftauchte.
    „Was ist jetzt wieder los?“ fragte er.
    „Jemand ist unter meinem Bett“, sagte Julia, die sich bereits dumm vorkam.
    Der Bulle nickte gelangweilt, wartete, bis sie die Tür aufschloss und schlüpfte an ihr vorbei. Er ging in das Schlafzimmer, wühlte einen Moment im Kleiderschrank umher, warf einen Blick in das Badezimmer und winkte Julia heran.
    „Ich . . . ich schwöre, ich habe ihn gehört. Ich kam herein und –“
    „Alles klar.“ Er starrte sie wütend an. „Dasselbe wie letztes Mal. War die Tür abgeschlossen?“
    Sie nickte.
    „Wie wäre

Weitere Kostenlose Bücher