Der Schädelring: Thriller (German Edition)
schaute sie sich um, bevor sie ihren Kartenschlüssel durch das Schloss schob und die Tür öffnete.
Die Tür hinter ihr ging nicht zu, obwohl sie sie zugestoßen hatte. Verwirrt begann sie sich umzudrehen.
Ein Flüstern hinter ihrem Rücken.
Ein Schatten bewegte sich.
EIN UNHOLD.
Oh mein Gott. Dieses Mal ist er ECHT.
Eine Hand legte sich auf ihren Mund, ein Handschuh, der nach bitterem Leder schmeckte. Ein Arm umschlang ihre Taille und drückte ihren rechten Arm an den Körper. Ihre Handtasche fiel zu Boden und die Tür schlug zu.
17
Sie versuchte zu schreien, aber der Handschuh presste ihre Lippen gegen die Zähne. Der Arm um ihre Taille umschlang sie wie eine Boa, die das Leben aus einem Nagetier herauszuquetschen versuchte.
Ihr Angreifer überragte sie wie ein mächtiger dunkler Turm. Steife Beinmuskeln pressten gegen sie und seine Erektion stieß ihr heiß in den Rücken.
Kein fieser Typ, sondern ein Vergewaltiger. Ein verdammter VERGEWALTIGER.
Julia zog ihr Bein an, um den Angreifer in die Leiste zu treten, aber er war zu schnell. Ihre Ferse versetzte ihm einen harmlosen Stoß gegen das Schienbein. Der Angreifer stieß sie gegen das Bett.
Oh, Gott, gerade hier im Hotelzimmer. Nicht in einer Hintergasse oder im Schatten oder in einer dunklen Parkgarage. Gerade hier auf den sauberen, gebügelten Lacken.
Tränen verschleierten ihr die Sicht, als sie versuchte, sich zu befreien und aufzurichten, damit der Angreifer sich nicht auf sie legen konnte. Er ergriff die vordere Seite ihre Bluse, riss daran und zwei Knöpfe platzten weg und fielen zu Boden. Einer der Knöpfe rollte über den Teppich hinweg und verschwand unter dem Pult.
Dies durfte nicht wahr sein.
Es konnte nicht wahr sein.
Dies konnte ihr nicht passieren.
Dies passierte anderen.
Sie brach beinahe zusammen, als die Panik zusammen mit dem Handschuh ihr die Kehle zuschnürte und sie zu ersticken drohte. Die Dunkelheit war verführerisch. Sie wollte die Ränder dieser mentalen Schatten ergreifen und sich darunter verkriechen, bis der Vergewaltiger seine Tat beendet hatte. Sie wollte verschwinden wie der Knopf und von der kalten, beruhigenden Dunkelheit verschluckt werden.
Gott, wo bist du? Wenn du dort oben bist, wieso lässt du solche Dinge zu?
Keine Antwort.
Der Vergewaltiger wischte mit der Hand über die nackte Haut ihres Bauchs und der Handschuh kratzte an einer ihrer Narben. Die schmerzliche Erinnerung brachte Julia in die Wirklichkeit zurück und schürte eine Wut, die in ihr gemodert hatte, seit sie vier Jahre alt war. Damals hatte sie nicht kämpfen können, hatte sich nicht gegen die Fesseln und die zwei Dutzend vermummten Männer wehren können, aber nun konnte sie kämpfen.
Sie stieß mit dem Ellenbogen in die Seite des Angreifers. Er grunzte, hielt ihre Taille jedoch fest im Griff.
Er schlang eines seiner Beine um ihre Beine und versuchte sie auf das Bett zu stoßen. Die Bluse war nun offen und sie hatte Gänsehaut vor Angst. Der Mann griff nach einer ihrer Brüste und drückte sie grob zusammen. Sie schrie gegen den Handschuh, brachte jedoch nur ein schwaches, gequältes Keuchen hervor.
Julia wand sich, um der schrecklichen, aufdringlichen Hitze zu entkommen. Sie griff mit der linken Hand an seinen Kopf, um an seinen Haaren zu zerren. Der Mann trug jedoch eine Kopfbedeckung.
Eine KAPUZE .
Sie fühlte seinen heißen Atem an ihrem Ohr. Er atmete in einem unregelmäßigen Rhythmus und strich mit seinen nassen Lippen über ihren Hals. Ein Schauer des Ekels lief ihr den Rücken hinunter.
Der Mann schob sie näher an das Bett heran. Sie stieß mit den Knien gegen die Matratze. Als er nach dem Bund ihres Rocks griff, stemmte sie sich gegen ihn. Während seine Hand beschäftigt war, griff sie an. Sie neigte ihren Kopf und knallte ihn plötzlich rückwärts in sein Gesicht. Da sie kleiner war, traf sie nur sein Kinn, hörte jedoch ein befriedigendes Knacken.
Der Mann stöhnte und sein Griff löste sich leicht. Julia versuchte sich umzudrehen, was ihr beinahe gelang. Sein Arm umfasste sie jedoch erneut und dieses Mal noch heftiger als zuvor.
Als sie sich umdrehten, sah Julia ihre Gestalten im Spiegel oberhalb der Kommode. Ihr eigenes blasses, verängstigtes Gesicht starrte sie durch Tränen an. Der schwarze Handschuh würgte sie.
Hinter ihr kämpfte der Mann mit der Kapuze. Es war die graue Kapuze eines Jogginganzugs, nicht die Kapuze aus ihren Träumen. Er war keiner der bösen Männer ihrer Vergangenheit.
Nur
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