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Der Schatten des Chamaeleons

Titel: Der Schatten des Chamaeleons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Minette Walters Mechtild Sandberg-Ciletti
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Fotos von einem Mann, der Harry Peel sein könnte. Ich halte es für möglich, dass Jen sie auf meinen Laptop gespeichert hatte, bevor ich ihn zertrümmerte. Wenn sie von Britton und Atkins Aufnahmen gemacht hat, sind die auf ihrem eigenen Computer.«
    »Wir haben keine entdeckt. Sie hätten mir vertrauen sollen, Charles«, sagte Jones. »Wir hätten keine Aufnahmen von Ihnen ins Netz gestellt. Die hier sind als Beweismaterial nutzlos«, fügte er hinzu, »wenn Sie mit ihnen herumgefuhrwerkt haben.«
    Schweigen.
    »Wessen Computer haben Sie benutzt, um Ihre Fotos herunterzuladen und zu löschen? Dr. Jacksons?«

    Acland schüttelte den Kopf.
    »Wollen Sie mich zwingen, ihr eine Vorladung zu schicken?«
    »Das wäre reine Zeitverschwendung. Es gibt keine Möglichkeit, irgendwelche Daten zu retten, weder von der Memory Card noch von der Festplatte. Würden Sie mir das glauben?«
    »Warum sollte ich?«
    Es folgte kurzes Schweigen. Dann richtete Acland sich auf. »Weil Sie der Mensch sind, den ich die Fotos auf keinen Fall sehen lassen wollte, Sir. Und Sie werden sie auch nie sehen. Ich mag Ihre Achtung nicht gegen Ihr Mitleid eintauschen.«
    »Sie sind eine echte Nervensäge, Lieutenant«, knurrte Jones. »Sie hätten meine Achtung in jedem Fall.« Er stand abrupt auf und bot Acland die Hand. »Würden Sie mir versprechen, dass Sie zu der Verhandlung kommen?« Er bemerkte das Zögern. »Sie haben Inspector Beale erklärt, Sie würden niemals einen Freund verraten. Soll ich es als Kompliment auffassen, wenn Sie mir jetzt nicht die Hand darauf geben?«
    »Nicht unbedingt«, antwortete Acland mit Humor und ergriff die Hand des Superintendent. »Mir sind Feinde lieber. Bei denen weiß ich wenigstens, woran ich bin.«
     
    Mit gekrümmten Schultern, den Kopf über irgendwelche Abrechnungen gebeugt, saß Jackson rittlings auf einem Stuhl am Küchentisch. Sie warf Acland einen amüsierten Blick zu, als dieser mit gepacktem Seesack an der Tür stehen blieb, und er bemerkte erleichtert, dass sie nicht vorhatte, ob des Abschieds sentimental zu werden.
    »Sie schulden Daisy noch fünf fürs Frühstück«, sagte sie und tippte auf das oberste Blatt. »Sonst sind Sie auf dem Laufenden.«
    Acland nahm seinen Geldbeutel heraus. »Sie hat mich gestopft wie eine Gans, damit ich nur ja nicht verhungere.«
    »Das ist ihre Art, Abschied zu nehmen.« Jackson faltete den Schein, den er ihr gegeben hatte.

    »Und wie ist Ihre?«
    Sie zog die Geldschublade auf. »Ein Bußgeld von fünfzig Pfund dafür, dass ich meine Festplatte neu formatieren musste. Sie können froh sein, dass ich ein Computerfreak bin.« Sie sah zu, wie er sein restliches Geld durchging. »Oder machen Sie einen Hunderter draus. Ich habe das ganze Wochenende drangesessen, weil ich hinterher meine eigenen Daten neu installieren musste.«
    Acland legte fünf Zwanziger auf den schon vorhandenen Stapel. Er hatte nicht den Eindruck, dass die Schublade geleert worden war, seit er das letzte Mal ein Bußgeld bezahlt hatte. »Wem wollen Sie das spenden?«
    »Ich bin Geschäftsfrau. Wie kommen Sie auf die Idee, dass ich Geld verschenke?«
    »Intuition«, antwortete er und lächelte. »Ich habe meine weibliche Seite entdeckt.«
    »Dann machen Sie ja Fortschritte.« Sie schwieg, während er sich den Seesack über die Schulter schwang. »Soll ich mit zur Tür kommen und Ihnen nachwinken?«
    Er schüttelte den Kopf. »Sie werden mich nur fragen, ob ich mich irgendwann mal wieder melden werde.«
    »Nicht meine Art«, versetzte sie entschieden. »Entweder Sie tun’s oder Sie tun’s nicht. Fällt mir nicht ein, Sie zu fragen, damit Sie sich wie ein toller Hecht vorkommen.«
    Er lachte ein wenig. »Daisy meinte, Sie werden sich Sorgen machen, wenn Sie nicht ab und zu von mir hören.«
    Jackson legte seine Fünf-Pfund-Note in die Geldschublade. »Worauf Sie sich verlassen können«, sagte sie.

Die Originalausgabe erschien 2007 unter dem Titel
»The Chameleon’s Shadow« bei Macmillan, London
    Verlagsgruppe Random House FSC-DEU-0100
Das für dieses Buch verwendete FSC-zertifizierte Papier Munken Premium
liefert Arctic Paper Munkedals AB, Schweden.
    1. Auflage
    Copyright © der Originalausgabe 2007 by Minette Walters www.minette-walters.de
    Copyright © der deutschsprachigen Erstveröffentlichung 2008 by Wilhelm Goldmann Verlag, München, in der Verlagsgruppe Random House GmbH
    Satz: Uhl + Massopust, Aalen
    Druck und Bindung: GGP Media GmbH, Pößneck
    eISBN : 978-3-641-02744-5
    Printed in

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