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Der Schatten des Highlanders

Titel: Der Schatten des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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aus.
    Sie zögerte nur leicht, bevor sie sich seiner Umarmung hingab. Er hielt sie schweigend fest.
    Plötzlich bemerkte er, dass sie zitterte. Er hatte kein Plaid, das er ihr umlegen konnte, daher zog er sie noch enger an sich und versuchte sie mit seinem Körper zu wärmen.
    »Ist dir kalt?«, fragte er.
    »Ich glaube, ich habe einen Schock«, sagte sie mit klappernden Zähnen. Er beugte sich zurück und sah, dass sie es ernst meinte. Bevor sie protestieren konnte, nahm er sie auf die Arme und trug sie hinüber zur Couch, um ihr eine Tasse Kräutertee heraufbringen zu lassen. Er holte in ihrem Schlafzimmer eine zusätzliche Decke, in die er sie einwickelte, bevor der Tee kam. Dann setzte er sich neben sie und sah ihr beim Trinken zu. Ihre Hände zitterten heftig.
    Schließlich rettete er ihre Tasse, stellte sie auf dem Couchtisch ab und bettete Sunny so auf die Couch, dass er seine Arme um sie legen konnte.
    »Ist es besser?«, fragte er.
    Sie nickte. »Ein bisschen. Danke.«
    Er legte seine Wange an ihr Haar und fragte sich, ob ihr eigentlich bewusst war, wann sie Gälisch sprach, und wann nicht. Patrick hatte ihm einmal erzählt, dass sie schon immer Gälisch gesprochen hatte, weil ihr Vater es sie gelehrt hatte. Vermutlich hatte es ihr im mittelalterlichen Schottland gute Dienste geleistet. Allein der Gedanke daran, dass sie die Gefahren jener Zeit durchgestanden hatte, ließ ihn erschauern.
    »Also«, sagte er schließlich, »wer ist als Erster dran mit diesem noch nie da gewesenen Ausspucken von Geheimnissen?«
    »Du«, sagte sie mit einer vom Weinen ganz rauen Stimme.
    »Ich weiß, dass es dir schwerfällt, und das wird dazu beitragen, dass es mir besser geht.«
    Er lächelte in ihr Haar hinein. »Du bist eine böse Hexe.«
    »Und trotzdem bist du hier.«
    »Ja«, bestätigte er, »trotzdem bin ich hier.«
    Sie atmete lange und stoßweise aus, dann zog sie die Füße auf die Couch und umschlang ihre Knie. Er legte ihr den Arm um die Schultern und zog ihr die Decke zurecht. Sie lehnte ihren Kopf an seinen Arm und seufzte.
    »Vielleicht hilft es dir«, sagte sie, »wenn ich verspreche, dass ich dir alles glauben werde, was du mir erzählst. Und wenn du mit der Offenbarung all deiner Geheimnisse fertig bist, dann erzähle ich dir alles, was ich weiß. Darunter sind Dinge, die niemand außer dir glauben würde.«
    Er räusperte sich, bevor er ein unbestimmtes Gefühl aussprach, das ihn sonst völlig überwältigt hätte. »Sunshine, du bringst mich noch um.«
    »Für mich war es auch die Hölle, also sind wir in etwa quitt. Ich helfe dir, den Anfang zu machen: Deine Mutter hat darauf bestanden, dass du eine ganze Reihe von Namen erhältst, gab aber deinen Brüdern nur je einen. Fang von da an zu erzählen.«
    Er war niemand, der zu übertriebenen Gefühlen neigte, besonders wenn es nicht darum ging, so zornig zu sein, dass man zum Schwert griff, oder so viel Angst zu haben, dass man um sein Leben lief. Er merkte jedoch zu seinem anhaltenden Staunen, dass Sunny Gefühle aus ihm herauslockte, die er kaum in sich vermutet hätte. Also murmelte er ein paar Flüche, um sich wieder wie er selbst zu fühlen, aber es half nichts.
    »Ich glaube, ich brauche einen Whisky«, sagte er.
    »Das ist beim letzten Mal ziemlich danebengegangen, nicht? Spuck einfach alles aus, Junge. Danach fühlst du dich besser.«
    »Du musst es ja wissen, wenn man bedenkt, wie viel
    Lobelientee du all die Jahre verordnet hast.« Er holte tief Luft. »Also gut. Ich beginne am Anfang.«
    Und das tat er dann auch. Er erzählte ihr, wie er als William Mac Camerons Sohn herangewachsen war, dann schilderte er die ziemlich turbulente Ehe seiner Eltern und seinen Wunsch, eine solche zu vermeiden. Er erzählte ihr von den lächerlichen Abenteuern, zu denen ihn sein Bruder Sim überredet hatte, von Breac, der stets hinter ihm gestanden hatte, von der endlosen Reihe an jungen Mädchen, die über seine beiden Brüder herfielen, während er jedes Mädchen in die Flucht schlug und allein schon mit seiner schroffen Art und seinem fordernden Wesen alle vernünftigen Jungfern abschreckte.
    Mittlerweile zitterte sie nicht mehr und sah ihn mit einem liebevollen Lächeln an. Er wünschte sich verzweifelt, er würde es wirklich wagen, einen sehr starken Drink zu bestellen, aber da er wusste, wohin das führen würde, erzählte er weiter die Geschichte von der Ermordung seines Vaters und von Girics ständigen Versuchen, ihm die Clanführerschaft zu entreißen. Er

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