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Der Schatten des Highlanders

Titel: Der Schatten des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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fragte mich, was zum Teufel mit mir passiert war. Ich dachte wirklich, ich sei in der Hölle gelandet, als ich da ans Bett gefesselt und mit Beruhigungsmitteln vollgepumpt dalag, besonders weil Moraig und Alistair beide auf mich herunterstarrten.«
    »Das muss wirklich Furcht einflößend gewesen sein«, murmelte sie.
    »Das kann man wohl sagen«, gab er trocken zu. Dann schwieg er. »Der Rest ist nicht mehr so interessant. Ich habe gelernt, mich den Gegebenheiten anzupassen, habe Alistairs Geschäft übernommen und war ihm für alles verdammt dankbar.«
    Sie nickte, sagte aber nichts, sondern fuhr nur mit ihrem Daumen immer wieder die Linien auf seiner Handfläche nach. Cameron legte seine andere Hand auf ihre Füße und erschrak, als er merkte, wie kalt sie waren. Er zog sie sich auf den Schoß und bedeckte sie mit seiner Hand.
    »Wenn Moraig doch nur etwas gesagt hätte«, meinte er schließlich. »Man sollte meinen, sie hätte alles durchschauen und mich daran erinnern können, was ich damals gesagt hatte, meinst du nicht?«
    »Zu welchem Zweck?«, fragte sie. »Vor acht Jahren hatte ich gerade meinen Abschluss an der Medizinischen Hochschule gemacht, wohnte in Paris und habe alle möglichen Fleischgerichte zubereitet, die meine vegetarische Ader empfindlich trafen. Kannst du dir vorstellen, was geschehen wäre, wenn du in die Küche hereinspaziert wärst und mir gesagt hättest, du hättest mich vor 650 Jahren gekannt?«
    »Du hättest mir eine Pfanne an den Kopf geworfen?«, fragte
    »Ich hätte dir vermutlich mich an den Hals geworfen«, sagte sie, »aber das hätte das Gewebe der Zeit vollkommen durcheinandergebracht, wie Jamie es ausdrücken würde. Dann hätte Madelyn vielleicht Patrick nicht kennengelernt, und die beiden hätte Hope nicht bekommen ...« Sie schüttelte den Kopf. »Es hätte alles nicht funktioniert.« Sie blickte zu ihm auf. »Aber ich hätte dir meine Telefonnummer gegeben.«
    Er lächelte. »Ich hätte sie sicher gewählt. Mehrfach.«
    Ihre Blicke trafen sich kurz, dann versuchte sie, ihre Finger von seinen zu lösen. »Ich wette, die haben hier einen großartigen Zimmerservice. Ich versuch das mal herauszufinden.«
    Er weigerte sich, ihre Hand loszulassen. »Lauf nicht weg, Sunshine.«
    »Ich bin eine Phillips«, brachte sie heraus. »So sind wir eben.«
    Er musste unwillkürlich lächeln. »Ist das wahr?«
    Sie versuchte zu lächeln, aber es misslang. »Nein, nur ich renne immer weg. Was uns beide betrifft, halte ich das aber sogar für eine gute Idee, denn es spielt keine Rolle, in welchem Jahrhundert wir uns befinden: Im Grunde bin ich immer noch die Hexe unten im Dorf, und du bist immer noch der Laird oben auf der Burg, der eine andere Frau zu heiraten gedenkt, die er nicht liebt.«
    Er holte tief Luft. »War das damals so?«
    »Das, mein Laird, war damals genauso.«
    Er seufzte und ließ ihre Hand los, legte aber die Arme um sie. »Sunshine, es tut mir sehr leid. Wirklich.«
    Sie schüttelte den Kopf, dann umschlang sie seinen Hals mit den Armen und zog ihn an sich, als wollte sie ihn nie mehr gehen lassen. Er schloss die Augen und fluchte leise. Es gab Dinge, die sie ihm nicht gesagt hatte, dachte er bei sich, Dinge über Gilly, über seinen Clan, über seine Gefühle für sie. Über Letzteres musste er nichts mehr erfahren, denn er konnte sich gut vorstellen, was er damals gefühlt hatte.
    Vermutlich genau das Gleiche wie das, was er jetzt fühlte.
    Er legte die Hand unter ihr Kinn und hob ihr Gesicht zu seinem hoch. Ihre Augen waren rot und verweint, aber es flossen keine Tränen mehr. Er beugte sich vor und küsste ihre Wangen, dann lehnte er sich gerade so weit zurück, dass er sie betrachten konnte. Sie hatte denselben Gesichtsausdruck wie damals in seiner Burg, voll verzweifelter Hoffnung, als könne sie sich nicht entscheiden, ob sie ihn wollte oder ob er sich zum Teufel scheren sollte.
    Er für seinen Teil entschied sich für Ersteres und senkte den Kopf, um ... - aber in diesem Augenblick klopfte es an der Tür.
    »Verdammt«, sagte er ungläubig. »Was kommt jetzt?«
    »Frag nicht.«
    Er seufzte tief und richtete sich auf. »Ich glaube, das ist meine Assistentin Emily. Sie bringt dir ein Kleid und Schuhe, die hoffentlich passen.«
    »Warum?«
    Er hielt inne. »Ich hoffte, du würdest heute Abend mit mir ins Theater gehen.«
    Sie zwinkerte ihm zu. »Heißt das, du bittest mich um ein Rendezvous?«
    »Sunny, ich glaube, über dieses Stadium sind wir schon ein wenig

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