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Der Schatten des Highlanders

Titel: Der Schatten des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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nicht hatte. Es war nicht ihre Art, jemandem die Hilfe zu versagen, wenn sie sie leisten konnte.
    Sie tat noch ein paar weitere tiefe, stärkende Atemzüge. Diesen Abend würde sie sich zugestehen, ihn mit dem Mann verbringen, bei dessen Anblick ihr jetzt schon das Herz brach, und sie würde sich ihre eigenen Erinnerungen an den Cameron schaffen, der Jeans trug und ein Handy hatte. Und dann würde sie morgen in aller Herrgottsfrühe aufstehen und zum Flughafen fahren. Sie würde einfach so Weggehen, denn sie könnte es nicht ertragen, im selben Land mit ihm zu leben und zu wissen, dass er mit einer anderen Frau verheiratet war.
    Sie würde ihm diesen Abend gewähren.
    Und dann würde sie gehen.

22
    Cameron warf einen Blick in Richtung der Schlafzimmertür, aber sie war noch immer geschlossen. Er fühlte sich an eine Situation in Moraigs Cottage zurückerinnert, als er dort vor dem Feuer gesessen und darauf gewartet hatte, dass Sunny aus dem Bad käme. Er hatte sich sein Schlaflager auf ihrem Fußboden eingerichtet und fragte sich, was er denn nur getan haben könnte, dass sie bei jeder Gelegenheit vor ihm davonlief.
    Jetzt verstand er es.
    Er warf einen Blick auf die Armbanduhr und sah überrascht, dass schon zwanzig Minuten vergangen waren. Das hatte ihm Zeit gegeben, mit Emily zu telefonieren, die sich in die unerträglichen Massen der Einkaufslustigen bei Harrods gestürzt hatte, um Sunny ein Abendkleid zu kaufen, einen Tisch für zwei Personen in einem sehr diskreten französischen Restaurant zu reservieren, das nie die Fotografen informierte, wenn er dort speiste, und ein Dutzend Mal im Raum auf und ab zu gehen, bevor er vor einem erlesenen Blumenstrauß stehen blieb, den Emily bestellt haben musste.
    Fast war er versucht, nachzusehen, ob sich Sunny vielleicht hingelegt hatte und eingeschlafen war, aber er ließ es bleiben. Vielleicht dachte sie darüber nach, was er ihr gesagt hatte. Der Himmel wusste, dass er fest entschlossen war, seinen Wunsch Wirklichkeit werden zu lassen.
    Er führte immer noch einen inneren Kampf darum, dass er sich in den vergangenen Wochen in sie verliebt - hoffnungslos, unvernünftig, unmöglich verliebt - hatte. Und der Gedanke, dass er sie schon einmal geliebt, dann aber vergessen
    hatte, und später durchaus in der Lage gewesen wäre, sie wiederzugewinnen, lange bevor er sich gezwungenermaßen mit einer Frau zusammengetan hatte, die er nicht liebte, machte die Sache nicht leichter. Wenn Moraig doch nur etwas gesagt hätte. Wenn James MacLeod, der Teufel sollte ihn holen, ihm diesen Brief nur vor einem Jahr, direkt nach Moraigs Tod, gegeben hätte, statt bis jetzt zu warten.
    Zu Jamies Verteidigung - nicht dass Cameron besonderes Interesse daran hatte, ihn zu verteidigen, aber er versuchte, fair zu sein - ließ sich anführen, dass er vielleicht darauf gewartet hatte, dass Sunny ihre Reise in die Vergangenheit machen würde, bevor er etwas unternahm. Es war alles recht plötzlich gekommen, Jamies Begeisterung über das Freizeitzentrum und dass er darauf bestanden hatte, die Besprechung ... wann abzuhalten? Vor fünf Wochen? Also fast zwei Wochen, nachdem Sunny zurückgekehrt war, und gleich, nachdem sie wieder aufstehen und auf die Burg kommen konnte.
    Er rieb sich mit den Händen übers Gesicht und stieß den Atem aus. Vielleicht hatte Jamie ja sein Bestes getan. Schließlich war es nicht seine Schuld, dass die Dinge schiefgelaufen waren. Es war niemandes Schuld, aber das machte die Sache auch nicht einfacher.
    Auch nicht die Entscheidung, was er jetzt tun sollte.
    Er hatte auf der Fahrt nach Inverness Zeit gehabt, sich an die Idee zu gewöhnen, dass er Sunny nicht nur gekannt, sondern anscheinend in der Vergangenheit auch geliebt hatte. Und auf dem Flug nach Süden hatte er überlegt, was er mit diesem Wissen tun könnte, und dann entschieden, dass er mit ihr reden, sich für den ihr verursachten Kummer entschuldigen und sie dann sicher und mit einem Minimum an Aufhebens in ihren Flieger zurück in die Staaten setzen würde. Bis er sein derzeitiges Problem gelöst hätte, war er nicht frei, irgendetwas von ihr zu erbitten. Das war ihm als ein vernünftiger, wenn auch schmerzlicher Weg erschienen.
    Jetzt war er sich da nicht mehr so sicher.
    Die Schlafzimmertür ging auf, und das unterbrach seine düsteren Gedanken. Sunny sah nicht weniger verweint aus als vor zwanzig Minuten, er aber vermutlich auch nicht. Er ging quer durch den Raum, blieb vor ihr stehen und breitete die Arme

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