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Der Schatten im Wasser

Der Schatten im Wasser

Titel: Der Schatten im Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inger Frimansson
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Personen.
    »Ein Mann, der seinen Hund ausführte. Der Hund schlug an und weigerte sich, weiterzulaufen. Der Mann hatte ein Handy bei sich. Wir haben sofort jemanden hingeschickt.«
    »Erzählen Sie mir mehr davon!«
    »Es gibt dort einen Baum, der nahe am Wasser wächst, eine Erle, glaube ich, mit langen Wurzeln. Sie war zwischen den Wurzeln eingekeilt. Sie lag dort wie in einer Umarmung.«
    Sagte sie das? Oder war es nur das, was er hörte?
    »Und wo ist sie jetzt? Wohin haben Sie sie gebracht?«
    »In die Rechtsmedizinische Abteilung nach Solna.«
    Er hatte den Eindruck, dass das Zimmer sich drehte.
    »Kann ich sie sehen?«
    Es wurde für einige Sekunden still. Dann hörte er Mary Jonséns mitfühlende Stimme:
    »Davon würde ich Ihnen, ehrlich gesagt, lieber abraten.«
     
    Sein erster Gedanke galt Jill. Er musste sie erreichen, musste es ihr erzählen. Er versuchte es sowohl zu Hause als auch auf ihrem Handy, aber sie meldete sich nicht. Nicht einmal der Anrufbeantworter sprang an. Sie schläft, dachte er. Muss sie denn ausgerechnet in so einer Situation schlafen?
    Danach die Jungs. Er begann mit Jörgen, er war der Ältere. Ein junges Mädchen meldete sich, oder möglicherweise eine Frau. Sie hatte einen leicht dänischen Akzent.
    Er sagte seinen Namen. Ihre Stimme bekam sofort einen anderen Klang.
    »Ja, hallo, Tor. Nein, Jörgen ist nicht zu Hause.«
    »Wo ist er?«
    »Bei der Arbeit. Aber er kommt bald.«
    Bei der Arbeit? Welche Arbeit? Er konnte in dieser Situation schlecht danach fragen.
    »Helle«, fragte er. »Bist du das?«
    »Ja sicher bin ich es, dieselbe alte Helle. Ist etwas passiert?«
    »Glaubst du, dass ihr herkommen könnt?«
    »Ist es etwas Schlimmes?«
    »Ich weiß nicht. Ich wollte nur darum bitten, dass Jörgen herkommt.«
    »Es ist doch nichts mit deinem Herzen, Tor?«
    »Mein Herz? Nein, das nicht.«
    Er rief Jens an. Zuerst konnte er die Nummer nicht finden, er konnte sie nicht auswendig. Musste man das als Vater? Der Junge wohnte in einer Wohnung irgendwo in Richtung Essinge. Tor war an einem Sommerabend einmal dort gewesen. Sie hatten auf dem Balkon gesessen, und seine Freundin hatte Weingläser und Snacks hingestellt. Marika. So hieß sie. Jens und Marika. Ein schmales, jungenhaftes Mädchen, still und reserviert. Sie studierte Psychologie, was Tor nicht so recht verstehen konnte. Sie schien nicht der Typ dafür zu sein.
    Jens war nicht ganz so direkt wie sein älterer Bruder. Er hatte eine eher ausweichende Art, kam nie mit offener Kritik. Er war immer ein Muttersöhnchen gewesen.
    Es war Jens, der sich meldete.
    »Hier ist Papa.«
    »Hallo.«
    »Es ist eine Weile her, dass wir telefoniert haben.«
    »Ja. Ich habe ein paar Mal versucht, dich zu erreichen, aber du warst nicht zu Hause.«
    »Aha. Tatsächlich?«
    »Ja.«
    »Was machst du gerade?«
    »Nichts Besonderes.«
    »Kannst du herkommen?«
    »Ist etwas passiert?«
    »Ich erzähle es dann.«
    »Mama«, mutmaßte er heiser. »Sie haben sie gefunden, oder?«
    »Sie gehen davon aus.«
    »Tot?«
     
    Er hörte, wie der Junge schluchzte. Er spürte, wie seine eigene Kehle ebenfalls rau wurde und sich ein Kloß in seinem Hals bildete.
    »Jens, komm bitte her, ich wollte es dir nicht am Telefon sagen, aber du hast mich dazu verleitet.«
    »Ich wusste es, ich habe es die ganze Zeit gewusst.«
    »Jens!«
    »Ich wusste, dass sie nicht mehr lebt.«
    »Setz dich in ein Taxi und komm her. Ich möchte, dass wir gemeinsam darüber sprechen.«
     
    Er kochte Tee und fand im Schrank eine Rolle Marie-Kekse. Das Haltbarkeitsdatum war vor einem halben Jahr abgelaufen. Er legte sie auf einen Teller und breitete sie zu einem Ring entlang des Randes aus. Es dauerte nicht lange, bis Jens und Jörgen eintrafen. Beide hatten ihre Freundinnen dabei. Er wusste nicht, ob er es gut oder schlecht finden sollte. Es stürmte immer noch, und der Regen hinterließ lange Streifen an den Fensterscheiben.
    »Setzt euch«, forderte er sie auf und führte sie ins Wohnzimmer. Als wüssten sie nicht, wo es lag. Als wären sie nicht mit ihm zusammen in diesem Haus aufgewachsen. Er hatte ein Porträt von Berit auf den Tisch gestellt, es war das Foto mit dem ausgeschnittenen blauen Kleid. Sie blinzelte mit halb geschlossenen Augen in die Runde.
    »Jens hat es schon erzählt«, sagte Jörgen. Er sah irgendwie verändert aus, hatte sich den Schädel rasiert. Ein kahlköpfiger, erwachsener Mann war also aus seinem ältesten Sohn geworden.
    Der jüngere Sohn war immer noch

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