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Der Schattenbund 03 - Das Auge der Unendlichkeit

Der Schattenbund 03 - Das Auge der Unendlichkeit

Titel: Der Schattenbund 03 - Das Auge der Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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fasste sie sich an die Wange, und wieder einmal tastete sie die veränderte Haut und deren unheimliche Taubheit.
    Wird es wieder genauso kommen?
    Wird es diesmal schlimmer?
    Werde ich langsam und qualvoll sterben wie Melnyth, von Klauen und Zähnen in tausend Stücke gerissen?
    Der Feuerdrache knurrte tief im Rachen. »Nein, nein und nochmals nein!«, fauchte er. »Diesmal werde ich bei dir sein, und ich werde nicht zulassen, dass irgendetwas geschieht.«
    Veldan legte den Arm um seinen gebogenen Hals und beschloss, dass es keinen Sinn hatte, ihre Zweifel vor ihm verbergen zu wollen. »Aber du hast gehört, was Scall gesagt hat. Es wird wieder Tunnel geben. Wenn es nun wie beim vorigen Mal ist und du nicht mitkommen kannst?«
    »Ah, ich wusste, dass dir das Sorgen machen würde«, sagte der Feuerdrache selbstgefällig. »Darum habe ich mit Amaurn gesprochen. Er ist einverstanden, dass wir die Sprengausrüstung mitnehmen und ein paar von diesen Feuerwerfern, mit denen Kher so gut umgehen kann, damit wir Öffnungen vergrößern können, die nicht für so schöne und kluge und prächtig gebaute Wesen wie mich gemacht sind.«
    Er grinste sie anzüglich an, und Veldan lachte lauthals los, während die Erleichterung, den Partner an ihrer Seite zu wissen, sie durchströmte. »Ach, Kaz – du bist wunderbar.«
    Plötzlich fuhr er mit dem Kopf herum und spähte ins Dunkle. »Wer ist da?«
    Kalt trat hervor und sah ein wenig verunsichert aus. »Entschuldigung, ich wollte nicht stören. Amaurn hat mich geschickt, um dich zu suchen, Veldan. Er sagt, wir sollten uns alle noch etwas ausruhen, weil wir die Nacht über reiten werden.« Es war beschlossen worden, die Reise zu so unbarmherziger Stunde zu beginnen, damit sie die Schleierwand bei Tagesanbruch erreichen und das von den Ungeheuern heimgesuchte Land bei Helligkeit durchqueren könnten.
    Die Wissenshüterin lachte. »Amaurn sagt, wir sollen uns ausruhen? Das ist geradezu köstlich, wo er den ganzen Tag mit dieser Verwundung Befehle gibt und sich nur mit Arzneien und durch deine Betäubungskünste aufrecht hält.«
    »Ich weiß«, sagte Kalt. Er stellte sich neben sie und lehnte sich genau wie sie bequem an die Mauer. »Am Ende musste ich ablehnen, damit er ein bisschen langsamer tritt und sich vernünftig verhält – zumindest war es so gedacht. Ich weiß, dass Kyrre die Wunde künstlich geschlossen hat, aber noch kann sie wieder aufreißen. Nur die natürliche Heilung kann das endgültig verhindern. Er ist verrückt, dass er sich so antreibt, und dieser Ritt nach Tiarond in seiner Verfassung ist beinahe lächerlich.«
    »Das finde ich auch«, stimmte Veldan ein, »aber er glaubt wohl, dass er gar keine Wahl hat.« Sie zuckte die Achseln. »Mir geht es wahrscheinlich auch nicht anders. Wenn man es einmal mit den Ak’Zahar zu tun gehabt hat, wird die Sache persönlich.«
    »Hattest du?« Kalt machte ein überraschtes Gesicht.
    »Klar.« Veldan berührte leicht die entstellte Gesichtshälfte. »Es waren die Ak’Zahar, die mir das zugefügt haben.« Vielleicht weil sie die Sache mit Kalt schon einmal gestreift hatte, konnte sie nun ganz leicht darüber reden. »Wir waren in Ghariad, ihrer Heimat, ein gutes Stück nördlich von hier. Cergorn war damals Archimandrit, und er hatte uns geschickt, um sie auszukundschaften, Kaz und mich und Elion mit seiner Partnerin Melnyth.« Sie schluckte schwer, denn die Erinnerung schmerzte noch immer. »In gewisser Weise bin ich noch gut weggekommen. Als sie uns entdeckten, rissen sie die arme Melnyth in Stücke, und wir anderen hatten Glück, mit dem Leben davonzukommen. Wir glaubten, Elion würde nie darüber hinwegkommen.«
    »Und doch seid ihr drei nun bereit, euch ihnen wieder zu stellen«, sagte Kalt staunend. »Das erfordert ganz besonderen Mut.«
    Veldan spürte, wie sie errötete. »Aber wie steht’s mit dir?«, fragte sie, um ihre Verlegenheit zu überspielen. »Du bist bestimmt der Einzige, der je einen Ak’Zahar gefangen hat. Das ist mächtig beeindruckend.«
    Der Überbringer lachte. »Sag es keinem, sonst hängt mir das ewig an, aber ich fürchte, der Ruhm dafür gebührt Scall. Das Wesen hat mich angegriffen – hatte mich schon am Boden –, als er es mit einem Stein bewusstlos schlug.« Für einen Augenblick wurde seine Miene ernst. »Um ganz ehrlich zu sein, ich dachte, das ist das Ende.«
    »Und doch bist auch du bereit, dich noch einmal mit ihnen zu messen«, sagte Veldan.
    Kalt nickte. »Um der Leute willen, die ich

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