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Der Schattenbund 03 - Das Auge der Unendlichkeit

Der Schattenbund 03 - Das Auge der Unendlichkeit

Titel: Der Schattenbund 03 - Das Auge der Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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biss sich auf die Lippe und seufzte. »Also gut. Wir machen es, wie du sagst. Aber lasst uns nun keine Zeit mehr vergeuden!«
    Sie teilten sich rasch in zwei Gruppen. Tormon, Seriema und Cetain wandten sich mit drei Männern nach links, während Willan mit den übrigen fünf nach rechts ging. Zuletzt zog Seriema noch die Fackel aus ihrem Gürtel und legte sie am Eingang nieder. Zwar gab sie sie ungern auf, doch der Schaft war eigentlich zu kurz, als dass sie von großem Nutzen war. »Was immer geschieht, damit findet man den Rückweg.«
    Cetain schenkte ihr ein warmes Lächeln, das voller Stolz war. »Gut gemacht, Mädchen. Du kannst vielleicht nicht so gut klettern, aber wenn es um gewitzte Einfälle geht, schlägst du uns alle.«
    Der Weg um die Halle wurde lang, und der Gedanke, dass Presvel vielleicht einen geraderen Weg genommen hatte, sorgte für gereizte Stimmung. Andererseits war ihrer sicherer und darum vernünftiger. Wer wusste schon, ob Presvel jetzt nicht irgendwo umherirrte, ohne den Ausgang zu finden.
    Seriema für ihren Teil hoffte den Ausgang bald zu finden. All das flimmernde Licht, verbunden mit dem unaufhörlichen Knistern und Summen im Hintergrund machte ihr Kopfschmerzen. Sie war nicht nur körperlich erschöpft nach den vielen Anstrengungen, sondern sie fing an, sich benommen zu fühlen von den ständigen fruchtlosen Versuchen, zu begreifen, was ringsum stattfand, und konnte kaum noch klar denken. Dann geschah etwas, das sie aus ihrer Benommenheit riss. Finnall hatte sich ein wenig von der Gruppe entfernt. Er war dafür bekannt, dass er mehr Neugier als Verstand besaß, und konnte darum eine Menge lustiger Geschichten auf seine Kosten erzählen. Diesmal aber gab es nichts zu lachen.
    Aus dem Augenwinkel sah Seriema ihn zu einer hohen Säule wandern, die in funkelndes Licht getaucht war und in jeder Hinsicht wie ein Stab voller Juwelen aussah. Als er die Hand ausstreckte, um zu sehen, ob er eines abklauben könnte, stieß sie einen Warnschrei aus, aber zu spät. Mit einem lauten Knacken löste sich ein sengendes Licht von der Säule und heftete sich an Finnalls Hand. Innerhalb eines Augenblicks lief es seinen Arm hinauf, verzweigte sich, bis es den ganzen Mann mit einem blendenden blau-weißen Netz umhüllt hatte. Sich windend und schreiend stürzte der Rotte zu Boden, während sich seine Kameraden verzweifelt um ihn scharten und nicht wagten sich ihm helfend zu nähern. Dann brach das Schreien ab, Finnall verglühte in einem gleißenden Feuerball. Als das Feuer erstarb, blieb von dem Mann keine Spur.
    Sie konnten nichts weiter tun, als ihren Weg fortzusetzen, dabei waren sie alle zu entsetzt, um über das schreckliche Schicksal ihres Gefährten etwas zu sagen. Seriema bemerkte jedoch, dass die Männer nun dicht beieinander blieben und nicht nur die Gebilde, sondern auch die Nähe der Wand mieden. Cetain brauchte sie nicht erst zu ermahnen, achtsam zu sein. Die Gefährlichkeit des Ortes war ihnen auf die schrecklichste Weise deutlich geworden, und niemand ging mehr ein Wagnis ein. Seriema selbst blieb fest an der Hand eines sichtlich beunruhigten Cetain. Sie hatte zu viele Jahre gebraucht, um ihn zu finden, und sie hatte nicht die Absicht, ihn wieder loszulassen. Wenn ihm jetzt etwas zustieße, dann ganz sicher auch ihr!
    Müde und todunglücklich kamen sie bei dem einzigen anderen Ausgang der Halle an, und es war eine gedämpfte Hand voll Menschen, die auf die schon wartende zweite Gruppe stieß. Die anderen hörten entsetzt die Geschichte von Finnalls Ende, aber es war kaum Zeit, um dabei zu verweilen, und man war allgemein von dem Drang beseelt, diesen schrecklichen Ort so schnell wie möglich zu verlassen. Nun konnten sie rascher vorrücken, denn sie fanden einen weiteren Hinweis. Ein zusammengeknäuelter Stoffstreifen von Rochallas Kleid steckte im Ausgang. Die Spur führte sie aus der Halle in die ferneren unbekannten Bereiche.
    Seriema sah Cetain von der Seite an und fragte sich, was ihnen als nächstes begegnen und ob sie noch jemanden verlieren würden. Aus seiner Miene erriet sie, dass seine Gedanken sich um das Gleiche drehten.

 
     
    Nach der Rast am Pass setzte Amaurns Trupp den Weg fort, ritt zu zweien, wo Platz genug war, und einzeln hintereinander, wo der Felsweg sich verengte. In dem allgemeinen Gedränge beim Abstieg ergab es sich, dass Elion neben Vifang ritt. Um den anderen angenehmer zu sein, hatte sie Menschengestalt angenommen und ritt Toulacs Pferd. Die alte Kriegerin

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