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Der Schattenprinz

Der Schattenprinz

Titel: Der Schattenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
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Ziehharmonika und die Eule in der Stadt blieben. Aber nicht lange. Manche Bewohner begannen zu erzählen, dass sie besser musizieren könnten als die Ziehharmonika, und manche glaubten besser zu singen als die blaue Eule. Bald begannen sie miteinander zu streiten.
    Jola versuchte beide Gruppen zu versöhnen, aber ohne Erfolg. Der Streit dauerte so lange, bis sie merkten, dass die Ziehharmonika aus der Stadt verschwunden war. Manche waren glücklich darüber. Als die blaue Eule wegflog, waren noch einige andere darüber froh. Als die magischen Sachen aus der Stadt zu verschwinden begannen, waren alle unglücklich, aber es war zu spät. Die glückliche Stadt war nicht mehr glücklich.
    Ein Wesen mit drei Köpfen kam und eroberte die Stadt.
     

Der Dreikopf
     
    Eines Tages war es einfach dort. Sie nannten es Dreikopf, weil es drei Köpfe hatte. Ein Kopf war ganz grün. Der zweite war schmutzig orange, der dritte war lila mit violetten Punkten.
    Das dreiköpfige Ungeheuer spuckte aus seinem grünen Kopf viele grüne gefährliche Soldaten mit Rüstungen. Mit ihrer Hilfe eroberte es sehr schnell die ganze glückliche Stadt. Der schmutzig orange Kopf spuckte aus seinem schmutzig orangefarbenen Mund schmutzig orangefarbenes Feuer, das alle Bäume verbrannte.
    Der lila Kopf mit den violetten Punkten spuckte dunkle lila Wolken aus, die die Stadt verdeckten. Nun konnte niemand mehr raus und niemand mehr rein. Und alle Bewohner mussten dem bösen Dreikopf dienen.
    Dennoch verloren die Bewohner der Stadt nicht alle Hoffnung, denn einen Tag, nachdem der Dreikopf gekommen war, wuchs mitten in der Stadt plötzlich ein Granatapfelbaum. Er wuchs so schnell, dass er Mittags schon so groß war, als ob er hunderttausend Jahre alt wäre. Am Nachmittag fiel den Bewohnern auf, dass auf seiner Rinde unbekannte Zeichen entstanden. Am Abend wuchsen überall auf seinen Ästen unzählige Granatäpfel.
    Um Mitternacht sprach eine Stimme zu den Leuten: »Der Dreikopf wird diese Stadt so lange beherrschen, so
    lange er sie beherrschen kann. Aber nicht länger als bis zu dem Tag, an dem ein Menschenkind, das noch nicht sieben Jahre alt ist, hierher kommt und in eine meiner Früchte beißt. Dieses Kind wird die geheimen Zeichen auf meiner Rinde lösen, es wird die magischen Sachen wieder zusammenbringen und den bösen dreiköpfigen Herrscher besiegen. Damit wird der böse Zauber, der die Stadt befallen hat, zu Ende gehen.«
    Als der böse Dreikopf das hörte, wurde er noch böser. Sein grüner Kopf, der der hochnäsigste war, schickte sofort Soldaten aus, die alle Früchte pflücken sollten. Aber das gelang ihnen nicht, denn es passierte wieder ein Wunder. An der Stelle jedes gepflückten Granatapfels wuchsen sofort drei neue. Drei Tage und drei Nächte versuchten die Soldaten die Früchte wegzunehmen. Aber sie erreichten damit nur, dass noch viel mehr Äpfel am Baum waren.
    Als der noch bösere Dreikopf das hörte, wurde er noch, noch böser. Sein schmutzig oranger Kopf, der der eifersüchtigste unter ihnen war, spuckte einen Wind aus, der viele Äxte und Sägen brachte, die den Baum fällen sollten. Und wieder geschah ein Wunder. Jede Axt und jede Säge, die alle aus hartem Eisen waren, zerbrach in hunderttausend Stücke, wenn sie den Baum berührte. Sieben Tage und sieben Nächte wehte der Wind, der Äxte und Sägen brachte. Aber alle zerbrachen in kleine Stücke, wenn sie den magischen Baum berührten.
    Nun war der noch, noch bösere Dreikopf wirklich noch, noch, noch böser und zorniger. Sein lila Kopf mit den violetten Punkten, der der dümmste der drei Köpfe war, spuckte eine giftige Spucke aus. Aus ihr wuchs die allergiftigste Dornenhecke rund um den Granatapfelbaum, sodass niemand mehr zum Baum gelangen und die Früchte pflücken und schon gar nicht hineinbeißen konnte.
    Als Jola sah, was passierte, versteckte sie das Brot, das Horn und die Muschel an einem nur ihr bekannten Platz. Die anderen magischen Sachen konnte sie nicht verstecken, weil der Dreikopf schon alle gestohlen hatte. Er hatte sie gestohlen und versteckt. Eine in der Menschenwelt. Eine zwischen Menschenwelt und Schattenwelt. Eine Sache hatte er in der Schattenwelt versteckt und eine bei sich zu Hause. Eine dort, wo Wahrheit Lüge ist und Lüge Wahrheit. Die letzte Sache hat er in einem Rätsel versteckt.
    Dann ersann er mit seinen drei Köpfen einen bösen Plan. Er wollte Jola heiraten und dann als König für immer in der Stadt leben.
    Aber als er Jola fragte, ob sie

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