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Der Schattenprinz

Der Schattenprinz

Titel: Der Schattenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
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seine Frau werden wollte, sagte sie Nein.
    Er war sehr böse, weil er nun seinen Plan nicht ausführen konnte. Deshalb verzauberte er alle Bewohner der Stadt.
    Sie mussten von nun an als Gemälde an der Wand
    leben. Diese Zauberei würde so lange dauern, bis Jola ihn heiratete, verkündete er.
    Von diesem Tag an war es nicht mehr möglich, Gesang und Musik in der Stadt zu hören.
    Von diesem Tag an herrschte der Dreikopf in der leeren Stadt.
    Von diesem Tag an weinte Prinzessin Jola, die auch als Gemälde an der Wand lebte. Sie weinte sehr viel und so bitterlich und ihre Tränen, die zu kleinen Steinen wurden, konnte man bald überall finden.
    Sie weint noch immer und sie wird so lange weinen, bis alle magischen Sachen zurück in der Stadt sind.«
     

Das Rätsel
     
    Ich war sehr begeistert, von allem, was der Prinz mir erzählt hatte, deshalb sagte ich: »Wir müssen diese magischen Sachen unbedingt finden. Kannst du mir sagen, was das war, das der Dreikopf zuletzt versteckt hat?«
    »Meine Oma wusste nur mit Sicherheit, dass es neun magische Sachen waren«, antwortete der Prinz. »Aber sie sagte, dass niemand weiß, was die neunte magische Sache ist.«
    »Du sprichst in Rätseln für mich.«
    »Genau das ist es, ein Rätsel. Wer das Rätsel löst, wird wissen, was die neunte magische Sache ist: In einem Haus aus Holz lebt ein Meister aus Stein ...«
    »Halt, warte mal«, rief ich dazwischen. »Ich hab dir doch schon mal gesagt, dass ich die Antwort auf dieses Rätsel nicht kenne.«
    »Ich habe gehofft, dass du die Antwort weißt«, erwiderte der Prinz traurig.
    »Ich weiß sie aber nicht. Warum hast du überhaupt gedacht, dass ich die Lösung des Rätsels finden kann?«, fragte ich jetzt selbst schon ein bisschen ärgerlich.
    »Weil du schon die Zaubertasse gefunden hast und ich hoffte, dass du mir helfen wirst die anderen magischen Sachen und die Lösung des Rätsels zu finden«, sagte der Prinz.
    »Gut. Ich werde dir helfen.«
    »Danke!«, sagte der Prinz. »Vielleicht kannst du mir ja auch helfen meinen zweiten großen Wunsch zu erfüllen.«
    »Und das wäre?«
    »Das ist nicht so wichtig.«
    »Auch wenn es nicht wichtig ist, kannst du es mir doch sagen.«
    »Gut. Aber versprich mir, dass du nicht lachen wirst.«
    »Ich gebe dir mein Ehrenwort.«
    »Früher habe ich davon geträumt, ein Junge wie du zu werden. Meine Oma erklärte mir, dass ein Schatten immer ein Schatten bleiben wird und nie ein Junge werden kann. Seit damals habe ich diesen Wunsch vergessen. Jetzt ist mir wichtig, dass Prinzessin Jola glücklich wird.«
    »Ich gebe dir mein Wort, dass ich dir helfen werde. Erzähle mir bitte noch ein bisschen mehr über die Welt, aus der du kommst.«
    »Das erzähle ich dir unterwegs«, sagte der Prinz.
    »Wohin gehen wir? Ich muss nach Hause.«
    »Wir gehen nach Hause.«
    »Du kommst mit zu mir?«
    »Nein, du kommst mit zu mir.«
    »Ins Schattenreich?«
    »Natürlich, wohin sonst.«
    »Na gut. Ich komme mit. Aber ich muss rechtzeitig wieder zurück sein. Wie kommt man zu dir?«
    »Es gibt einen einfachen Weg. Wir müssen nur durch einen Stein springen.«
    »Durch einen Kartonstein?«
    »Nein, Blödsinn, durch einen echten.«
    »So dumm bin ich nicht.«
    »Ich habe dich für klug gehalten. Wenn ich dir sage, dass wir durch einen Stein springen werden, dann werden wir durch einen Stein springen. Denn das ist der beste Weg, ins Schattenreich zu kommen.«
    »Aber das tut sicher weh.«
    »Auf gar keinen Fall. Ich kenne das Zaubergedicht, das den Stein öffnen wird, und dann können wir durchspringen.«
    »Das kann ich auf gar keinen Fall glauben.«
    »Oh ja, oh ja, es gibt ein Gedicht. Es geht so:
     
    Ein, zwein, drein, da steht ein Stein.
    Sechs, fünf, vier, Stein öffne deine Tür.
    Sieben, acht, es ist gemacht,
    Neun und zehn, wir springen jetzt bequem.«
     
    »Und dieses blöde Kinderlied soll ein Zaubergedicht sein, das Steine öffnet?«
    »Dieses Gedicht öffnet alle Steine.«
    »Dieses Lied wird keinen Stein öffnen. Und du kannst alleine springen.«
    »Kommst du mit oder nicht?«
    »So verrückt bin ich nicht.«
    »Hast du Angst?«
    »Nein, ich habe keine Angst.«
    »Dann spring mit mir.«
    »Gut. Ich springe mit, aber nur, um dir zu zeigen, dass ich keine Angst habe.«
     

Im Stein
     
    So haben wir es gemacht. Hand in Hand sangen wir dieses kindische Zauberlied, das Steine öffnen sollte. Ich konnte nicht daran glauben. Aber es wäre besser gewesen, ich hätte daran geglaubt. Mit jeder Zeile, die

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