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Der Schatz der gläsernen Wächter (German Edition)

Der Schatz der gläsernen Wächter (German Edition)

Titel: Der Schatz der gläsernen Wächter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dane Rahlmeyer
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ging es nicht anders. Die Grünlinge hatten gleich am ersten Tag ihre Musketen ins Meer geworfen. Wie sollten sie mit bloßen Händen und ein paar Speeren gegen Ruhndors Graujacken bestehen?
    »Was habt ihr vor?«, fragte Lian.
    »Uns ... verstecken.« Orrms Augen glühten vor Wut.
    »Das is’ euer ganzer Plan?«
    Das Gewächs funkelte ihn an. »Was können wir gegen ein Schiff ausrichten ... das den ... Eisenfisch getötet hat?«
    Gute Frage , dachte Lian. Orrm ließ die Menschen stehen. Ein Großteil seiner Leute war in dem großen Haus verschwunden. Aber das Gebäude konnte unmöglich alle von ihnen aufnehmen. Unterirdische Bunker!
    »Was ist mit uns?«, rief Kriss dem alten Grünling nach.
    »Wir sitzen hier wie auf dem Präsentierteller!«, grollte der Kapitän.
    Orrm stand am Eingang des großen Hauses. Mit sichtlichen Widerwillen winkte er den Menschen zu. »Kommt!«
    »In’s Haus!«, befahl Bransker den Matrosen. Nachzügler, die bis eben noch geschlafen hatten, kamen aus den anderen Gebäuden hinzu. »Los! Bewegt eure morschen Knochen!«, schnauzte der Kapitän sie an.
    Lian drehte sich Kriss im Laufen zu. »Aber wenn sie die Koordi-Dingsbums haben, warum kommen sie dann hierher?«
    »Weil sie Dalahan nicht gefunden haben!«, gab Kriss außer Puste zurück. »Jetzt klappern sie alle anderen Möglichkeiten ab!«
    Lian versuchte, das schwarze Schiff am Himmel auszumachen, doch die Bäume versperrten ihm die Sicht. Er stellte sich lieber nicht vor, was Ruhndors Schergen tun würden, um die Lage der Insel aus den Grünlingen herauszubekommen.
    Oder aus ihnen.
     
    »Schadensbericht.« General Ruhndor lehnte sich in den Kommandantensessel zurück, die Hände auf den neuen Gehstock gelegt, den der Schiffszimmermann für ihn angefertigt hatte. Sonnenlicht flutete die Brücke, als das Schutzvisier wieder hochgefahren wurde. Die Insel lag direkt voraus, ein brauner Kegel, umgeben von einem breiten grünen Ring, der in einen weißen Strand überging. Kein schlechter Urlaubsort , dachte Markon Dorello während er die Skalen und Anzeigen überprüfte und Berichte aus dem ganzen Schiff über die Sprechrohre aufnahm.
    »Das Ding hat uns ganz schon durchgeschüttelt, trotzdem gibt es nur ein paar Beulen am Bugpanzer!« Er rieb sich einen blauen Fleck am rechten Schienbein, den er sich zugezogen hatte, als das Monster gegen die Morgenstern gekracht war. Er wusste immer noch nicht, was unglaublicher war: dass ein Riesenfisch aus Eisen sie angegriffen hatte – oder die Leichtigkeit, mit der das Schiff dieses Was-immer-es-gewesen-war zerschmettert hatte. »Allerdings sind unsere Blitzwerfer endgültig aufgebraucht. Wenn noch so ein Vieh auftaucht, haben wir schlechte Karten!« Er drehte sich über die Schulter zum General.
    Der alte Mann nickte kaum merklich. Sein falsches Auge ließ ein leises Surren vernehmen. »Es gibt nur einen Schiffsfresser auf der Welt«, sagte er. »Und wir haben ihn vernichtet. Der Verlust der Blitzwerfer ist akzeptabel.«
    Wollen wir es hoffen , dachte Dorello.
    »General!«, rief der Maat hinter dem Periskop. »Ich erkenne ein Gebäude über dem Dschungel! Scheint sich um einen Turm zu handeln!«
    »Steuermann: Kurs setzen!«, befahl der General, kalt wie immer. Nur sein Adjutant bekam mit, wie sich Ruhndors Griff um den Knauf seines Gehstock verkrampfte. »Haltet die Augen offen nach weiteren Anzeichen von Besiedelung!«
     
    Das große Haus bestand nur aus einem einzigen Raum. Bänke und Tische aus Stein standen an den Seiten, die Wände waren mit Teppichen geschmückt, welche die Kinder der Erde zu den Füßen ihrer Schöpfer zeigten.
    Drei Riesen hoben eine Steinplatte vom Boden. Darunter führte eine Treppe einige Stufen hinab in die Dunkelheit. Ein paar Krieger gingen zuerst nach unten. Ihnen folgten die Träger der Sprösslinge und schließlich die erwachsenen Dorfbewohner. Die Menschen wurden mit gekreuzten Speeren zurückgehalten; die Kinder der Erde hatten Vorrang.
    »Was soll das heißen, Ihr habt Dalahan gefunden?«, fragte der Kapitän über den Tumult hinweg.
    Kriss erklärte es ihm.
    »Warum geben wir ihnen nicht, was sie haben wollen?«, fragte Grimald, der unbeabsichtigt zugehört hatte. »Es geht ihnen doch nur um die verdammte Insel!«
    Er zuckte zurück wie ein geschlagenes Tier, als Branskers Blick ihn traf.
    »Ruhndor darf Dalahan nicht bekommen!«, stellte Kriss klar.
    »Warum?«, fragte jemand anders. »Was gibt es dort?«
    »Egal!«, bestimmte der Kapitän. »Dalahan

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