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Der Schatz des Dschingis Khan

Der Schatz des Dschingis Khan

Titel: Der Schatz des Dschingis Khan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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Muriel unendlich leid. Am liebsten hätte sie die Feuerwehrleute angeschrien, dass sie endlich etwas tun sollten. Aber sie beherrschte sich und schluckte die Worte, die ihr auf der Zunge lagen, und ihre Verzweiflung hinunter.
    Endlich tat sich etwas.
    Zwei Feuerwehrleute holten eine weitere Leiter. Die anderen schoben die erste Leiter auf das Eis, bis dicht an Fanny heran. Diese stand etwa drei Meter vom Ufer entfernt an der Eiskante und war inzwischen so entkräftet, dass sie die Männer in den orangeroten Jacken nicht einmal wahrzunehmen schien. Indes kehrten zwei andere Männer mit ein paar Löschschläuchen über den Armen und zwei langen Stangen vom Einsatzwagen zurück. Die Feuerwehrleute an den Leitern nahmen die Stangen und Schläuche an sich, robbten auf dem Bauch liegend über die Leiter auf das Eis hinaus und näherten sich Fanny von beiden Seiten.
    Muriel verfolgte das Geschehen mit wachsender Spannung. Sie hatte keinen blassen Schimmer, was die Feuerwehrleute vorhatten. Mit angehaltenem Atem beobachtete sie, wie einer den Schlauch an die Stange knotete und diese vorsichtig neben Fanny in das Wasser tauchte, während der andere versuchte, den Schlauch unter Wasser mit seiner Stange zu erreichen. Obwohl Fanny sich nicht rührte, war es ein schwieriges Unterfangen. Drei Mal verfehlten die Männer sich. Dann gelang es ihnen endlich, den Schlauch hinter den Vorderbeinen unter Fannys Körper hindurchzuziehen. Indem sie die Kupplungen am Ende des Schlauchs miteinander verbanden, gelang es ihnen, eine feste Schlaufe zu formen. Die am Ufer Zurückgebliebenen jubelten und klatschen, als sie sahen, dass der Löschschlauch Fannys Körper nun wie ein Haltegurt umschloss.
    Einer der Männer eilte zu dem alten Leiterwagen, ließ den Motor an und steuerte das Fahrzeug vorsichtig über das Feld näher an den See heran. Es war ein großes Glück, dass der Boden steinhart gefroren war, sonst hätte sich das schwere Gefährt vermutlich sofort festgefahren. So aber konnte der Fahrer die Leiter ausfahren, bis deren Spitze in einem flachen Winkel ein paar Meter über den See hinausragte.
    Staunend beobachtete Muriel, wie ein Feuerwehrmann die Leiter erklomm, einen langen Druckschlauch über die obersten drei Stufen legte und beide Enden zu seinen Kollegen auf dem Eis hinabließ. Diese hatten große Mühe, den Schlauch durch die provisorische Schlaufe zu ziehen. Erst nach mehreren vergeblichen Versuchen gelang es ihnen, die Enden zu ergreifen, eines davon durch die Schlaufe zu ziehen und es mit dem freien Ende zu einem geschlossenen Ring zu verbinden.
    Fanny war nun durch die Schläuche mit der Drehleiter verbunden und allmählich ahnte auch Muriel, was die Feuerwehrleute vorhatten. Einer der Männer auf dem Eis gab dem Fahrer ein Daumen-hoch-Zeichen. Während sich die beiden Feuerwehrmänner wieder vom Eis ans Ufer begaben, beobachtete Muriel noch immer unruhig , wie sich die Leiter langsam aufrichtete und der Schlauch sich spannte.
    »Bitte«, murmelte sie und drückte die behandschuhten Daumen so fest sie konnte. »Bitte.« Endlose Herzschläge lang geschah nichts, dann tauchte Fannys grauer Oberkörper aus dem Wasser auf.
    »Ja!« Muriel klatschte vor Freude in die Hände, als das Pony mithilfe der Drehleiter Stück für Stück aus dem See gehievt wurde. Wieder war es ein Glück, dass Fanny die Kraft fehlte, Widerstand zu leisten. Heftigen Bewegungen hätte die provisorische Konstruktion sicher nicht lange Stand gehalten. So aber hing sie wie der sprichwörtliche nasse Sack in dem Gurt und ließ alles mit sich geschehen.
    Am Ufer wurde die erschöpfte Connemarastute von den Feuerwehrleuten schon mit silberglänzenden Rettungsfolien und Decken empfangen. Jetzt gab es für Muriel kein Halten mehr. Überglücklich sprintete sie los – und stieß dabei mit einem Mann zusammen, der ganz offensichtlich dasselbe Ziel hatte.
    »Hoppla, junge Dame. Nicht so stürmisch. Ein Patient ist wirklich genug.«
    »’tschuldigung«, Muriel schaute sich um und blickte in das rundliche Gesicht von Rasmus Gromke. Der kleine etwas dickliche Mittfünfziger mit dem grau melierten Haaren war schon seit mehr als zwei Jahrzehnten Landtierarzt in der Gemeinde Willenberg und bei allen sehr beliebt. Wegen der lauten Motorengeräusche des Leiterwagens hatte Muriel seinen Jeep gar nicht kommen hören, aber sie war erleichtert, ihn zu sehen. Er hatte ein paar Decken unter dem Arm und seinen Notfallkoffer in der Hand.
    »Fanny war bestimmt fast eine Stunde

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