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Der Schatz des Ritters Hermelhain - Die Geisterreiter ; 1

Der Schatz des Ritters Hermelhain - Die Geisterreiter ; 1

Titel: Der Schatz des Ritters Hermelhain - Die Geisterreiter ; 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Baumhaus
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war ja auch nichts passiert.
    »Versorgt jetzt die Pferde!«, befahl Susanne und alle konnten hören, wie enttäuscht sie war.
    Im Weggehen hörte Mia, wie die Polizisten Susanne noch »mangelnde Aufsichtspflicht« vorwarfen. Peter hatte die Arme verschränkt und aufmerksam zugehört. Susannes blonder Pferdeschwanz war auf- und abgewippt, als sie den Polizisten mit schuldbewusster Miene recht gab. Mia wurde klar, dass sie das Vertrauen der Maigrunds verloren hatten. Betrübt trensten sie die Pferde ab, trockneten und putzten sie und füllten auch die Eimer wieder mit frischem Wasser, bevor sie abschließend die Stallgasse fegten. Das schnelle Frühstück, das ihnen Oma Maigrund danach wortlos zubereitete, war wahrscheinlich ihr letztes. Peter und Susanne kündigten dann auch ein ernstes Gespräch nach dem Abendessen an. Selbst Tommy, der ja schon einige Erfahrung darin hatte, wegen schlechtem Benehmen von Reiterhöfen zu fliegen, nagte mit hängenden Schultern an seinem Brötchen, als sei es seine Henkersmahlzeit. Und Lara und Ben sahen auch nicht gerade aus, als hätten sie Lachwasser getrunken. Das Schlimmste aber war, dass sie der Grund waren, warum Steinmann jetzt als Gegenleistung für den von Flocki niedergetretenen Bauzaun irgendetwas auf dem Grundstück der Maigrunds anstellen durfte, und sie wollte sich lieber nicht ausmalen, was das war.
    Als Mia und Lara in ihrem Zimmer waren, wollte Mia fragen, was sie jetzt machen sollten, aber bevor sie die Frage überhaupt stellen konnte, hörte sie Lara schon selig schnurcheln. Da spürte sie, wie müde sie selbst war. Sie war schließlich die ganze Nacht auf gewesen und durch den dunklen Wald gejagt. Wie gewöhnlich warf sie einen Blick unters Bett, aber nach dem, was sie erlebt hatte, konnte sie eh nichts mehr schrecken. Sie schaffte es gerade noch, den linken Schuh auszuziehen, dann fiel sie ins Bett und schlief auf der Stelle ein.
    Ein paar Stunden später hatte sie einen nassen Lappen im Gesicht, und als sie ihn wegzog, sah sie Tommy, der sie frech angrinste.
    »Aufgewacht, Prinzessin! Wir haben noch was zu erledigen«, flüsterte er.

Laras Entdeckung
    Tommy hatte schon so manchen Reiterhof gesehen und war auch schon von mindestens ebenso vielen geflogen. Einen Ort, den er auf jedem Hof als Erstes inspizierte, war der Heuboden. Man konnte sich sicher sein, dass dies der Ort war, wo einen niemand fand und an dem man sich prima verstecken konnte, was bei ihm ziemlich häufig notwendig war. Dem Heuboden auf dem Hof der Maigrunds hatte er gleich am ersten Tag einen Besuch abgestattet. Er lag unter dem Stalldach und somit strategisch überaus günstig. Von den Dachluken aus konnte man sowohl den Hof als auch den Reitplatz sowie die Koppel mit dem dahinterliegenden Land gut beobachten, ohne selbst gesehen zu werden. Nach dem ganzen Tohuwabohu war dort jetzt der beste Platz für eine Lagebesprechung. Im Abstand von jeweils zehn Minuten schlenderten erst Lara, dann Ben, Tommy und schließlich Mia so unauffällig wie möglich über den Hof, verschwanden im Stall und erklommen die alte Holzleiter, die nach oben führte. Oma Maigrund war mit dem Abendessen beschäftigt, und Peter und Susanne waren zwischenzeitlich in die Stadt gefahren, um mit ihrer Bank zu sprechen. Das hatte Oma Maigrund Tommy mit sorgenvollem Gesicht erzählt, als der gerade unter dem Vorwand, nach Pegasus sehen zu wollen, in Richtung Stall gegangen war.
    Tommy kam gleich zur Sache.
    »Okay, also, wir wissen alle, dass spätestens nach dem Abendbrot Schluss mit lustig ist. Wir haben also keine Zeit zu verlieren.«
    »Und was sollen wir tun?«, fragte Mia. Darauf hatte Tommy nur gewartet. Er nickte Ben kurz zu, der sich seinerseits an Mia wandte.
    »Die Karte bitte«, sagte er, als würde er einen Fahrschein kontrollieren.
    Mia gab sie ihm, und Ben breitete sie auf dem raschelnden Heu aus. Sie war aus altem, sandfarbenem Papier und schon ziemlich zerfleddert. Damit sie nicht ganz auseinanderfiel, hatte jemand Papier auf ihre Rückseite geklebt.
    Viermal war das Wappen Hermelhains auf der Karte abgebildet. Außerdem waren Wälder und ein paar Flüsse eingezeichnet. Die Mitte der Karte war leer, als würde etwas fehlen.
    »Das ist die Karte, von der Bertram gesprochen hat«, erinnerte sich Lara, die Minka auf dem Schoß hatte. Wenigstens die Katze hielt noch zu ihnen.
    »Dann hat Steinmann sie aus dem Museum gestohlen«, schlussfolgerte Tommy, und Lara ergänzte: »Deswegen hat er der Polizei auch nichts

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