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Der Schatz des Ritters Hermelhain - Die Geisterreiter ; 1

Der Schatz des Ritters Hermelhain - Die Geisterreiter ; 1

Titel: Der Schatz des Ritters Hermelhain - Die Geisterreiter ; 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Baumhaus
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umher.
    Wie hatten sie alle auch nur einen Moment glauben können, dass sie einfach mitten in der Nacht mit drei Pferden und einem Mountainbike abhauen konnten, ohne dass es bemerkt wurde? Mia hätte sich ohrfeigen können. Nur Fritz bellte freudig, als er die Kinder witterte.
    »Da sind ja die Ausreißer!«, gab Steinmann auf großväterliche Art von sich, als die vier mit betretenen Mienen auf den Hof ritten.
    »Was machen wir jetzt?«, zischte Mia.
    »Wir improvisieren«, antwortete Tommy, was so viel bedeutete wie: »Ich hab auch keine Ahnung.«
    »Sind wir schon da?«, gähnte Ben, der gerade aufgewacht war.
    »Ja, wir sind da. Aber nicht mehr lange.« Mia konnte sich schon ausmalen, was passieren würde. Sie würden alle vom Hof fliegen. Es würde ein Riesentheater zu Hause geben. Am Ende würden ihre Eltern noch Flocki verkaufen!
    Bens Gesichtsausdruck nach zu urteilen musste er ähnliche Gedanken haben. Seine Hautfarbe wechselte von rosig-verschlafen zu totengrau.
    Die Erwachsenen starrten ihnen entgegen – Peter und Susanne mit versteinerter Miene, Oma Maigrund mit gespitztem Mund, die beiden Polizisten mit verschränkten Armen und Steinmann mit hämischem Grinsen. Sie stiegen von den Pferden und Lara klopfte Bugsi den Hals. Unbegreiflicherweise war es Ben, der zuerst etwas sagte.
    »Sch-sch-ö-ö-nen guten Morgen«, stotterte er, als glaubte er, mit einer höflich vorgetragenen Begrüßung seinem Schicksal entgehen zu können. Zwei oder drei Sekunden blieb es still. Ganz still. Selbst die Vögel hörten einen Moment lang auf zu tschilpen. Dann ging das Gewitter los, aber ganz anders, als sie es sich vorgestellt hatten.
    Steinmann lächelte die Maigrunds plötzlich an, als seien sie seit Jahren die besten Nachbarn.
    »Also, das mit meinem Bauzaun haben wir ja schon geregelt; ich war ja schließlich auch mal klein und hab Unfug gemacht. Aber ihr«, sagte Steinmann und wandte sich an die vier, »ihr solltet euch mal überlegen, ob euer Verhalten der Familie Maigrund gegenüber angemessen ist. Nachts mit Pferden ausbrechen und auf fremden Grundstücken verrückt spielen … Frau Maigrund hat sogar die Polizei gerufen, weil sie sich so große Sorgen gemacht hat!«
    Mia konnte es nicht glauben. Steinmann drehte einfach den Spieß um, und es schien auch noch zu funktionieren, denn die Polizisten sahen die vier an, als hätten sie sich tatsächlich einen dummen Streich erlaubt.
    »Jemand ist in den Stall eingebrochen und wollte den Pferden was tun. Mia und Tommy haben den Einbrecher verjagt und ihn verfolgt. Auf der Baustelle von Steinmann hat die Spur geendet«, brach es aus Lara hervor.
    »Und ich hab gehört, wie Sie zu Ihrem Sohn gesagt haben: Hauptsache, die Pferde sind morgen platt!«
    Steinmann lachte so dröhnend, dass sein ganzer Bauch bebte.
    »Wahrscheinlich hast du auch gesehen, wie ich nachts um meine Baustelle geflogen bin, was?«, sagte er und schlug einem der Polizisten auf die Schulter, als seien sie gute Freunde und er hätte gerade einen Witz erzählt. Und das Schlimme war, dass seine Taktik auch diesmal aufzugehen schien. Die Polizisten lachten, und von Susanne, Peter oder Oma Maigrund kam nichts außer traurigen Blicken. Ihr Schicksal war besiegelt, als Steinmann das Fahrrad aus dem Kofferraum seines Wagens holte, mit dem Ben gefahren war.
    »Hier, mein Held, das hast du bei mir vergessen. Das ist doch deins, oder?«
    Ben blickte sich um. Die Maigrunds hatten das Rad bereits wiedererkannt. Ben nickte. Wie hätte er es auch leugnen können?
    »Na, dann ist ja alles geklärt.« Steinmann wandte sich an Susanne und Peter. »Und danke, dass ich für den kaputten Zaun die Leitung über Ihr Grundstück legen darf. Wir kommen dann heut Nachmittag«, sagte er, setzte sich in seine Limousine und fuhr davon.
    Mia war sich noch nie so ausgetrickst vorgekommen. Nicht mal Tommy hatte so eine Nummer mit ihr durchziehen können. Sie standen alle da wie Lügner. Sie versuchte noch einmal verzweifelt, die Maigrunds und die Polizisten davon zu überzeugen, dass sie nicht grundlos nachts vom Hof geritten waren, und zeigte ihnen den Kanister, der noch immer im Stall auf dem Boden lag, und auch das verschwommene Foto. Aber selbst sie musste einsehen, dass alles wie eine vorbereitete Ausrede klang, die aus Tommys unseliger Reiterhofvergangenheit hätte stammen können. Als hätten sie das alles selbst inszeniert, bloß um nachts auszureiten. Letztendlich hatten sie überhaupt keine Beweise, und den Pferden im Stall

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