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Der Schatz des Ritters Hermelhain - Die Geisterreiter ; 1

Der Schatz des Ritters Hermelhain - Die Geisterreiter ; 1

Titel: Der Schatz des Ritters Hermelhain - Die Geisterreiter ; 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Baumhaus
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gesagt, denn sonst hätte er erklären müssen, wie sie in seinen Besitz gelangt ist.«
    Ben faltete seine Pfadfinderkarte der Umgebung auseinander, legte sie neben die von Hermelhain und verglich beide miteinander.
    »Was verrät uns die Karte? Die Wappen von Hermelhain hier sind Landmarken und scheinen Stellen zu bezeichnen, an denen damals Gebäude standen. Hier, das linke obere Wappen … da hat Steinmann sein Wellnesshotel gebaut.«
    »Die alte Klosterruine«, warf Mia ein.
    »Genau, und daneben, das ist die Baustelle von letzter Nacht, wo Steinmann angeblich einen Turm baut, dafür aber ein riesiges Loch ausgehoben hat. Früher muss da mal irgendein Gebäude gestanden haben.«
    Mia verglich die beiden übrig gebliebenen Wappen mit ihren Positionen auf Bens aktueller Karte.
    »Das müsste ungefähr beim Mühlenhof sein. Den hat Steinmann letztes Jahr gekauft und abgerissen.«
    Tommy nickte grimmig. »Ich wette, er hat dort erst mal ein großes Loch gegraben.«
    Lara nahm sich das letzte Wappen vor und wandte sich an Mia. »Das da könnte die Ruine der Feldkirche sein.« Mia nickte.
    »Vier Orte, vier Wappen, vier Steine«, fasste Lara zusammen. »Aber wenn hier im Stall ein fünfter Stein ist, wo ist er dann auf der Karte? Ich sehe nur vier …« Lara stockte auf einmal. Sie legte Minka behutsam ins Heu und nahm vorsichtig die Karte in die Hand. Sie drehte sie auf die Rückseite, die mit Papier verstärkt war. Langsam löste sie das Papier von der Rückseite. Teile der alten Karte blieben hängen, sodass sie sehr behutsam vorgehen musste.
    »Pass bloß auf!«, mahnte Ben.
    »Ja, ja.« Lara hatte das Papier entfernt. »Es ist nur eine Idee, vielleicht liege ich ja auch falsch.« Sie nahm die dünne, löcherige Karte und hielt sie gegen das einfallende Licht der Dachluke. Als ob Magie im Spiel wäre, erschienen auf einmal zusätzliche Bilder auf der Karte. Neben den Wappen erschienen eine Kirche, eine Mühle, ein Kloster und ein Hügel.
    »Wie bei meinem Zeichenpapier. Das hat auch ein Wasserzeichen«, sagte Lara zufrieden.
    Sie hatten also mit ihrer Zuordnung der Wappen recht gehabt. Was aber alle den Atem anhalten ließ, war das Wasserzeichen, das in der Mitte der Karte auftauchte: Es war das fünfte Wappen Hermelhains, unter dem ein Quadrat mit einem Punkt platziert war, genau wie auf dem Stein, der direkt unter ihrem Heuboden in der Wand steckte.

    Ben hatte vor Aufregung vergessen zu atmen und schnappte nach Luft. »Das ist also wirklich eine Schatzkarte«, flüsterte er heiser.
    »Worauf du einen lassen kannst«, stimmte Tommy zu.
    Mia wurde jetzt einiges klar. »Deshalb wollte Steinmann den Maigrunds schaden. Wenn er es geschafft hätte, die Pferde zu vergiften, hätten die Maigrunds ihren Ruf bei den Besitzern der Pensionspferde verloren und überhaupt alles, was sie noch haben. Ein Pferdehof ohne Pferde ist nichts mehr.«
    »Steinmann hätte ihnen den Hof zu einem Spottpreis abgekauft und dann hier auf der Suche nach dem Schatz so viel buddeln können, wie er wollte«, führte Tommy Mias Überlegung zu Ende.
    »Leute, ich glaube, wir schauen uns den fünften Stein jetzt mal genauer an«, sagte Mia entschlossen und war mit einem Satz auf der Leiter, die nach unten führte.

Hermelhains Auge
    Wenn der Stein irgendetwas verbarg, dann machte er es sehr gründlich. Sie hatten schon alles Mögliche ausprobiert: Sie hatten gedrückt, geschoben, gekratzt, geritzt und geflucht, aber gebracht hatte es nichts. Ihre Chancen, irgendetwas aufzuklären, bevor gleich das große Donnerwetter losging, schienen sich in Luft aufzulösen. Mia starrte den Stein missmutig an, und der runde Punkt unter Hermelhains Wappen schien belustigt zurückzuschauen, genau wie Fritz und Minka, die auch wieder zusahen.
    Und dann sah sich Mia diesen Punkt noch mal sehr genau an. Je länger sie ihn anstarrte, desto mehr hatte sie den Eindruck, er würde zurückgucken. Und dann fiel es ihr wie Schuppen von den Augen! Der Punkt war gar kein Punkt. Es war in Wirklichkeit tatsächlich ein Auge, genauer gesagt, die Iris eines Auges. Wenn sie ganz genau hinsah, konnte sie noch den Rest der eingearbeiteten Wimpern auf dem Stein erkennen, der mit der Zeit verwittert war. Und wo guckte dieses steinerne Auge hin? Auf die gegenüberliegende Seite. Mia dreht sich um, und tatsächlich ragte dort ein alter verrosteter Ring aus der Wand.
    »Wir haben uns an der falschen Wand abgemüht. Hier müssen wir ziehen«, folgerte Mia und fing sogleich an, an dem

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