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Der Schatz des Ritters Hermelhain - Die Geisterreiter ; 1

Der Schatz des Ritters Hermelhain - Die Geisterreiter ; 1

Titel: Der Schatz des Ritters Hermelhain - Die Geisterreiter ; 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Baumhaus
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was!«, hörten sie eine Stimme dumpf rufen. Mia kam die Stimme irgendwie bekannt vor, aber sie wusste nicht woher. Vorsichtig trat sie auf das kleine Loch in der Decke zu, als plötzlich noch mehr Steine und Sand vor ihr mit lautem Gepolter zu Boden rauschten. Der Staub verflüchtigte sich, und als Mia nach oben schaute, sah sie die Schaufel eines Baggers über dem Loch schweben. Das war also der Grund, warum der Gang hinter ihnen eingestürzt war. Jemand fuhr mit einem tonnenschweren Bagger über sie hinweg und hob den Gang aus! Ein Schatten fiel auf Mias Gesicht, als sich eine massige Gestalt über das Loch beugte.
    »Schau an, so sieht man sich wieder«, höhnte eine tiefe Stimme und augenblicklich wussten alle, wer da oben stand: Steinmann!
    »Hol mal die Leiter!«, rief Steinmann, und das konnte nur bedeuten, dass sein dämlicher Sohn auch da oben sein musste.
    »Was machen die denn hier?«, fragte Ben.
    »Der kann doch nicht so einfach mit ’nem Bagger auf die Koppel der Maigrunds fahren und alles platt machen!«, wunderte sich auch Tommy, und dann fiel es ihnen wieder ein.
    »Oh Mann, das ist die angebliche Leitung, die er verlegen wollte.« Mia erinnerte sich auch an Steinmanns Ankündigung von diesem Morgen. Die Erlaubnis war die Gegenleistung für den Bauzaun gewesen. Inmitten dieses Chaos von eingestürzten geheimen Rittergängen, umherwuselndem Kleingetier zu ihren Füßen und Bens dauerhaft verängstigtem Gesicht jagten Mia plötzlich alle möglichen Gedanken durch den Kopf. Steinmann hatte sie alle eingewickelt mit seiner falsch-freundlichen Art, und die armen Maigrunds hatten in ihrer Not mit Banken und Buchhaltung nichts anderes tun können, als auf seinen »Deal« einzugehen. Und irgendwie hatte sie das Gefühl, dass sie allesamt mitschuldig daran waren, dass es so weit hatte kommen können, besonders sie selbst. Wäre sie nicht während ihrer Nachtwache eingeschlafen, hätte sie vielleicht verhindern können, dass der dicke Sohn von Steinmann in den Stall eindrang. Und wenn sie besser aufgepasst hätte, was Flocki vor dem Turnier gefressen hatte, dann hätte sie vielleicht sogar gewinnen und damit den Hof zumindest über das nächste Jahr retten können. Immer ging es ums Geld. Mia hätte bestimmt noch eine Weile weiter ihren finsteren Gedanken nachgehangen, wenn ihr Tommy nicht eine Hand auf die Schulter gelegt hätte.
    Als ob er Gedanken lesen konnte, sagte er endlich einmal das Richtige zu ihr: »Es ist nicht deine Schuld. Red dir das nicht ein. Wir wissen, dass Steinmann hinter allem steckt. Von so einem kann man kein Fairplay erwarten, und was immer hinter dieser Tür ist, ich denke, wir sollten es zuerst entdecken.« Tommy nahm Mias Hand und nacheinander legten Lara und Ben ihre dazu. Gemeinsam sagten sie auf, was ihnen allen durch den Kopf ging: »… kein Tür, kein Schloss wird hindern ihr Ross, denn Geister sind’s, die Hermelhain als treue Schar nennt sein.«
    Mia schluckte den Kloß runter, der sich in ihrem Hals gebildet hatte, und sie hätte schwören können, dass es sich niemals so gut angefühlt hatte, Freunde zu haben. Ben schaute durch seine staubbedeckte Brille feierlich in die Runde.
    »Wir … sind die Geisterreiter!«
    »Worauf ihr euch verlassen könnt«, sagte Mia, riss sich den Eisenzapfen vom Hals und steckte ihn in das richtige Schloss. Er passte! Tommy staunte.
    »Woher hast du den Schlüssel eigentlich?«, fragte Tommy.
    »Lange Geschichte, erzähl ich euch später …«, antwortete Mia nur knapp und drehte den zapfenartigen Schlüssel, den sie von dem Skelett im Steinwalzengang hatte, herum, während hinter ihnen polternd Steinmanns Eisenleiter zu Boden gelassen wurde.

Hermelhains Vermächtnis
    Im hellen Tageslicht, das nun durch die eingestürzte Decke drang, sah die große Tür noch unheimlicher aus als im Schein der Taschenlampe. Hätte Mia Zeit gehabt, sie genauer zu betrachten, hätte sie vielleicht ein bisschen gezögert, den Schlüssel so beherzt umzudrehen. Zahlreiche Zahnräder, Querverstrebungen und Eisenketten bedeckten die Tür, und man konnte nicht wissen, welche Funktion sie hatten. Als ob sie eine Münze in einen Automaten geworfen hätte, fing plötzlich alles an der Tür an, sich zu bewegen. Die Zahnräder griffen ineinander und setzten quietschend und rumpelnd gleich drei verschiedene Eisenstangen in Bewegung, die sich aus Decke und Fußboden zurückzogen und somit die Tür nicht mehr blockierten. Mit einem lauten Knarren öffnete sich die Tür so

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