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Der Schatz im Silbersee

Der Schatz im Silbersee

Titel: Der Schatz im Silbersee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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die Vorbereitungen zu unserm Zuge nach dem Silbersee zu treffen.
    Als ich dort angekommen war, hörte ich, daß dieser Bruder nach dem Arkansas gezogen sei; aber wohin, das konnte mir niemand sagen. Er hatte bei seinem Nachbar einen Brief für seinen Bruder, falls dieser kommen und nach ihm fragen sollte, zurückgelassen. Der letztere war auch eingetroffen und hatte den Brief erhalten, in welchem jedenfalls der neue Wohnort angegeben war; dann war er wieder fort, und den Nachbar gab es auch nicht mehr, da er gestorben war. Ich ging also nach Arkansas und habe den ganzen Staat durchsucht, doch vergeblich. In Russelville aber hatte Engel das Abenteuer erzählt, und meinen Mörder Brinkley genannt. Wie und auf welche Weise er diesen Namen erfahren hatte, das ist mir unbekannt. So, Mesch'schurs, das ist's, was ich euch zu erzählen hatte. Wenn es mit dem Namen Brinkley seine Richtigkeit hat, so freue ich mich königlich darauf, mit diesem Halunken zusammenzutreffen. Ich schätze, daß ich mit ihm eine Rechnung machen werde.«
    »Es gibt noch andre, welche die gleiche Absicht haben,«
    bemerkte Old Firehand. »Jetzt ist mir eines noch unklar. Ihr sagtet vorhin, daß Brinkleys rotes Haar falsch sei. Wie könnt Ihr das wissen?«
    »Das ist sehr einfach. Als er über mich herfiel und ich mich wehrte, ergriff ich ihn beim Kopfe. Ich hätte ihn gewiß niedergerissen und wäre Sieger geblieben, wenn der Skalp fest angewachsen gewesen wäre; aber ich hielt die lose Perücke in der Hand, und während meines Erstaunens darüber bekam er Zeit, mir das Messer in die Brust zu stoßen. Sein eigenes Haar war, wie ich noch sehen konnte, dunkel.«
    »Well! So ist kein Zweifel darüber möglich, daß Ihr es mit dem roten Cornel zu thun gehabt habt. Das ganze Leben und Thun dieses Menschen scheint aus lauter Verbrechen
    zusammengesetzt zu sein. Hoffentlich gelingt es uns heute, dem ein Ende zu machen.«
    »Auch ich wünsche das von ganzem Herzen. Aber Ihr habt mir noch nicht gesagt, wie wir uns des zu erwartenden Angriffes erwehren sollen.«
    »Das braucht Ihr jetzt noch nicht zu wissen. Ihr werdet es im geeigneten Augenblicke erfahren. Zunächst haben sich die Arbeiter ruhig zu verhalten; sie mögen sich darauf einrichten, daß es keinen Schlaf für sie geben wird. Auch sollen sie ihre Waffen in Ordnung bringen. Noch vor Mitternacht werden sie einen Bahnzug besteigen, welcher sie an die betreffende Stelle bringen wird.«
    »Well, so muß ich mich mit diesem Bescheide begnügen. Euern Anordnungen wird Folge geleistet werden.«
    Als jener sich entfernt hatte, erkundigte sich Old Firehand bei dem Ingenieur, ob er vielleicht, zwei Arbeiter habe, welche den beiden gefangenen Tramps in Beziehung auf Gestalt und Gesichtszüge ähnlich seien, auch sollten diese Mut genug besitzen, auf der Lokomotive die Stelle der Gefangenen zu vertreten. Charoy dachte nach und schickte dann seinen Neger fort, um die Personen, welche er für geeignet hielt, herbeizuholen.
    Als sie kamen, sah Old Firehand, daß die Wahl, welche der Ingenieur getroffen hatte, eine gar nicht üble sei. Die Gestalten waren fast dieselben, und was die Gesichtszüge betraf, so war vorauszusehen, daß man im Dunkel der Nacht den Unterschied nicht bemerken werde. Es galt nur noch, dafür zu sorgen, daß die Stimmen nicht allzu verschieden klangen. Darum nahm Old Firehand die beiden Arbeiter mit in das Zimmer Hartleys und stellte zum Scheine noch ein kurzes Verhör mit den Tramps an.
    Die ersteren hörten die Stimmen der letzteren und waren also im stande, sie später nachzuahmen.
    Als dies alles besorgt war, beschloß der Jäger, nun einmal zu rekognoszieren, um zu erfahren, ob der rote Cornel vielleicht Kundschafter gesandt habe. Er verließ das Haus und suchte nach Westmannsart die Umgebung ab. Dies geschah natürlich nach der Seite hin, von welcher her sich solche Leute nähern mußten, also in der Richtung nach dem Eagle-tail.
    Wenn ein erfahrener Jäger jemand, dessen Stellung er nicht kennt, beschleichen will, so thut er's nicht ins Blaue hinein, sondern er überlegt sich, welchen Ort sich der Betreffende nach den gegebenen Verhältnissen und Umständen gewählt haben werde. Dies that auch Old Firehand. Wenn Späher gekommen waren, so befanden sich dieselben jedenfalls an einer Stelle, von welcher aus bei Nacht die Arbeiterniederlassung möglichst ungefährlich und zugleich hinreichend zu beobachten war. Und eine solche Stelle gab es gar nicht weit entfernt vom Hause des

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