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Der Schatz im Silbersee

Der Schatz im Silbersee

Titel: Der Schatz im Silbersee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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bissel sehre dumm. Aber vielleicht bringe mersch wieder ein. Meene Se nich? Was sage Se derzu?«
    »Möglich ist es wohl, den Fehler wieder gut zu machen, aber leicht wird es uns nicht werden. Wir müssen warten bis morgen früh und dann seine Spur aufsuchen. Folgen wir nachher seiner Fährte, so holen wir ihn höchst wahrscheinlich ein.«
    Diese Ansicht teilte er auch den Rafters mit, worauf der alte Missourier erklärte: »Sir, ich reite mit. Pferde haben wir ja genug erbeutet, so daß ich eines davon bekommen kann.
    Dieser rote Cornel ist derjenige, den ich seit langen Jahren suche. Nun setz' ich mich auf seine Spur, und meine Kameraden werden es mir nicht übel nehmen, daß ich sie verlasse. Einen Verlust habe ich dabei auch nicht, weil wir hier erst vor kurzem angefangen haben.«
    »Das ist mir lieb,« antwortete Old Firehand. »Ich habe schon unterwegs beschlossen, euch allen einen Vorschlag zu machen, von welchem ich hoffe, daß ihr auf denselben eingehen werdet.«
    »Welchen?«
    »Davon nachher. Jetzt haben wir noch Nötigeres zu thun. Wir müssen nach eurem Blockhause hinauf.«
    »Warum nicht bis zum Morgen hier bleiben, Sir?«
    »Weil euer Eigentum sich in Gefahr befindet. Dem Cornel ist alles zuzutrauen. Er weiß, daß wir uns hier unten befinden, und kann sehr leicht auf den Gedanken kommen, die Hütte aufzusuchen.«
    »Zounds! Das wäre fatal! Wir haben unsre Werkzeuge und Reservewaffen in derselben, auch Pulver und Patronen.
    Schnell, wir müssen fort!«
    »Sehr wohl. Geht Ihr immer voran, Blenter, und nehmt noch zwei mit. Wir andern folgen mit den Pferden und Gefangenen nach. Den Weg erleuchten wir uns durch Brände, welche wir uns hier aus dem Feuer nehmen.«
    Der scharfsinnige Jäger hatte den roten Cornel ganz richtig beurteilt. Dieser hatte, so bald er sich im Walde befand, sich hinter einen Baum gesteckt. Er hörte Droll an sich vorüberlaufen und sah, daß Old Firehand zum Feuer zurückkehrte. Da Droll eine nicht nach der Blockhütte gehende Richtung einhielt, so lag es für den Rothaarigen nahe, sich leise nach dorthin zu entfernen. Um nicht mit dem Gesicht anzustoßen, hielt er die Hände vor und richtete seine Schritte die Anhöhe empor.
    Dabei kam ihm der Gedanke, welchen Vorteil ihm die Blockhütte biete. Er war schon dort gewesen und konnte sie also gar nicht verfehlen. Gewiß enthielt sie den größten Teil des Eigentums der Rafter; er konnte sich an ihnen rächen. Darum beschleunigte er seine Schritte, soweit die Dunkelheit dies zuließ.
    Oben angekommen, blieb er zunächst lauschend stehen. Es war ja doch möglich, daß ein Rafter oder einige hier zurückgeblieben waren. Da alles still war, näherte er sich dem Blockhause, horchte abermals und tappte sich nach der Thür.
    Eben war er dabei, die Vorrichtung, durch welche dieselbe verschlossen wurde, zu untersuchen, als er plötzlich bei der Kehle gepackt und niedergerissen wurde. Mehrere Männer knieten auf ihm.
    »Da haben wir wenigstens einen, und der soll es büßen!« sagte einer dieser Männer.
    Der Rote erkannte diese Stimme; es war diejenige eines seiner Tramps. Er machte eine gewaltige Anstrengung, die Kehle frei zu bekommen, und es gelang ihm, die Worte hervorzustoßen:
    »Woodward, bist du des Teufels! Laß doch los.«
    Woodward hieß der Unteranführer der Tramps. Er erkannte die Stimme des Roten, ließ los, schob die andern von ihm weg und antwortete: »Der Cornel! Wahrhaftig der Cornel! Wo kommst du her? Wir hielten dich für gefangen.«
    »War es auch,« keuchte der Genannte, indem er sich aufrichtete, »bin aber entkommen. Konntet ihr denn nicht vorsichtiger sein? Habt mich mit euren Fäusten beinahe umgebracht!«
    »Wir hielten dich für einen Rafter.«
    »So! Und was thatet ihr hier?«
    »Wir fanden uns ganz zufällig da unten zusammen, drei Personen nur; wo die andern sind, das wissen wir nicht. Wir sahen, daß die Rafters am Feuer blieben, und kamen auf den Gedanken, uns hierher zu machen und ihnen einen Streich zu spielen.«
    »Das ist recht! Ganz derselbe Gedanke hat auch mich hierher geführt. Ich möchte ihnen diese Bude wegbrennen.«
    »Das wollten wir auch, doch nicht ohne vorher nachgesehen zu haben, was die Hütte enthält. Vielleicht finden wir doch etwas oder einiges, was wir gebrauchen können.«
    »Dazu gehört Licht. Diese Halunken haben mir alles, also auch mein Feuerzeug abgenommen, und da drinnen können wir ewig suchen und doch keines finden.«
    »Du vergissest, daß wir die unsrigen bei uns haben, da

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