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Der Schatz in den Highlands: Eine Liebesgeschichte im Schottland des 19. Jahrhunderts (Love and Passion) (German Edition)

Der Schatz in den Highlands: Eine Liebesgeschichte im Schottland des 19. Jahrhunderts (Love and Passion) (German Edition)

Titel: Der Schatz in den Highlands: Eine Liebesgeschichte im Schottland des 19. Jahrhunderts (Love and Passion) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Michéle
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Leben ist so kurz, man sollte jeden Tag genießen, nicht wahr, Schwesterchen?«
Sie lächelte ihn liebevoll an. Deutlich erkannte ich den Unterschied zu den Blicken, mit denen sie Harrison bedacht hatte. Ja, sagte ich mir, so schaut eine Frau ihren Bruder an. Jetzt, wo Violet unmittelbar neben ihm stand, erkannte ich die Ähnlichkeit zwischen den Geschwistern. Beide verfügten über schräg stehende, kalte Augen. Violet setzte sich und forderte uns auf, es ihr gleichzutun. Kurz darauf brachte Bridget den Tee, den ich jedoch unberührt stehen ließ.
»Erfahre ich jetzt endlich die Wahrheit, Violet?«, fragte ich. »Sofern du überhaupt in der Lage bist, über deine Lippen etwas anderes als Lügen zu bringen.«
Ihre Mundwinkel zuckten, es traf mich ein hasserfüllter Blick.
»Du bist nicht in der Position, irgendwelche Forderungen zu stellen oder mich zu beleidigen! Nur weil du dir eingebildet hast, ein Mann wie Harrison könnte dich lieben, besteht kein Grund zur Überheblichkeit.«
Die Erwähnung des geliebten Namens erregte mich sehr. Ich bemühte mich, mir nichts anmerken zu lassen, und erwiderte kühl:
»Wo steckt denn Harrison? Ich bin sicher, seine feine Mutter steckt ebenfalls mit euch unter einer Decke.«
John lachte glucksend vor sich hin.
»Harrison MacGinny ist wohl der letzte Mensch, der sich hier blicken lassen würde.«
»Halt den Mund!«, fuhr Violet ihn böse an. »Das tut nichts zur Sache!« Grübelnd zog ich die Stirn kraus und wartete, bis Violet fortfuhr: »Natürlich bin ich daran interessiert, dass dies ...«, sie blickte in die Runde, »nicht den Banken zum Opfer fällt, schließlich ist das Haus seit vielen Generationen im Besitz unserer Familie. Nur darum habe ich diesen senilen französischen Idioten geheiratet. Zu Anfang hat mich Jacques regelrecht vergöttert, er war völlig vernarrt in mich. Es gelang mir auch, meinem Bruder immer wieder Geld zu schicken. Dann aber wurde der alte Narr misstrauisch und kontrollierte meine Ausgaben. Er war nicht gewillt, die Eskapaden – wie er es nannte – meines Bruders zu unterstützen.«
»Dabei brauche ich das Geld dringend«, warf Sir John ein, »denn ich habe das Haus bereits mit so vielen Hypotheken belastet, dass mir keine Bank mehr einen weiteren Kredit geben will.«
»Wie wäre es mit ehrlicher Arbeit?«, bemerkte ich zynisch und fragte mich, warum sie mir das alles erzählten. Ich sollte es bald erfahren.
»Offenbar war Jacques dahinter gekommen, dass ich in Frankreich eine kleine ... na, sagen wir mal Liaison mit einem jungen Mann hatte, also gab er mir gar kein Geld mehr. Wie konnte ich ahnen, dass er mich auch in seinem Testament nicht bedachte? Alles ging an seinen Sohn, der mir gerade mal das überließ, was ich zur Überfahrt nach Schottland brauchte. Dabei habe ich mir alle erdenkliche Mühe gegeben, Jacques’ Tod wie einen bedauerlichen Unfall aussehen zu lassen.«
»Du hast ihn umgebracht?«
Vor Entsetzen war ich aufgesprungen, und John drückte mich sofort wieder auf meinen Platz zurück. Meine Hände zitterten, als ich sie ineinander verschränkte.
Violet zuckte verächtlich mit den Schultern.
»Er hatte selbst Schuld, wenn er glaubte, er könne eine junge, hübsche Frau wie mich dauerhaft an sich fesseln. Alles, was ich von Jacques wollte, war sein Geld.«
»Was dann gründlich schief gegangen ist«, gab John zu bedenken. »Darum muss ich mich jetzt opfern und Lucille heiraten.«
»Was?« Hätte ich nicht meine Fingernägel, die sich ins Fleisch bohrten, schmerzhaft gespürt, hätte ich gedacht, in einem Albtraum gefangen zu sein. »Das ist ungeheuerlich! Wie du selber weißt, liegen die Einnahmen von Cromdale gerade so am Existenzminimum. Ich habe kein Geld, auf keinen Fall so viel, zwei Burgen unterhalten zu können.«
Sie beugte sich vor und blinzelte mich feindselig an.
»Du hast etwas, was sehr wertvoll ist. Sag jetzt nicht, dass du nicht weißt, wovon ich spreche. Ich bin mir nämlich ganz sicher, dass du den legendären Schatz von Connell MacHardy gefunden hast. Aus diesem Grund hast du uns doch aus dem Haus geworfen.«
Ich lachte laut und bitter auf.
»Nach allem, was ich von dir weiß, wundert es mich nicht, dass du auch darüber Bescheid weißt. Wie hast du davon erfahren?«
»Das ist nicht von Wichtigkeit«, zischte Violet. »Also, wo ist der Schatz versteckt?«
Ich wusste, dass Violet die Legende von Maggie Baldwin gehört hatte, ebenso wie sie von der Alten auch die unheilvollen Kräuter erworben hatte. Das war aber

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