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Der Schatz in den Highlands: Eine Liebesgeschichte im Schottland des 19. Jahrhunderts (Love and Passion) (German Edition)

Der Schatz in den Highlands: Eine Liebesgeschichte im Schottland des 19. Jahrhunderts (Love and Passion) (German Edition)

Titel: Der Schatz in den Highlands: Eine Liebesgeschichte im Schottland des 19. Jahrhunderts (Love and Passion) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Michéle
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muss ich gestehen, dass ich keine Köchin beschäftige. Das Mädchen, das Sie bereits kennen gelernt haben, mein Diener und Vertrauter Stephen und meine Wenigkeit sind derzeit die Einzigen, die dieses Haus bewohnen.«
Überrascht blickte ich auf den Diener, dessen Name offenbar Stephen lautete. Er war von gedrungener, bulliger Gestalt mit kurzen Armen und kräftigen Händen. Seine niedrige Stirn, die eng stehenden Augen und der stiere Blick ließen nicht gerade darauf schließen, dass er ein Meisterkoch war. Aber so kann man sich täuschen. Oder sollte das Mädchen Bridget all die Köstlichkeiten gezaubert haben? Um meine Verwunderung perfekt zu machen, fuhr Sir John fort:
»Ich habe den ganzen Nachmittag in der Küche gestanden, meine Liebe. Aber da ich sehe, dass es Ihnen offensichtlich gemundet hat, war es die Arbeit wert.«
» Sie? Sie haben gekocht?«
Sir John lehnte sich geschmeichelt zurück.
»Ich muss gestehen, dass ich mich auf die französische Küche verstehe.«
Fassungslos spielte ich mit dem Rand meiner Serviette.
»Sie scheinen ein Mann mit vielen Talenten zu sein«, meinte ich ironisch und tastete unwillkürlich an meinen Hinterkopf. Dort hatte sich zwischenzeitlich eine nicht unerhebliche Beule gebildet. Sir John entging meine Zweideutigkeit. Wohlgefällig nickte er.
»Ja, ich mag es, mich in verschiedene Richtungen zu orientieren. Ich garantiere Ihnen, Sie werden sich in meiner Gegenwart nicht langweilen.« Ich hob spöttisch die Mundwinkel.
»Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich meinen, Sie versuchten, mit mir zu flirten, Sir John. Oder wie immer Ihr Name lauten mag.« Er stand auf, umrundete den Tisch und setzte sich auf den Stuhl zu meiner Rechten.
»Warum erscheint es Ihnen als so abwegig, dass ich Ihre Gesellschaft und Nähe suche? Dass ich versuche, Sie zu beeindrucken?«
Ich merkte, wie sich meine anfängliche Belustigung in Wut wandelte. Heftig warf ich die Serviette auf den Tisch. Schließlich befand ich mich hier nicht bei einer Wochenendeinladung bei Freunden und betrieb zwanglose Konversation.
»Warum ich daran zweifle? Vielleicht, weil mir die Umstände, wie ich in den Genuss dieses Essens gekommen bin, nicht sonderlich zusagen.« Wütend funkelte ich ihn an. Jetzt, da er mir so nah war, erkannte ich deutlich den verlebten Zug um seine Mundwinkel, die roten Äderchen auf den Wangen und die ausgeprägten Tränensäcke. »Muss ich Sie daran erinnern, dass Sie mich betäubt, niedergeschlagen, gefesselt und geknebelt, entführt, quer durch Schottland verschleppt und schließlich eingesperrt haben? Alles in allem bin ich nicht Ihr Gast, sondern Ihre Gefangene hinter verschlossenen Türen und vergitterten Fenstern! Um diese Tatsache aufzuklären, bedarf es weitaus mehr als eines delikaten Essens!«
Er lächelte nachsichtig und tätschelte meine Hand. Ich zog sie schnell zurück, denn die Berührung war mir unangenehm.
»Ach, meine liebe Lady Lucille, warum entspannen Sie sich nicht und versuchen, ein paar Tage die Situation zu genießen? Zu meiner Verteidigung muss ich anbringen, dass ich nicht für die Widrigkeiten, die Sie durchstehen mussten, verantwortlich bin, wenngleich ich auch zugeben muss, dass mein treuer Diener Stephen in seinem Eifer wohl zu viel des Guten getan hat. Er wollte wohl ganz sicher gehen und hatte den Eindruck, dass das chloroformgetränkte Tuch nicht ausreichend war.«
»Darum zog er mir einen Knüppel über den Kopf? Wie aufmerksam von ihm«, warf ich trocken ein.
»Nun, es war vielleicht etwas zu heftig, da haben Sie Recht. Andererseits haben Sie sich so sehr gewehrt, dass der Arme einen Bluterguss am Schenkel davongetragen hat. Ihre Tritte sind nicht ohne, Lady Lucille!«
Ich verdrehte die Augen und schüttelte den Kopf.
»Verlangen Sie jetzt von mir, dass ich mich bei diesem ungehobelten Kerl entschuldige? Gerne gebe ich zu, dass es mir Leid tut. Leid, dass es mir nicht gelungen ist, ihm sämtliche Knochen zu brechen! Ich habe Sie um die Einladung in Ihr Haus nicht gebeten. Es ist doch Ihr Haus, oder?«
Er nickte, und Stolz glomm in seinen Augen.
»Die Burg ist seit vielen Generationen im Besitz meiner Familie. Das bedeutet für mich eine große Belastung. Täglich sehe ich die Porträts meiner Ahnen, die lächelnd auf mich herunterschauen. Ich lese in ihren Augen den Vorwurf, dass ich immer noch nicht verheiratet bin und keinen Erben vorweisen kann. Tja, einem alten Geschlecht anzugehören bedeutet gleichzeitig auch, eine große Verantwortung zu

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