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Der Schatz von Blackhope Hall

Der Schatz von Blackhope Hall

Titel: Der Schatz von Blackhope Hall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Camp
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Schatulle ist, wie die Kanten verziert sind – und vorhin erkannte ich den Rosenkranz wieder, obwohl ich ihn für eine Halskette hielt. Diese Juwelen hat Madame Valenskaya niemals zu Gesicht bekommen. Deshalb konnte sie mir nichts davon suggerieren. Oder gibt es vielleicht eine Zeichnung von den goldenen Gegenständen?"
    "Wohl kaum. Madame Valenskaya war nie zuvor in diesem Haus. Und soviel ich weiß, befand sich die Kassette immer hier. Mein Vater hat sie nicht weggebracht, und Roderick sicher auch nicht. Wie ich bereits erklärt habe – damit hängt ein gewisser Aberglaube zusammen. Solange der Schatz der Märtyrer in Blackhope bleibt, wird der Familie St. Leger kein Leid geschehen. Von Zeichnungen habe ich nichts gehört. Und wenn die Legende vom Märtyrerschatz auch allgemein bekannt ist – was genau das Kästchen enthält, weiß niemand außerhalb der Familie."
    "Dann sind unsere Träume und Visionen nicht auf eine Hypnose zurückzuführen. Doch wie werden sie bewirkt?"
    Eine Zeit lang schauten sie sich schweigend an, keiner wollte es aussprechen. Schließlich seufzte Stephen. "Geister? Natürlich, das klingt verrückt. Aber ich verstehe nicht, wie das alles inszeniert werden konnte. Die Träume, die Visionen …"
    "Und Mr. Babingtons Anfall?"
    "Meinst du, sein Koma gehört auch dazu?"
    "Das weiß ich nicht. Aber wir erleben offenbar zwei verschiedene Serien von Ereignissen. Einerseits Madame Valenskayas Séancen, ihr Geschwätz von verlorenen Seelen, der Märtyrerschatz, die gruselige Musik, die Geräusche, die vermeintliche Stimme deines Bruders."
    "Und der Mönch im Garten", ergänzte Stephen, "das Schluchzen im rosa Zimmer."
    "Ja. Alles können wir erklären, und es hat mit der goldenen Kassette zu tun. Und dann die andere Serie – die Erscheinung der mittelalterlich gekleideten Frau in der Halle, unsere Träume, die uns Lady Alys, ihren Liebhaber und ihren Ehemann zeigen. Für diese beunruhigenden Dinge gibt es keine logische Erklärung."
    "Also müssen wir uns mit Madame Valenskaya, ihren Komplizen und Tricks auseinander setzen – und auf einer anderen Ebene mit 'Geistern', die uns real erscheinen. Offenbar gibt es keine Verbindung zwischen den Praktiken des Mediums und unseren Träumen oder Visionen."
    "Doch, das goldene Kästchen spielt in beiden Bereichen eine Rolle. Und bei der letzten Séance führte sich Mr. Babington wie ein Besessener auf. Danach fiel er ins Koma. Auch das kam mir ziemlich real vor."
    "Natürlich, die Kassette." Stephen ging zum Schreibtisch und starrte die Juwelen an. "Im sechzehnten Jahrhundert wurden die Märtyrer hingerichtet. Trotzdem hast du von einer mittelalterlich gekleideten Frau geträumt, die einzelne Gegenstände aus dem Schmuckkästchen nahm. Und als du es in den Händen hieltest, hattest du eine Vision von der Frau, ihrem Liebhaber und ihrem Ehemann. Und du hast Sir Raymonds böses Wesen gespürt. Aber diese Menschen haben vierhundert Jahre vor den Märtyrern gelebt."
    Einige Sekunden lang schwieg Olivia nachdenklich. "Vielleicht enthielt der Schatz, den Lord Scorhill versteckte, einige Familienerbstücke. Die Kassette könnte von einer Generation auf die nächste übergegangen sein. Und Lord Scorhills Dynastie glaubte ebenso wie deine Familie, der Goldschatz würde die Bewohner des Hauses schützen."
    Langsam nickte Stephen. "Deshalb wurde er an einem sicheren Ort verwahrt. Vielleicht haben die Scorhills andere Wertsachen Verwandten oder Freunden geschenkt. Aber diese ältesten, kostbarsten Juwelen mussten in Blackhope bleiben, wo sie hingehörten, selbst wenn spätere Generationen sie niemals finden würden."
    "Und die Geheimkammer, in der dein Ahnherr das Kästchen entdeckte? Bist du sicher, dass sie von Lord Scorhill eingebaut wurde?"
    "Meinst du, sie könnte aus einer früheren Zeit stammen? Und die Märtyrer wussten gar nichts von ihrer Existenz?"
    Olivia zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung … Vielleicht hat die Kassette gar nicht Lord Scorhill gehört. Wenn diese Vermutung auch nahe lag – niemand wusste , dass die Märtyrerfamilie diese Kammer einbauen ließ und die Schatulle hineinstellte."
    "Schauen wir uns in der Kammer um", schlug Stephen vor. "Ich muss das Kästchen ohnehin zurückbringen."
    Entgeistert starrte sie ihn an. "Aber das ist ein geheimer Raum. Den darfst du mir nicht zeigen."
    Lächelnd zog Stephen die Brauen hoch. "Ehrlich gesagt, dass es sich um eine Geheimkammer handelt, interessiert mich im Augenblick weniger als mehrere andere

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