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Der Schatz von Blackhope Hall

Der Schatz von Blackhope Hall

Titel: Der Schatz von Blackhope Hall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Camp
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sich sehnen …"
    "Wie zum Teufel sollen wir das tun?" stieß Stephen hervor. "Ich weiß nicht einmal, wonach sie suchen. Wofür müssten sie entschädigt werden? Für die Belagerung von Blackhope? Für ihren Tod? Wie könnten wir etwas ändern, das vor siebenhundert Jahren geschehen ist?"
    "Möglicherweise suchen sie gar nichts", gab Bellard zu bedenken. "Und alles hängt mit dem Bösen zusammen, das Livvy gespürt hat – und das sich bei den Séancen zeigt."
    "Reden wir ernsthaft über solche Dinge?" fragte Stephen. "Das glaube ich einfach nicht."
    "Sicher ist es besser, darüber zu sprechen, als sich unvorbereitet in Gefahr zu begeben", betonte Rafe.
    Danach wussten sie nicht mehr viel zu sagen. Olivia entschuldigte sich und ging in ihr Zimmer hinauf. Wenig später zog sich auch ihr Großonkel zurück. Stephen und Rafe saßen im Arbeitszimmer, tranken Brandy und rauchten Zigarren. Um die beunruhigenden Ereignisse des Abends zu vergessen, tauschten sie Erinnerungen an die gemeinsamen Tage in Colorado und die Leute aus, die sie gekannt hatten. Erst zwei Stunden später stiegen sie die Treppe hinauf. Im ganzen Haus herrschte tiefe Stille.
    Ohne die Hilfe seines Kammerdieners zu beanspruchen, kleidete sich Stephen aus und ging ins Bett. Sobald sein Kopf das Kissen berührte, schlief er ein.
     
    Er befand sich in der Unterzahl. Das wusste er. Nur die schmale, gewundene Treppe ermöglichte ihm, die Feinde in Schach zu halten. Schritt für Schritt stieg er im Rückwärtsgang nach oben, wo der Tod lauerte. Trotzdem konnte er nicht anders handeln. Denn er hoffte, die geliebte Frau zu schützen. Was geschehen mochte, wenn er leblos zu Boden sank und die Gegner die schwere Tür des Turmzimmers aufbrachen – daran wollte er nicht denken.
    Nur einen einzigen Gedanken kannte er – er musste sie retten.
    Hinter seinem Rücken spürte er ihre Nähe. Einen Beutel mit Habseligkeiten in der einen Hand, einen Dolch in der anderen, war sie bereit zum Kampf. An Tapferkeit hatte es ihr nie gemangelt. Nicht zuletzt deshalb bedeutete sie ihm so viel. Oh ja, es hatte großen Mut erfordert, ihn zu lieben, zu wissen, sie würde ihre Entehrung und sogar den Tod riskieren, wenn Sir Raymond von ihrem Ehebruch erfuhr. Noch größeren Mut hatte sie für ihren Entschluss aufbringen müssen, das angenehme Leben einer Schlossherrin aufzugeben. Trotzdem war sie dazu bereit gewesen. Sie hatten nur noch auf eine passende Gelegenheit gewartet.
    Und die ergab sich, als Sir Raymond die Festung verließ, um jemanden zu besuchen. Alys packte ein paar Sachen zusammen, und sie geduldeten sich noch eine Weile, weil sie sichergehen wollten, dass Sir Raymond nicht zurückkehren und sein Ziel erreichen würde. Für diese Nacht hatten sie geplant, aus dem Schloss zu schleichen, in die Freiheit zu flüchten.
    Doch dann waren aus heiterem Himmel Lord Surtons Männer aufgetaucht. Ein Verräter innerhalb der Festungsmauern hatte den Feinden das Tor geöffnet. Und jetzt, statt ein neues Leben zu beginnen, waren Alys und John in der Festung gefangen, zum Tod verurteilt.
    "Lauf ins Turmzimmer!" befahl er und wagte nicht, sich umzudrehen. Mit einem gestiefelten Fuß trat er nach dem Kopf eines Soldaten, der die Treppe heraufstieg.
    "Nein, ich bleibe bei dir!" rief sie.
    "Du musst gehen!" schrie er, parierte einen Schwerthieb und schlug dem Gegner die Waffe aus der Hand. Um sie zu holen, sprang der Soldat an der offenen Seite der Stufen hinab, und ein anderer nahm seinen Platz ein. "Wenn du mich liebst, läufst du nach oben!" drängte er. "Schnell, ins Turmzimmer! Und verschließ die Tür hinter dir!"
    "Nein, John! Bitte, zwing mich nicht dazu!"
    "Alys! Wenn du mich jemals geliebt hast – geh!"
     
    Schweißgebadet fuhr Stephen aus dem Schlaf hoch und rang nach Luft, namenloses Grauen erfüllte ihn.
    Er sprang aus dem Bett, schlüpfte in seine Hose und in die Pantoffel. Während er aus dem Zimmer rannte, zog er sein Hemd an. Schmerzhaft hämmerte sein Herz gegen die Rippen. Auf dem Weg zu Olivias Tür hielt er keine Sekunde lang inne, um zu bedenken, was er tat.
    Mühelos ließ sich der Türknauf herumdrehen, und er seufzte erleichtert, weil sie ihre Tür nicht versperrt hatte.
    Auf leisen Sohlen betrat er das Zimmer. Ebenso lautlos schloss er die Tür hinter sich. Nur der Mondschein, der zwischen den Vorhängen hereinkroch, erhellte den Raum. Aber Stephens Augen waren an die Finsternis gewöhnt, und er eilte zum Bett.
    Das dunkle Haar auf dem Kissen ausgebreitet, den

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