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Der Schatz von Blackhope Hall

Der Schatz von Blackhope Hall

Titel: Der Schatz von Blackhope Hall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Camp
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Schatten langer Wimpern über den Wangen, schien Olivia tief und fest zu schlafen. Von Gefühlen überwältigt, berührte er ihre Wange.
    Da öffnete sie die Augen und hielt erschrocken den Atem an. Dann erkannte sie ihn und beruhigte sich. "Oh Stephen …" Vom Schlaf benommen, konnte sie zunächst keinen klaren Gedanken fassen. "Ist irgendetwas geschehen?"
    "Nein, ich …" Er seufzte bedrückt. "Gerade habe ich wieder geträumt."
    "Was? Heißt das … über …"
    Er nickte. "Genauso wie in jenem anderen Traum … Ich kämpfte auf der Wendeltreppe, und du – ich meine, Lady Alys stand hinter mir auf den Stufen. Am Treppenabsatz führte eine Tür ins Turmzimmer, zur letzten Verteidigungsbastion. Ich – oder er – forderte Lady Alys auf, ins Turmzimmer zu fliehen und die Tür zu verriegeln – obwohl er wusste, das würde sie letzten Endes nicht schützen."
    "Oh nein, wie traurig …" Voller Mitleid betrachtete Olivia sein Gesicht, auf dem sich die beklemmenden Erinnerungen widerspiegelten. Dann rückte sie zur Seite, zog die Beine an und klopfte neben sich auf die Matratze. "Setz dich, du siehst völlig erschöpft aus."
    Stephen folgte der Aufforderung und strich durch sein wirres Haar. "Was er empfand, spürte auch ich. Er wusste, er würde sterben. Doch das störte ihn nicht. Nur ein einziger Gedanke schreckte ihn – was ihr zustoßen würde, wenn er den Tod fände. Nur die Sorge um ihre Sicherheit bewegte ihn."
    "Weil er sie liebte."
    "In jener Nacht wollten sie gemeinsam das Schloss verlassen – und durchbrennen."
    "Was?" Erstaunt starrte sie ihn an.
    "Das wusste ich in meinem Traum. Lady Alys hatte ein paar Sachen gepackt, und sie planten Sir Raymonds Abwesenheit zu nutzen, um zu fliehen. Dann griff der Feind das Schloss an, und sie saßen in der Falle. Lady Alys hielt einen Beutel in der Hand, der immer wieder gegen meine Beine schlug, wenn sie sich bewegte. Aus irgendeinem unerklärlichen Grund glaube ich, dass sich darin die goldene Kassette befand."
    "Die wollte sie sicher mitnehmen. In meinem Traum vergewisserte sie sich, dass alle Juwelen in dem Kästchen lagen. Offenbar hat sie die Flucht mit ihrem Liebsten vorbereitet. Sie trat ans Fenster. Wahrscheinlich wollte sie wenig später aufbrechen."
    "Stattdessen sind beide gestorben."
    "Oh Gott, sie tun mir so Leid."
    "Weder Lady Alys noch John verkörpern das Böse, das du in diesen Mauern spürst, denn ihre Herzen waren von reiner Liebe erfüllt." Bewundernd musterte er Olivias Haar, das wie ein seidener Umhang auf ihre Schultern fiel und ihn herausforderte, darüber zu streichen. In ihren großen Augen glänzten Tränen. Ihre Lippen bebten. Wie ein helles Feuer erwachte das Verlangen in seiner Brust. "Ich weiß, was in ihm vorging", fuhr er leise fort. "Weil er sie so sehr begehrte, vergaß er alles andere – sein Pflichtbewusstsein, seine Ehre." Unwiderstehlich wurde Stephens Blick von ihrem dünnen Nachthemd angezogen, unter dem sich ihr verlockender Körper verbarg. "Und ich weiß …"
    "Oh Stephen …", hauchte sie atemlos.
    So als hätte er sie berührt, spürte sie die Liebkosung seiner Blicke. Nur zu deutlich erinnerte sie sich daran, wie es gewesen war, seine Lippen auf ihren zu spüren, seine erregende Zunge auf ihren Brüsten, seine Hände, die eine verführerische Hitze in ihrem Körper geweckt hatten. Plötzlich wünschte sie sich, das alles wieder zu genießen, seine Küsse erneut zu schmecken. Bevor sie ihm begegnet war, hatte sie kein sinnliches Verlangen gekannt. Und jetzt vibrierte es in ihr, drängte sie, sehnte die Erfüllung herbei.
    Stephen las die Leidenschaft in ihrem Blick, die seine eigene steigerte. Er wollte sie nackt auf dem Laken liegen sehen, den Kopf von ihrem Haar umrahmt, seine Finger in die dichten Locken schlingen, ihre weiße Haut berühren.
    Vor lauter Begierde begann er zu zittern. "Wie schön du bist …", flüsterte er.
    Sie schaute in seine silbergrauen, von Lust verdunkelten Augen. Zum ersten Mal in seinem Leben fühlte sie sich schön. Von einer Kühnheit ermutigt, die sie sich nie zugetraut hätte, schob sie die Decke beiseite und ergriff den Saum ihres Nachthemds, zog es über den Kopf und ließ es neben das Bett fallen. Dann streckte sie sich auf der Matratze aus.
    Splitternackt lag sie vor ihm. Immer schnellere Atemzüge hoben und senkten ihren Busen. In ihrem Hals pochte ein heftiger Puls.
    Stephen hielt den Atem an. Im Zwang einer brennenden Sehnsucht, die ihn wie ein schwerer Wein berauschte, vergaß er

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