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Der Schatz von Blackhope Hall

Der Schatz von Blackhope Hall

Titel: Der Schatz von Blackhope Hall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Camp
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gerettet sind."
    "Ach, du meine Güte!" Etwas langsamer ging Lady Pamela zu ihnen und zog abschätzig die Brauen hoch. "Ihr seid ja voller Staub! Wo um alles in der Welt wart ihr denn?"
    Erst jetzt wurde Olivia bewusst, wie sie aussehen musste. Von oben bis unten mit Staub bedeckt, wie sie schweren Herzens erkannte. Im Kerzenlicht betrachtete sie den Schmutz an ihren Röcken und erinnerte sich an die Spinnweben, die sie aus ihrem Gesicht gewischt hatte. Welch eine Demütigung, in Gegenwart der schönen, eleganten Lady Pamela so derangiert zu erscheinen …
    Doch sie ballte die Hände zu Fäusten und widerstand dem Impuls, ihr zweifellos zerzaustes, staubiges Haar zu berühren. Diese Genugtuung würde sie der hochnäsigen Frau nicht gönnen. "Wir waren im anderen Flügel", erklärte sie, voller Stolz auf den ruhigen Klang ihrer Stimme. "Da ist es ziemlich schmutzig."
    "Warum wart ihr denn dort, meine Lieben?" fragte Lady Eleanor.
    "Weil wir der weinenden Stimme gefolgt sind, Mama", antwortete Belinda. "Wusstest du, dass man durch den Kamin im Schulraum alles hört, was im rosa Zimmer gesprochen wird? Umgekehrt natürlich auch."
    "Was?" Lady St. Leger blinzelte verstört. "Das verstehe ich nicht. Wieso wolltet ihr der klagenden Stimme folgen? Das war eine arme, verlorene Seele. Und die lässt sich nicht einfangen."
    "Nein, Lady Eleanor, es war ein Mensch", widersprach Olivia so sanft wie nur möglich. "Keine verlorene Seele. Jemand schluchzte vor dem Kamin des Schulzimmers, und das konnten wir im rosa Zimmer hören."
    Entgeistert schüttelte Lady St. Leger den Kopf. "Warum sollte jemand so etwas tun?"
    "Um uns zu überzeugen, dass in Blackhope verlorene Seelen hausen. Deshalb hat irgendwer einen Geist gespielt. Vermutlich einer Ihrer Gäste, Madam."
    "Lady Olivia!" rief die Hausherrin konsterniert. "Offenbar sind Sie am Ende Ihrer Nervenkraft, was ich sehr gut verstehe – nach allem, was Sie zusammen mit meiner Tochter durchgemacht haben. Trotzdem dürfen Sie nicht behaupten …"
    "Doch, Lady Eleanor, ich sehe keine andere Möglichkeit."
    "Oh, diese Zweifler …", ächzte Howard Babington und verdrehte die Augen. "Weil sie nicht wahrhaben wollen, was direkt vor ihnen geschieht, erfinden sie ungeheuerliche Geschichten."
    "Da haben Sie völlig Recht, Sir", bekräftigte Lady St. Leger. "Jemand war bei uns im rosa Zimmer und hat geweint. Das haben wir alle gehört. Und dieses Schluchzen drang gewiss nicht aus dem oberen Stockwerk herab, das liegt viel zu weit entfernt."
    "Keineswegs, man muss nur ein paar Fliesen aus dem Kamin nehmen …", begann Stephen.
    "Haben Sie jemanden dabei beobachtet?" fragte Mr. Babington in unschuldigem Ton.
    "Nein", entgegnete Olivia. "Inzwischen hatte diese Person den Raum verlassen. Dann begann sie wieder zu weinen und lockte uns in den unbenutzten Flügel."
    "Ja, das stimmt, Mama", warf Belinda ein. "Dieser Stimme folgten wir, bis wir uns verirrten, und da verstummte sie."
    "Wenn du niemanden gesehen hast, Darling, wie kannst du wissen, dass es ein Mensch war?" fragte Lady St. Leger. "Und Madame Valenskaya saß bei uns im rosa Zimmer. Also hat sie euch nichts vorgegaukelt. Und es ist furchtbar unhöflich, die arme Frau zu verdächtigen."
    "Aber ihre Tochter und Mr. Babington waren nicht im Zimmer", betonte Olivia.
    "Hier stehen sie doch. Und sie sind schon seit einer ganzen Weile bei mir."
    "Manchmal können die Geister unfreundlich sein." Mr. Babington seufzte tief auf, als müsste er auf eine traurige Tatsache hinweisen. "In diesen Mauern sind sie gefangen – unfähig, das Jenseits zu erreichen, wo sie hingehören. Deshalb spielen sie uns böse Streiche, erschrecken uns und führen uns in die Irre."
    Weise nickte Madame Valenskaya. "So ist es. Oft genug habe ich das erlebt. Sehr bedauerlich …"
    "Lady Olivia …", begann Pamela gedehnt. "So gut ich Ihr Bestreben auch verstehe, Stephen in seiner Ansicht über Madame Valenskaya, Irina und Mr. Babington zu unterstützen, so muss ich doch betonen, Sie alle sind Fremde in diesem Haus. Wie konnten Sie über die lockeren Kacheln im Kamin Bescheid wissen? Davon habe ich nie gehört. Wusstest du davon, Eleanor? Oder du, Belinda?" Als beide die Köpfe schüttelten, fügte sie hinzu: "Da sehen Sie es, Lady Olivia. Jahrelang lebten wir in diesem Haus und hatten keine Ahnung. Glauben Sie, unsere Gäste haben das in wenigen Tagen herausgefunden?"
    Eifrig stimmte Lady St. Leger zu. "Natürlich, das wäre unmöglich." Dann tätschelte sie versöhnlich

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