DER SCHAWINSKI CODE – Die Biografie von Roger Schawinski (German Edition)
original, und der Rest ist nur eine lausige Kopie. (Frane)
9. Juni 1999, 16:28 Uhr:
Tele 24 ist ein völliger Schrott. Wie kann man von lauter Wiederholungen bloss leben? Roger Schawinski hatte sicher nur die eine Möglichkeit, sich selbständig zu machen; als Arbeitnehmer würde er wohl seinen Job spätestens nach 10 Tagen los sein – bei so einer miesen Leistung! (Claudia)
11. Juni 1999, 15:55 Uhr:
Alles Gute zum Gebutstag an Roger Schawinski, gute Gesundheit und viel Kraft für seine Talk Shows. (Dori)
14. Juni 1999, 1:11 Uhr:
Roger Schawinski ist ein sehr eingebildeter und arroganter Fernsehmoderator. Im Talktäglich benimmt er sich wie ein Mensch der nie eine anständige Kinderstube genossen hat. Wann lernt er, seine Gegenüber zu respekieren.Ich jedenfalls schalte in Zukunft ab, wenn Schawinski zu sehen ist! (Bruno)
Nachwort (2): Was Roger Schawinski unbedingt noch sagen wollte
«Ich spüre, ich habe ein Stück Heimat geschaffen!»
Roger Schawinski: Beim Lesen habe ich tatsächlich Sachen über mich erfahren, die wie aus einem früheren Leben kamen. Am meisten überrascht mich, das ich nach wie vor zu den meisten Texten stehen kann, die ich vor mehr als dreissig Jahren geschrieben habe. Offensichtlich haben sich meine Meinungen und Anschauungen in der Zwischenzeit kaum geändert.
Ist das nun eher positiv oder negativ?
Das finde ich eigentlich gut. Viele Menschen fangen irgendwo an, und kaum haben sie es zu etwas gebracht, wollen sie von ihren alten Idealen nichts mehr wissen. Ich aber habe meine kritische, tolerante, nie extremistische Sicht immer beibehalten und meinen politischen und sozialen Standort nie fundamental gewechselt.
Und menschlich?
Da hingegen habe ich mich sehr stark verändert, auch wenn gegen aussen der Eindruck entstehen kann, ich sei noch immer der ungestüme, fast kopflos voranstürmende Typ wie damals. Das kommt im Buch vielleicht nicht genug deutlich zum Ausdruck. In Wirklichkeit handle ich heute viel überlegter und vorausschauender. Zudem versuche ich, mich in andere Menschen einzufühlen, was ich früher viel zu wenig getan habe.
Wenn Sie noch einmal von vorne anfangen könnten…?
…würde ich sicher – wie jeder und jede – vieles anders machen. Aber meine Niederlagen sind Teil meiner Geschichte, sie sind es, die mich weiter gebracht haben – mehr noch als meine Erfolge. Wichtig ist für mich, dass sich die grossen Konflikte in meinem Leben jetzt zu lösen beginnen, vor allem auch im privaten Bereich. Dass ich den jüngsten Deal ausgerechnet mit der Credit Suisse machen konnte, nach den heftigen Auseinandersetzungen während des Chiasso-Skandals, hat für mich grosse Symbolkraft. Der Kreis hat sich auch bei der Migros geschlossen, die mich 20 Jahre nach dem Rausschmiss als Tat-Chefredaktor mit dem Duttweiler-Preis ausgezeichnet hat. Diese Art von Versöhnung zeigt mir, dass ich spirituell in eine höhere Phase gekommen bin und befreit von negativen Einflüssen aus der Vergangenheit in ein neues Stadium treten kann.
Sie sind auf der Suche nach Harmonie?
Das ist eine Eigenschaft des Älterwerdens. Ich bin glücklich, dass ich auch mit meinen zwei Ex-Ehefrauen nach den teils schmerzlichen Erfahrungen heute ein sehr gutes und freundschaftliches Verhältnis habe. Obschon ich anmerken muss, dass die Geschichten aller Beziehungen immer zwei Seiten haben; das ist ja der Grund, weshalb Ehen scheitern. Vieles habe ich ganz anders erlebt, als es im Buch dargestellt wird. Aber wenn man mit jemandem ein Stück Weg gegangen ist, ist er automatisch ein Teil von einem selbst.
Gilt das auch für ehemalige Mitarbeiter?
Selbstverständlich. Mit den meisten, die einmal von mir weggingen, bin ich heute befreundet. Viele Ehemalige kommen zu mir und bedanken sich für die Chance, die ich ihnen gegeben habe. Erst in letzter Zeit ist mir bewusst geworden, für wie viele Leute ich eine starke Bezugsperson bin. Es ist wie ein unsichtbares Band in der Medienlandschaft: Alle, die einmal bei Radio 24, Tele Züri oder Tele 24 gearbeitet haben, gehören zur Familie. Ich spüre, ich habe ein Stück Heimat geschaffen!
Wer fühlt sich von Ihnen angezogen?
Ich bin ein Vorbild für Leute, die – wie ich – ganz unten anfangen; vor allem viele Secondos. Für sie bin ich lebendiges Beispiel, dass man es in der Schweiz zu etwas bringen kann, auch wenn man nicht aus den gepolsterten Verhältnissen des Establishments kommt. Mit meiner Lebenserfahrung will ich anderen ermöglichen, dass sie
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