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Der schlaue Pate

Der schlaue Pate

Titel: Der schlaue Pate Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Schnell
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trotz Bauch fit wirkend. Sie erhoben sich.
    »Mein Cousin Peter Simoneit«, stellte Baginski mit schwacher Stimme vor, »und seine Frau Renate aus Düsseldorf. Die Einzigen, die noch zu mir stehen.«
    »Ewald braucht unsere Hilfe, also sind wir gestern gekommen«, erklärte Peter Simoneit beim Händeschütteln. »Sie sind also dieser berühmte Prinz. Sehr erfreut.«
    Prinz erwiderte, ihn freue es auch. Ollie, Desirée und Spohr verschwanden und kamen mit weiteren Stühlen zurück. Prinz musterte die beiden Besucher aus den Augenwinkeln. Typisch Düsseldorfer Schickeria, entschied er.
    Renate Simoneit beklagte sich über die Medien. »Er schwört, er war es nicht, aber sie haben ihn schon verurteilt.«
    »Im Internet ist es noch schlimmer«, sagte Desirée. »Da wird Lynchjustiz verlangt.«
    »Ich bin recht zuversichtlich, dass sie alle zu Kreuze kriechen müssen«, sagte Andreas fest. »Aber es wird eine Weile dauern.«
    »Und diese Zeit muss er wieder im Gefängnis verbringen?«, fragte Peter Simoneit mit Entsetzen in der Stimme.
    Andreas erklärte die Sache mit der Fußfessel. »Sie werden vermutlich in der nächsten Woche nach Hause kommen, Herr Baginski.«
    Prinz unterbrach ihn. »Wo wohnen Sie eigentlich?«
    Baginski sagte es ihm.
    Prinz schüttelte den Kopf. »Das geht nicht. Zu viel Nachbarschaft. Wenn jemand merkt, dass Sie da sind, werden Sie von aufgebrachten Leuten und den Medien belagert. Sie kommen zu uns aufs Gut.«
    »Wir wohnen im Augenblick dort«, sagte Renate Simoneit. »Die Leute machen giftige Bemerkungen, aber man weiß, dass das Haus bewohnt ist.«
    »Sobald ihn jemand erkennt, wenn er mal rausgeht, ist es gelaufen.«
    Baginski starrte ihn aus einem Auge an. »Ich will allein sein. Ich habe einen schweren Verlust erlitten. Nein, zwei. Manuela zieht mit dem Jungen nach Eutin.«
    »Wir richten eine der leeren Wohnungen im Gesindehaus für Sie ein, da können Sie so viel allein sein, wie Sie wollen.«
    »Aber ich muss unbedingt in mein Haus.«
    »Warum?«
    Baginski sagte nichts.
    »Es wird ja jetzt früh dunkel«, meinte Andreas. »Sie können sich sicher mal reinschleichen. Aber er hat recht, ständig da wohnen können Sie nicht.«
    Baginski schwieg mürrisch.
    Andreas wechselte das Thema. »Sobald Sie hier raus sind, gehen wir erst mal den Ablauf dieses Tages und der Nacht genauestens durch. Danach wird unsere Rechercheurin Frau Müller gemeinsam mit Professor Rind regelmäßig zu Ihnen kommen. Sie werden ihnen alles erzählen müssen, Herr Baginski. Die ganze Geschichte Ihrer Beziehung zu Frau Kaiser, außerdem Ihr Familienleben, das kleinste Detail kann sich als wichtig erweisen. Ob die Staatsanwaltschaft sich mit Professor Rind einverstanden erklärt oder ein weiteres Gutachten anfordert, können wir noch nicht wissen. Wir kennen ja bis jetzt nicht einmal die ermittelnden Staatsanwälte.«
    »Ich selber hätte gar nichts gegen Hinten- SS «, hauchte Baginski, »aber das geht natürlich nicht.«
    »Natürlich nicht«, stimmte Andreas zu, blickte in die verblüfften Gesichter der Besucher und erklärte den Spitznamen. Nur der Mann lächelte leicht. »Sollte ein weiterer Gutachter auftauchen, werden Sie nicht kooperieren. Sie können ihm nicht den Zutritt verwehren, aber Sie reden kein Wort mit ihm. Ein zweites Gutachten darf sich nur auf Beobachtung, Aktenlage und Tatort-Analyse stützen. Was immer der zweite Gutachter für Informationen bekommt, er wird sowieso etwas zusammenphantasieren, was Sie als Mörder hinstellt. Deshalb bekommt er von uns keinerlei Information, denn wir wissen, dass Sie keiner sind. Polizei und Staatsanwaltschaft suchen nur belastendes Material. Mit denen reden Sie auch nicht.«
    Baginski nickte zustimmend.
    »Wie lange wollen Sie in dem Haus bleiben?«, fragte Andreas die Simoneits.
    »Zwei, drei Wochen läuft die Firma auch ohne mich. Aber nicht unbegrenzte Zeit.«
    »Was machen Sie denn beruflich?«, wollte Prinz wissen.
    »Ich bin   HR -Consultant«, erklärte der Mann mit einigem Stolz. »Habe meine eigene Firma aus dem Nichts aufgebaut. Wir sind recht erfolgreich.«
    Prinz betrachtete ihn skeptisch. »Sie beraten den Hessischen Rundfunk?«
    »Was?« Der Mann schien verwirrt. »Ach so, wir sind ja hier in … Nein, Human Resources. Wir suchen Spitzenpersonal für Firmen in verschiedenen Branchen.«
    »Headhunter?«, fragte Andreas.
    »Dieser Begriff ist in unserer Branche nicht sehr beliebt.«
    Andreas sah Prinz an und kam zum Thema zurück. »Die Polizei hat

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