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Der Schluessel von Jirunga

Der Schluessel von Jirunga

Titel: Der Schluessel von Jirunga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim H. Schwarz
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einen Reisepass?“ , sagte er imperatorisch.
    Der Mann drehte seinen Kopf herum, soweit er konnte, ohne se i ne primäre Aufg a be zu gefährden.
    „Natürlich habe ich den. Er steckt in meiner rechten Außent a sche . “
    „Kann ich ihn sehen?“
    Der Mann schüttelte ab, drehte sich um, und zog seinen Reisepass heraus.
    „Gehören S ie zum Flughafenpersonal?“
    York reagierte instinktiv. „Routinekontrolle. Seien S ie unb e sorgt.“
    Der Mann nickte und reichte ihm in aller Höflichkeit seinen Re i sepass. York nahm ihn entgegen und blätterte ihn auf. Das Foto des Mannes war wie das Gleichnis eines Yorks, der einst einen Bart g e tragen hatte. Ein völlig behaartes Gesicht, das kaum ein Stück Haut erkennen ließ. Jeder zweite Mensch hätte in dieses Bild gepasst, wenn er behauptete, seinen Bart erst kürzlich abr a siert zu haben. Der perfekte Reisepass für seinen Zweck und z u dem erst kürzlich ausgestellt. Es musste ei n fach funktionieren.
    „Ich muss S ie bitten, hier zu warten. Ich muss diesen Ausweis übe r prüfen.“
    „Warum denn? Ich bin bereits durch die Ausweiskontrolle g e gangen. Mein Ticket habe ich auch schon. Was soll diese Übe r prüfung?“ , fragte der Mann.
    York wusste nicht mehr, wie er das Misstrauen des Mannes schlichten könnte. Er sah keinen anderen Weg. Sein Handkante n schlag traf sicherer wie der Pfeil eines Robin Hood es zu tun ve r mochte. Als seine Hand auf den hinteren Nackenwirbel des Bä r tigen traf, fiel der wie ein nasser Sack zu Boden. York zerrte den schweren Körper in die nächste Toilettenkabine und schloss die Tür. Er nahm sich alle Papi e re, die der Mann bei sich hatte und steckte sie ein. Vor allem die Kreditkarte sollte den gleichen N a men tr a gen, wie der Reisepass. Zudem fand er in der Brieftasche ein dickes Bündel Bargeld. Der arme Mann hatte sein Urlaub s geld in barer Münze mitgeführt. Ein großer Glückstreffer für York. Dann marschierte er schnurstracks zu der netten Frau im grünen Kostüm um sein Ticket zu kaufen...

36

    Wie im Fluge rasten Lil und Gerad über die Autobahn. Gerad klammerte sich am Türgriff der Beifahrertür fest und war sich t lich ang e spannt. Ein solches Tempo hatte er noch nie erlebt und obwohl er eine gewisse Freude daran hatte, so stellte sich auch eine untrügliche Unsicherheit ein. Lil sah zu ihm hinüber.
    „Und? Gefällt es dir?“
    Gerad starrte weiter aus der Windschutzscheibe.
    „Was meinst du?“
    „Schon gut. Halt dich fest, wir sind gleich da . “
    „Fliegen wir dann?“
    „Nein. So weit sind wir noch nicht. Wir besuchen einen guten Freund.“
    „Wozu?“
    „Nun, um zu fliegen, benötigen wir Papiere.“
    „Papiere? Was denn für Papiere?“
    „Wir brauchen einen Reisepass für dich. Mein Freund wird uns dabei helfen.“
    „Einen Reisepass?“
    „Genau. Ohne dieses Dokument können wir nicht fliegen.“
    „Verstehe. Deine Welt ist recht kompliziert.“
    „Tja. Es gibt sehr viele böse Menschen. Bei uns wird jeder übe r prüft, der fliegen will.“
    „Und wozu dient dieser Reisepass?“
    „Zur Kontrolle. Dort werden alle Informationen eine Person betreffend eingetr a gen.“
    „Welche Informationen werden dann in meinem Reisepass st e hen?“
    „Ich weiß noch nicht. Wir werden uns etwas einfallen lassen.“
    „Aha. Wird man uns glauben?“
    „Dafür werde ich sorgen. Glaub mir. Mein Freund ist wirklich gut. Er würde dir eine Kopie vom Buch Eden erstellen, die du vom Original nicht mehr untersche i den könntest.“
    Lil hatte die Autobahn vor geraumer Zeit verlassen und lenkte den Wagen nun auf einen Parkplatz.
    „Wir sind da. Auf geht’s . “
    Sie stiegen aus und gingen auf ein altes, einstöckiges Haus mit rot geziegeltem Satteldach zu. Gerad blickte sich um. Hier gab es keine Straßenlaternen. Ringsherum standen vergleichbare Häuser und dazwischen lagen dunkle Gassen mit gespenstischem Amb i ente. Neben dem Hauseingang standen zwei überquellende Mül l container, die anscheinend seit Jahren nicht ausgeleert worden waren. Der Müll lag rings herum verteilt auf den Gehwegen. Kein Mensch war außer i h nen auf den Straßen zu sehen und es stank erbärmlich nach faulenden Lebensmitteln und anderen steche n den G e rüchen.
    „Trübe Gegend“, bemerkte Gerad.
    „Ja. Nicht gerade die Schlossallee.“
    „Schlossallee? Was bedeutet das?“
    „Vergiss es. I st nicht wichtig.“
    „Droht uns hier Gefahr?“
    „Keine Sorge. Pete erwartet uns. Lass uns reingehen.“
    Sie traten

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