Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Schluessel von Jirunga

Der Schluessel von Jirunga

Titel: Der Schluessel von Jirunga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim H. Schwarz
Vom Netzwerk:
und bei lebendigem Leibe verspeisen, er hätte keine Cha n ce... und doch... spürte er diese fremde Energie, die ihn auf so entfer n te Art belebte. Er hatte keine Angst, keine Skrupel, er war einfach nur glücklich und er wusste, dass er jeden Gegner besiegen wü r de, wie stark er auch war...

    Lils Sinne waren aufs Ä ußerste geschärft und kannten keine Gn a de. Er hatte sich mittlerweile aus seiner bequemen Sitzhaltung erhoben ohne sich nach seinen Angreifern umzudrehen. Als eines der blu t rünstigen Tiere ihn anspringen wollte, reagierte er so schnell, dass er selbst über seinen Reflex überrascht war. Er fing das Tier im Sprung auf und drehte ihm das Genick um, bevor es sein blutrünstiges Maul öffnen konnte. Mit gebrochenem Hal s wirbel fiel das Tier leblos vor seinen Füßen zu Boden, während das N ächste auf ihn zusprang. Doch auch das zweite Tier hatte kein Glück. Mit der flachen Hand bremste er es im Flug und schlug es mit der Handkante zu Boden. Z uckend blieb es liegen. S o dann trat er fest mit der Ferse darauf und tötete es mit einem Hieb seines Fußes. Er starrte eiskalt sechs weitere an, die h e chelnd und staunend zu ihm aufschauten. Sie suchten nach der Angst in se i nen Augen, die ihnen den Mut zum Angriff geben würde, doch sie konnten keine erkennen. Sie spürten seinen Kampfgeist, seinen Mut, seine En t schlossenheit. Einige traten unschlüssig zwei Schritte zurück, die A nderen bemerkten dies und folgten. Lil bückte sich und hob die beiden getöteten Tiere auf, hob sie in die Höhe und warf sie den Z urückweichenden in we i tem Bogen über die Köpfe. Sogleich wendeten die A nderen und liefen den gepe i nigten Kadavern nach. Das Festmahl begann, Fleischfetzen flogen in die Höhe, als sich die krä f tigen Kiefer in die toten Körper bohrten. Einige knurrten sich gege n seitig an um sich nicht von der Futterstelle vertreiben zu lassen, andere rissen sich Stücke der Mahlzeit aus den Kad a vern und zogen sich ein wenig zurück um das ergatterte Fleisch ungestört genießen zu können. Aus dem Gebüsch traten weitere hervor und stoben auf das neu eingerichtete Restaurant zu, um sich am Dinner zu bete i ligen. Es war ein abscheuliches Schlachtfest, doch Lil gewann Zeit, sich zu entfe r nen. Er lief los und gab sich ordentlich die Sporen, s o weit seine Energien dies zuließen. Er blickte nach vorn und rannte, erkannte, dass es tatsächlich vor ihm heller wurde und rannte auf das n ä herkommende Licht zu. Entweder handelte es sich um eine Lic h tung in einem nicht enden wollenden Wald, die Sonnen- oder Mondlicht auf den Boden warf, oder es war der Ausgang aus dieser deprimiere n den Hölle voller blutrünstiger Katzen, in der er sich seit einer Millionen Jahren aufzuhalten schien. In jedem Fall war es ein Lichtblick , der ihn zusätzlich a n spornte zu rennen und nichts als zu rennen. Er blickte sich nicht um, er horchte nicht auf Geräusche, er rannte nur so schnell er konnte. Das Licht kam immer näher und er wollte schneller re n nen um es zu erreichen, doch er war schon wieder außer Puste und atmete schneller und schwerer, seine Se i ten stachen und ohne es zu wollen wurde er langsamer. Er schwitzte wie ein Eisbär in der Wüste , keuchte wie ein staublungenkranker Rentner und de n noch rannte er we i ter, immer langsamer zwar, dennoch stet und ein wenig schneller als ein ei n facher Laufschritt.
    Sein Blick immer noch auf den Lichtblick vor ihm gerichtet, hö r te er die laufe n den, katzenartigen Geräusche hinter ihm. Das Festmahl hatte nicht für alle gereicht, einige waren ihm sofort gefolgt, andere hatten ihr Festmahl den anderen überlassen und hofften auf Lils za r teres Menschenfleisch. Er wusste, dass sie ihn bald einholen würden, doch e r blickte weiterhin nach vorn, e r kannte nun, dass es keine Lichtung war, sondern der Ausgang aus diesem verfluchten Wald, grelles Tage s licht flutete das Ende des Waldes und machte einen kleinen Abschnitt trockener Graslan d schaft sichtbar. Es waren kaum zweihundert Meter, so schätzte er, doch er schnaufte wie ein Walross, wusste, dass er es nicht scha f fen würde, in diesem Tempo weiterzurennen, das Se i tenstechen brachte ihn beinahe um den Verstand und endlich blieb er stehen um Atem zu holen. Er stützte seine Hä n de auf die Knie und blies wie ein Fön die Luft aus den Lungen. Hi n ter ihm kratzten scharfe Krallen über den mittlerweile harten, trockenen Boden, die ebe n falls hörbar langsamer wurden, doch er blickte

Weitere Kostenlose Bücher