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Der Schluessel von Jirunga

Der Schluessel von Jirunga

Titel: Der Schluessel von Jirunga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim H. Schwarz
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und das Tier in die Büsche trat. Das andere Biest kämpfte noch mit dem bre n nenden Holzscheit und Lil drückte dem Tier ein rege l rechtes Brandzeichen auf. Es schrie laut auf und wollte in die Büsche flüchten, da trat Lil von oben auf das Tier ein und quetschte deren Innereien bis zum Boden hinab. Die leuchtenden Augen des Ti e res quollen heraus und Lil trat erneut zu. Er stampfte seine Füße wild auf die Kreatur ein, er stampfte und stampfte, bis das Tier reglos liegen blieb und aus allen Öffnungen blutete . Lils wildes Gestampfe wurde von vielen hungrigen, tierischen Augen be o bachtet. A ls er endlich geendet hatte, lag das Tier tot und ausbl u tend vor seinen Füßen, mit völlig ze r quetschten Innereien. Er beugte sich herab und hob es auf. Er hatte es am Schopf gepackt und ließ den leblosen Körper hera b baumeln, hob es in die Höhe und schrie laut durch den Dschu n gel.

    „Aaaaaaahhhhhh! Ihr kriegt mich nicht. Ihr nicht. Kommt und seht es euch an. Euch wird es ebenso ergehen! Kommt und ve r sucht es! Ich bringe euch alle um!“

    Lil beruhigte sich erst, als er feststellte, dass sein einst pyramid i sches Lagerfeuer zu einem Häufchen funkelnder Glut abgebrannt war. Dann erst warf er den blut i gen Leichnam zwei Meter weit von sich und nahm wieder seinen Schneidersitz ein, schloss die Augen und sammelte sich. Der Boden war hart und kalt und er wunderte sich ein wenig, weil der moosige Boden bisher eigen t lich sehr weich, warm und wohlriechend gewesen war (obwohl er ihm manchmal stinkend vorgekommen war). Das schwache Licht der schimmernden Glut war beinahe verloschen. Lil entspannte seine Gedanken, er spürte eine fremde Energie in sich einstr ö men, eine unbekannte positive Kraft, derer er sich unbewusst war, die ihn sogar verwirrte, doch diese Energie schien ihm willko m mener als alles andere. Die Fackel in seiner Hand glühte nur noch schwach und warf kein Licht mehr ab, er ließ sie fallen, weil er wusste, er würde sie nicht mehr benötigen. Das Lagerfeuer war längst erloschen, aber auch da s wa r einerlei. Die ekligen Fleisc h fresser warfen sich indes auf den zwei Meter entfernt li e genden Leichnam ihres Artgenossen und verspeisten ihn, nähe r ten sich dann schleichend und geräuschlos Lils ruhendem Kö r per. Sie rochen sein Blut. Sie spürten, wie es durch Lils Adern floss. Sie hatten immer noch Hu n ger...

8

    Als Lil die Augen öffnete, war er ein neuer Mensch. Sein Körper war völlig en t spannt und bereinigt von allen negativen Gefühlen, die ihn bisher bedrängt hatten. Er konnte es direkt spüren, wie die Tonnen der Last von ihm fielen. Die letzten Minuten waren wie eine Rein i gung gewesen. Er spürte, was ihn quälte und immer gequält hatte. Alle Belastungen der letzten Jahre fielen von ihm ab, alle Qualen wurden zu positiven Erfahrungen, zu den Lehren des Lebens. Er be g riff, worum es im Dasein ging. Er musste den Aschenbecher seiner langjährigen Probleme en d lich leeren. Dies war der beste Augenblick für eine solche Aktion. Sein Körper sendete seine Signale und sie waren völlig klar. KÄMPFE , s chrien sie. Er wusste, um was es ging. Es handelte sich um sein Leben. Er hatte seine Liebe aufgegeben um seine Karriere zu fö r dern und dann hatte er auch diese aufg e geben, er hatte alles falsch gemacht, was man in einem Leben falsch machen konnte. Doch heute wurde eine Entscheidung verlangt. Sein Körper wurde von einer neuen Energie durch spült und die Frage war klar und ei n fach!
    Leben oder Tod? Heute entschied er si ch für das Leben. Für den Kampf.
    Mittlerweile hatten acht dieser hungrigen Viecher Lils reglosen Kö r per umzingelt. Als Lil die Augen öffnete, schienen sie mit ihren strahlenden Augen die Dunke l heit zu erleuchten. Er blickte sich angst frei um und nahm seine Feinde so genau wahr, wie noch nie in seinem Leben. Acht hungrige Tiere, jedes etwa do p pelt so groß wie eine Hauskatze, ausgestattet mit einem tödlichen Haifischgebiss und dem natürlichen Killerinstinkt einer Raubka t ze tummelten sich hinter ihm in einem präzise ausgehandelten Hal b kreis. Lil war von drei Seiten umzingelt, sein Arm blutete und der Geruch lockte W eitere an, die sich an ihm laben wollten.
    Lil spürte die fremde Energie auf sich einströmen. Was war das? Es fühlte sich so gut an. So stark, so unbesiegbar. Er sah diese kleinen Monster in einer Übermacht von allen Seiten auf ihn z u schleichen und doch hatte er keine Angst. Sie würden ihn in St ü cke reißen

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