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Der Schluessel von Jirunga

Der Schluessel von Jirunga

Titel: Der Schluessel von Jirunga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim H. Schwarz
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hatten es wahrg e nommen und waren ihm gefolgt und im selben Auge n blick, da ihm dies klar wurde, raschelte das Gebüsch von allen Seiten und er wus s te, dass er nun nicht mehr war, als Futter für das Getriebe dieses Laufwerks einer Welt, die er erst vor wenigen Stunden betreten hatte. Er war in der Nahrungskette um einige Stufen abgerutscht und unte r lag nun den Gesetzen einer fremden Welt. Jeglicher Gedanke an Selbstmord war a ugenblicklich im Keim erstickt. Der natürliche Überlebensinstinkt eines geistig intakten Me n schen schnappte nach ihm, wie ein Fisch im T rockenen, der ve r zweifelt nach seinem See sucht.
    Lil griff in einer verzweifelten Aktion um sich, schnappte sich eine handvoll tr o ckener Äste, die reichlich zu finden waren, und baute eine erbärmliche Pyramide eines Lagerfeuers damit auf. Dann zog er sein Feuerzeug und versuchte hektisch ein Feuer zu entfachen . Das Rascheln der Büsche klang nun viel näher als noch vor zehn Sekunden. Die Zeit lief ihm davon. Die Tiere ha t ten bereits die Servietten umgelegt und wetzten die Messer in Aussicht auf ein hervorragendes Abendmahl. Lils Arme bluteten aus kleinen Wunden und verströmten ein blasphemisches Pa r füm durch den Wald. Die ungeladenen Gäste waren leicht ungehalten und ne r vös. Sie stritten noch um die Entscheidung, sofort zu Tisch zu gehen, oder abzuwarten, bis ein Kellner zum Dinner aufrief. Lil rubbelte hektisch über den Feuerstein, Funken schl u gen aus, entzündeten jedoch keine Flamme. Das Gas des Feue r zeuges war fast aufgebraucht. Diese Scheißdinger funktionierten nie, wenn man sie braucht. Ein besonders mutiges Exemplar di e ser Vi e cher traute sich aus dem Gebüsch und setzte zum Sprung an. Lil bemerkte es rechtzeitig und stand sofort auf. Das Tier duckte sich zu Boden und wich langsam zurück. Möglicherwe i se hatte es den letzten Tritt aus Lils Bein beobachtet, doch Lil ging auf Nummer sicher , sprang über seine Lagerfeuerpyr a mide und setzte sich mit zwei Schritten vor das Biest. Kaum ang e kommen, trat er zu, als wollte er ein weiteres Tor schießen und traf das z u rückwe i chende Biest direkt am Hinter teil . Das Tier flog zwei Meter weit in die Büsche und jaulte buchstäblich wie ein getret e ner Hund. Es krachte in den Büschen und einige dieser lauernden Tiere stoben auseina n der, als das Getretene auf ihnen landete.
    Lil hatte sich schnell wieder seinem Lagerfeuer zugewandt und zü n delte an dem Feuerzeug herum. Er wünschte sich, ein neueres bei sich gehabt zu haben, als er diese Welt betreten hatte, doch es war, wie es war. Murphys Gesetz ist eben real und es lautet;
    Was schief gehen kann... geht schief!
    Lil wurde sich dieses Gedankens bewusst und setzte sich vor se i ner kleinen Pyr a mide wieder in den Schneidersitz, nahe genug, dass er sein Feuerzeug in dieser Haltung anwenden konnte. Dann beruhigte er sich, missachtete das scharrende Geraschel aus dem Gebüsch und gönnte seinem Feuerzeug eine Gedenkpause. In der Ruhe liegt die Kraft , sagte er sich. In der Ruhe liegt die Kraft.
    Er verweilte ein paar Sekunden und hielt dann in stummer R e gung s losigkeit sein Feuerzeug an die Feuerstelle. Dann zog er seinen Daumen durch und entzündete den Fidibus. Das trockene Geäst se i ner notdürftigen Pyramide fing sofort Feuer und erhellte den dunklen Pfad auf dem er saß mit grellem Schein. Er grinste.
    In der Ruhe liegt die Kraft!
    In Sekundenschnelle trieben die Flammen in die Höhe und ve r brannten die selbs t gebaute Pyramide aus vertrocknetem Gehölz gnadenlos. Im Gebüsch raschelte es unaufhörlich. Ein weiteres, besonders mut i ges Tier wagte sich in das Licht des Feuers und starrte Lil mit hun g rigen Augen an. Lil grinste, griff sich einen feurigen Ast seines L a gerfeuers und zückte ihn dem Tier zu. Die Kreatur wich zurück, kral l te sich allerdings in entsprechender Entfernung am Boden fest und starrte sabbernd in Lils Richtung.
    „Heute nicht, mein Freund, vielleicht ein andermal!“ , rief Lil ihm zu und warf den brennenden Stab auf das Tier, das sofort z u rückwich und wie ein Blitz im Gebüsch verschwand, noch bevor das geworfene Brennholz auf dem Boden au f schlug.
    Lil schnappte sich weitere umliegende Äste und warf sie ins Fe u er um es anzustacheln, doch die schabenden Geräusche aus den B ü schen mahnten ihn. Diese Tiere hatten sein Blut gerochen. Noch w i chen sie zurück, doch lange würde es nicht dauern, bis sie angreifen würden, bis sie die Angst vor dem Feuer ihrem

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