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Der Schluessel von Jirunga

Der Schluessel von Jirunga

Titel: Der Schluessel von Jirunga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim H. Schwarz
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Hunger unterordnen würden. Er wusste, dass ihm die Zeit davo n lief. Er würde diese Nacht nicht überleben, wenn ihm nichts Be s seres einfallen würde, als dieses kümmerliche Lagerfeuer. Er blickte sich um. Der vor ihm liegende Pfad war gesäumt von tr o ckenem Geäst. Das Feuerholz würde ihm nicht ausgehen, doch er musste zudem in Bewegung bleiben. Er entfernte sich etwas mehr vom Lagerfeuer und schnappte sich schnell ein paar dickere Äste. Dann legte er diese ins Feuer und wartete bis sie an den Enden brannten. Endlich hatte er in jeder Hand eine d i cke, brennende Fackel und stand auf. Die Fackeln schwenkend ran n te er los und ließ das sichere Lagerfeuer hinter sich. Den Geräuschen zufolge rannten die hungrigen Kreaturen im sicheren Gebüsch ve r borgen hinter ihm her, doch Lil rannte unbeirrt den Pfad entlang. Er spu r tete m inutenlang in vollem Tempo voran ohne anzuhalten, dann schwelten die starken Äste in seinen Händen nur noch schwach , er hielt schweißgebadet an und blickte sich schwer atmend um. Seine Feuerstöcke boten kein Licht mehr. Die Flammen waren erl o schen und glühten nur noch schwach. Der Weg vor ihm schien zwar entfernt heller zu werden, doch Lil konnte sich auch täuschen. Das a b nehmende Licht seiner Fackeln hatte den Raum um ihn herum schnell verdunkelt. Seine Augen gewöhnten sich an ein Licht, dass s trukturweise aus dem Blätterbaldachin des Waldes herabfloss. War es noch Tag oder schon Nacht? Er wus s te es nicht. Strömte leichtes Mondlicht herab oder war es noch das Sonnenlicht? Er wusste es nicht. Der Blick nach vorn schien den Weg zu erleuchten, ein trübes Licht, wie von trübem Mon d schein. Er blickte sich um und sah zwei dieser pelzigen Fleisc h fresser, die in zehn Meter Entfernung darauf warteten, dass seine Fackeln vollends erloschen. Lil blickte sich s u chend um. Sein Blick tastete nach frischem Feuerholz. Der Rand des Weges war gesäumt von trockenen Ästen, doch kein starker Ast war zu en t decken, der ihm eine neue Fackel beschert hätte. Wieder lief ihm die Zeit davon. Er schnappte sich ein paar trockene Äste und ba u te eine neue Pyramide aus Feuerholz, legte seine beinahe erl o schene Fackel ins Zen t rum und wartete, bis das Holz Feuer fing. Die hungrigen Kreaturen wagten sich Schritt für Schritt näher heran. Zwei von hinten, zwei von links und weitere zwei von rechts. Das Rascheln in den Büschen sagte ihm, dass diese A n greifer nicht die E inzigen sein würden, es waren nur die M utig s ten. Den Geräuschen zu f olge mus s ten Duzende im Schutz der Dunkelheit lauern.
    Lil schürte das Feuer mit allem brennfähigen Material, das er fand und schaffte es, dass seine Flammen nach kurzer Zeit an die zwei Meter hoch in den Waldhimmel schossen. Die Biester hie l ten sich im Hintergrund, bis auf die Z wei, die ihm im Rücken gefolgt waren. Sie hatten irgendwie die Angst vor dem Feuer überwunden und schlichen sich langsam heran. Lil beobachtete die beiden Ausreißer und hielt sich bereit, doch nervte es ihn, dass sie sich so langsam heranschl i chen, wartend, lauernd und ungebunden an jegliches Zeitgewinde. Lil wollte nicht warten. Wollte nicht auf die lauernden Momente der Schwäche setzen, auf die sie es abgesehen hatten. Diese Mistviecher hatten offe n sichtlich alle Zeit dieser Welt und spürten, dass er völlig e r schöpft war. Er wollte nicht darauf warten, vor Entkräftung ei n zuschlafen und dann bei lebendigem Leibe gefressen zu werden. Er setzte sich zu seinem Feuer und wartete eine Minute ab, dann drehte er sich unauffällig leicht zur Seite, sodass er sie aus den Augenwi n keln beobachten konnte. Diese blutdurstigen Katzen waren bis auf fünf Meter an ihn herangeschlichen, doch er gab sich keine Blöße. Langsam glitt seine rechte Hand zum Feuer. Mit festem Griff spürte er den stärksten Ast, der im Feuer lag in seiner Hand. Er hob ihn leicht an, um zu sehen, wie stark er brannte. Er spürte die leuchte n den Augen die ihn beobachteten in se i nem Rücken brennen, als wäre es einer seiner glühenden Äste. In Sekundenschne l le sprang er auf, den brennenden Ast in seiner Hand haltend, drehte sich um und sprang mit zwei weiten Schri t ten auf seine Beobachter zu. Dann streckte er seinen Arm aus, den brennenden Ast direkt in das Fell des ersten Tieres drückend. Das Katzenvieh fauchte unter Schmerzen und wich zurück, wä h rend das A ndere zum Sprung ansetzte. Lil war so nah herangetr e ten, dass er wiederum einen kräft i gen Tritt schwang

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