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Der Schluessel von Jirunga

Der Schluessel von Jirunga

Titel: Der Schluessel von Jirunga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim H. Schwarz
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du dich?“
    Lil errötete. „Ich war ziemlich verzweifelt. Diese Viecher haben mich von allen Seiten unter Beschuss genommen“, verteidigte er sich.
    „Mach dir nichts draus, ich kann dich verstehen. Der Anblick des Todes verleitet uns zu den verrücktesten Maßnahmen“, sagte er gri n send.
    Lil fühlte sich angegriffen. „So war das nicht. Das war mein Kampfgeschrei, ve r stehst du? Ich habe diese Viecher erledigt. Zumindest einige.“
    Der Fremde legte eine ernste Miene auf. „Ich glaube dir. Wäre es anders, so wärst du bereits tot. Woher kommst du? Ich habe dich hier noch nie gesehen. Kommst du von den Wassermännern?“
    Lil musste lachen. „Wassermänner? Was heißt das denn nun schon wieder?“
    Der braungebrannte Jüngling zögerte kurz, dann sprach er weiter. „Im Osten liegt das Meer. Dort leben die Wassermänner. Sie h a ben Boote und jagen ihre Beute auf dem Wasser. Manchmal kommen sie zu uns und bringen Fisch. Sie tauschen ihn gegen unser Katze n fleisch. Wir mögen Fisch, aber wir bekommen ihn selten. Die Wa s sermänner kommen nicht sehr oft zu uns, um zu tauschen.“
    Lil verstand. „Alles klar mein Freund. Wo ist Osten?“
    Der Blonde zeigte mit dem Finger in die entgegen gesetzte Ric h tung des Waldes. Lil wusste B escheid. Er hatte es bereits geahnt. Sein Blick fiel nach Osten. Eine dürre, gelblich Graslandschaft breitete sich endlos vor ihm aus. Ein Meer war nicht zu sehen. Ein paar kle i ne Hügel, die aus saftigem Grün in weiter Ferne leuchteten, weiter konnte man nicht blicken.
    „Wie lange muss man laufen, um ans Meer zu kommen?“ , fragte Lil.
    „Ich weiß nicht. Ich war nie dort. Die Wassermänner behaupten, sie würden fünf Tage und fünf Nächte benötigen, aber ich glaube ihnen nicht . S ie wollen sicher nur den Wert ihres Fisches in die Höhe tre i ben“, erklärte der Fremde. Lil wollte nun endlich klären.
    „Also... mein Freund. Ich komme aus einer anderen Welt. Ich kam durch Magie in diese Welt und fand mich vor einem Wald wieder, den ich nicht kannte. Diesen Wald.“ Er zeigte deutlich mit dem Fi n ger in die Richtung. Dann fuhr er fort.
    „Die andere Richtung sah ziemlich traurig aus, also zog ich den Weg durch diesen Wald vor. Ich glaube, es waren einige Stunden, die ich durch diesen grünen Al p traum marschierte. Ich wurde von seltsamen Katzen malträtiert und habe sie b e kämpft, sehr lange... unendlich lange. Auf meinem Weg hierher hatte ich ziemlich seltsame Gefühle. Es war sehr deprimierend. Ich hatte einige Momente, an denen ich lieber sterben wollte, als weiterzugehen. Doch ich habe es geschafft. Jetzt bin ich hier und möchte gerne wissen, wo ich bin. Kannst du mir weiterhelfen?“
    Der Blonde sah ihn ungläubig an. „Du bist über den Pfad durch den Wald gega n gen?“ , fragte er.
    „Das sagte ich doch gerade“ , erklärte Lil.
    „Ich kann das nicht glauben. Es gab nicht viele Männer, die das g e schafft haben. Bist du wirklich über den Pfad gelaufen? Der mit dem dichten weichen Moos überwucherte Pfad?“ , fragte der Blauäugige.
    Lil fühlte sich verhört. „Ja. Ich bin diesen Pfad gegangen. Was ist daran so beso n ders?“
    Der Fremde konnte nicht glauben, was er da gehört hatte. Er musste sich Gewissheit verschaffen. „Bitte. Du musst mir eine Frage bean t worten, die für uns alle wichtig ist. Bitte. Wirst du meine Frage b e antworten?“
    Lil blieb ruhig. Er hatte langsam genug von dem Spiel. „Ja j a. Ich werde deine Frage beantworten, wie wichtig sie auch sein mag, aber zuvor möchte ich etwas von dir erfahren, okay?“
    „Alles was du willst!“ , rief der Fremde. Lil fasste sich und blickte ihn ernst an.
    „Wo, zum Teufel, bin ich hier?“
    Der Fremde starrte ihn verwirrt an. Dann lächelte er und sagte:
    „Du bist hier in Elysia .“
    „Elysia“ , echote Lil. Was bedeutet das?“
    „Du solltest zuerst meine Frage beantworten. Du hast es verspr o chen“, sagte der Fremde.
    „Gut. Okay. Stell deine Frage“, ergab sich Lil .
    „Was hast du gehört, bevor du den Wald betreten hast?“ , fragte der Fremde.
    „Wie bitte?“ , erwiderte Lil verwirrt.
    „Du hast meine Frage doch gehört, oder?“
    „Ja... Schon... doch ich verstehe nicht“, bedeutete Lil.
    „Hast du etwas gehört, als du den Wald betreten hast?“ , fragte der Fremde erneut.
    Lil überlegte angestrengt. „Ich weiß nicht, was du meinst. Das einz i ge Geräusch an das ich mich erinnere, war das schreckliche G e krächze tausender Vögel, die wild

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