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Der Schluessel von Jirunga

Der Schluessel von Jirunga

Titel: Der Schluessel von Jirunga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim H. Schwarz
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sahen sich gegenseitig in die Augen. Sie schienen vö l lig verwirrt. Dann blickten sie ihn wieder an. „Wie bist du dann in uns e re Welt gekommen?“
    Lil war baff . “Woher wollt ihr wissen, dass ich aus einer anderen Welt komme?“
    Gerad lachte überaus schallend. Er schrie beinahe vor L achen und hielt sich den Bauch, als er diese Frage gehört hatte. Lil hatte kapiert. Man sah es ihm an. Die Kleider und sein Verhalten. Gut! Die Frage war ziemlich dumm . Dennoch hieß es nun, Rede und Antwort zu stehen. Lil überlegte kurz, ob er die Wahrheit erzä h len sollte, oder ob er nicht besser eine neue Wahrheit erfand. Er benötigte zwei Sekunden um zu antworten. Er sah den Alten an und sagte selbsts i cher:
    „Ich habe den Schlüssel benutzt, wie es mir von meinem Gewi s sen befohlen wu r de. Dann habe ich meine Welt verlassen und die Eure betreten. So lautete mein Schicksal und so wurde es erfüllt!“
    Die Alten schwiegen während Gerad erneut losprustete und laut schallend lachen musste. Lil konnte sich nicht beherrschen und lac h te mit. Es war wohl der Wein, der ihn dazu brachte, gerade in einer solch wichtigen Situation in lautes Gelächter zu fallen. Die Alten erhoben sich und warfen einen ernsten Blick zu Gerad.
    „Bring ihn morgen früh zu uns. Wir müssen eine Entscheidung tre f fen!“
    Dann entfernten sich die Alten und ließen Gerad und Lil allein mit den restlichen Verbliebenen. Gerads L achen verstummte a b rupt und Lil sah beunruhigt zu ihm hinüber. Dann drangen die anderen Männer zu ihnen und fragten, ob sie den Schlüssel b e rühren dürften. G e rad schüttelte entschieden den Kopf und erhob sich. Lil steckte den Schlüssel ein und erhob sich ebenfalls. Es schien als wäre diese Party beendet. Dann marschierte Gerad los und Lil folgte ihm zu seinem Haus.

    ***

    Gerad führte Lil in einen kleinen Nebenraum seines Hauses und wünschte ihm eine gute Nacht. Shezna hatte ihm ein Bett geric h tet, das angenehm nach frisch gemä h tem Gras roch. Eine schneeweiße Wolldecke lag über frischem Weidengras, das so anheimelnd weich war, dass Lil kurz darauf in einen tiefen Schlummer fiel. Wenn der Raum auch sonst nichts zu bieten ha t te, so fühlte sich Lil dennoch sehr wohl auf dem weichen Gra s bett und schlief einen traumlosen, erholsamen Schlaf, wie er ihn lange nicht genossen hatte. Die Nacht blieb Ereignislos und ruhig und so konnte Lil seine Energiereserven vollständig wieder au f laden.

12

    Als Gerad im Morgengrauen in seinem Zimmer erschien, hatte Lil bereits die A u gen geöffnet und lächelte. Er strahlte voller Energie und sprang aus dem Bett, wie er es endlose Monate lang nicht getan hatte.
    „Frühstück “ , frohlockte Gerad übermutig.
    Das Frühstück war ausgiebiger, als er es erwartet hatte. Er hatte sich zwar sehnlich einen Kaffee erhofft, doch es gab einen bitt e ren Saft, der die Wirkung eines starken Kaffees um längen schlug. Der ihm fremde Wein hatte keine katerähnlichen Sy m ptome hinterlassen und der frische Fruchtsaft weckte seine L e bensgeister wie nie zuvor. D a zu gab es ein Omelett, das seinen Magen dermaßen sättigte, dass er rundum zufrieden war.
    Als Gerad ihn wieder anlächelte, wusste er, dass es nicht lange dauern würde, bis er ihm wieder den Ellbogen in die Seite schl a gen wü r de. Ein eindeutiges Zeichen, aufzubrechen, um neue Abenteuer zu erleben. Ein belebender Gedanke. Das Leben in dieser fremden Welt begann ihm zu gefallen. Shezna trug an di e sem Morgen wieder ein weißes Kleid, doch war dieses viel kü r zer, als das, welches sie am Abend zuvor getragen hatte. Es b e deckte kaum ihre Oberschenkel und wenn sie sich bückte um die Omeletts auf den Teller zu scha u feln, konnte Lil den Ansatz ihres reizenden Hinterteils erblicken. Die bel e benden Aussichten in dieser Welt übe r trumpften seinen Kosmos in allen Punkten. Als Sali gähnend den Raum betrat , Gerads älteste Tochter , wandte Lil seine Blicke von Shezna und blickte Gerad an.
    „Was liegt heute an?“ , fragte er unschuldig.
    Gerad warf ein ebenso freundliches Lächeln zurück. „Hast du dein Frühstück abg e schlossen?“ , fragte er.
    „Ja. Ich bin in allen Punkten fertig“, sagte Lil.
    „Nun“ , begann Gerad, „dann gehen wir zu den Alten, wenn’s b e liebt. “
    Lil wusste nicht so recht, was die Alten von ihm wollten, aber er war bereit, jedes Abenteuer auf sich zu nehmen, das von ihm ve r langt wurde. Er war so voller Ene r gie, dass er es kaum erwarten konnte. Das Leben

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