Der Schluessel von Jirunga
bedrohlich auf ihn zutrat und ihn stoppen wollte, doch York war schneller. Seine flache Handfläche schnellte nach vorn und traf den Mann mit voller Wucht an der Stirn, stieß ihn gewaltsam zurück und ließ ihn rücklings zu Boden stürzen. Der Mann fiel mit dem Hinte r kopf hart auf den Boden und blieb benommen liegen. Er spürte den Tritt, den York ihm ins Gesicht verpasste nur t emporär, s a gen wir mal, er nahm ihn kurz wahr, vie l leicht unmittelbar, als er in Ohnmacht fiel, auf jeden Fall zuckte er nur kurz zusammen und war dann jenseits jeder Wahrnehmung.
York packte ihn an den Schultern und zog ihn quer durch den Raum bis zu einer Tür, die halb offen stand. Dort schleuderte er ihn kraf t voll hinein, trat ihm erneut gewaltsam aufs Gesicht und schloss dann die Tür sorgsam hinter sich. Schließlich trat er auf den Lift zu und drückte den Knopf, auf dem die zwölf geschri e ben stand . Er hatte vieles über Aufzüge in dieser Welt gelesen, über die gewa l tigen Häuser und ihre Transportmöglichkeiten, die sie in die H ö he der oberen Stockwerke brachten. Nun, zum ersten Mal erlebte er es Live und konnte es selbst ausprobieren. Er war überwältigt. Diese Welt gefiel ihm mehr als alles andere, was er bisher erlebt hatte. Als ihn der gläserne Aufzug nach oben brac h te, fühlte er sich wie ein Herrscher der Welt, er spürte die Macht die ihm ve r liehen wurde. Die Macht eines Eroberers. Er blickte auf die Ta s tatur des Aufzugs. Es gab einige Stockwerke die nach unten füh r ten und einige, die nach oben zeigten. Er kannte den Sinn der Stockwerke –3 oder –4 und wusste, dass sie in unterird i sche Stationen führten, in denen die Menschen ihre Transportmi t tel a b stellten. Er wusste auch, dass solch gewaltige Häuser bis zu h undert Stockwerke aufwiesen , doch eines fiel ihm auf, das er bi s her noch nicht kannte. Es fehlte eine entscheidende Taste. Die Taste mit der Nummer 13. Nach dem zwölften Stock folgte sogleich der V ierzehnte. Wo war die dreizeh n te Etage?
Plötzlich ruckte die Kabine und die Tür öffnete sich automatisch. Die digitale Anzeige vor ihm zeigte die Zwölf an. Er verwarf seine G e danken um die dreizehnte Etage und stieg aus. Vor ihm lag, etwa sechs Meter entfernt, eine doppelte Glastüre auf der in großen Le t tern die ihm bekannten Symbole standen:
herzog von york
Darunter stand, ebenfalls in großen Lettern:
Herzog von York
Er war am Ziel. Hier würde er Antworten auf seine Fragen fi n den. Endlich. Selbs t bewusst öffnete er die Doppelschwenktür und trat in den Raum ein. Es war ein großer Raum, der mi t flauschig dickem Teppichboden in hellem beige ausgelegt war. Es war u n gewohnt warm und er fand sich in einem Raum wieder, der , bis auf einen la n gen Schreibtisch und ein paar gegenüberliegenden Stühlen einige Meter weiter hinten recht s, leer erschien. Eine Art Wartezimmer mit überdimensionalen Proportionen. Die weißen Wände waren mit einigen edel umrahmten Kunstdrucken b e rühmter Künstler verziert, die den Raum mit etwas Farbe erhel l ten.
Am Schreibtisch zu seiner Rechten saß eine offensichtlich schwer beschäftigte Sekretärin, blond, schlank und hübsch, sicher kaum dreißig Jahre alt, die an einem Computer arbeitete. Sie blickte mit einem Engelslächeln auf und sah ihn an.
„Sie wünschen?“
„Ich wünsche den Herzog von York zu sprechen.“
Das Lächeln der attraktiven Blonden wurde noch ansprechender.
„Aber bitte, nehmen S ie Platz. Wen darf ich denn anmelden?“
York blickte in die Richtung, in die die Hand der Sekretärin wies. Er erblickte die Stühle des Warteabteils dieses Raumes gegenüber der Empfangstheke und trat darauf zu.
„Ich bin York von Eden, Sohn des Herzogs von York und ich wünsche meinen Vater zu sehen.“
Die Sekretärin schluckte deutlich und versuchte verzweifelt ihre alte Form wiederzufinden. Dann endlich fand sie ein Lächeln und tauschte es gegen einen geschäf t lichen Blick aus.
„Ich werde S ie sofort anmelden. Bitte nehmen Sie Platz “, sagte sie e t was leiser, dann nahm sie den Hörer ihres Telefons zur Hand, führte ihn ans Ohr und drückte eine Taste auf der Tastatur der Telefo n anlage, während York es sich bequem machte.
Ein Klicken ertönte und eine maskuline Stimme meldete sich durch den Lautspr e cher:
„Ja?“
„Sir, I hr Sohn hat sich gerade angemeldet.“
„Wer?“
„Hier ist ein Mann, der behauptet, er sei York von Eden und wü n sche, seinen Vater zu
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