Der Schluessel von Jirunga
Möglichkeiten zu schöpfen.“
„Du hast meine Frage noch nicht beantwortet. Wieso gerade jetzt und wozu sollte ich alle Schlüsselbücher mitbringen?“
„Nun j a. Weißt du, meine Zeit läuft langsam ab. Versteh mich bitte nicht falsch, aber ich hatte keine andere Wahl. Du hättest mich nie gefunden, wenn ich dir keine Nachricht geschickt hätte. Ich werde schon bald sterben und du sollst mein Nac h folger sein. Mein Erbe. Es gibt niemanden sonst. Ich möchte diese Welt nicht verlassen, o h ne einen Nachfolger zu bestimmen. Schließlich bist du mein einziger Sohn.“
York hatte langsam genug.
„Vater . Hör auf mit dem Geschwätz . Wozu die Schlüsselb ü cher?“
Kurzes Schweigen.
„Also schön. Du hast gewonnen. Hast du das Buch Eden au f merksam gelesen, so , wie ich es dir gesagt habe?“
„Ja. Das habe ich.“
„Was also hast du daraus gelernt?“
„Ich habe gelernt, dass du in der ersten Kopie von Jirunga lebst.“
„Ist das alles?“
„In dieser Welt muss es ebenso viele Pforten geben, wie in Jiru n ga.“
„Gut, mein Sohn, und weiter?“
„Bis auf geringfügige Unterschiede, sollten diese Türen identisch mit den U nseren sein. Du strebst dieselbe Macht an, die Jona in Jirunga hat. Die Macht über die zwölf Pforten. Ich folgere daraus, dass auch du zwölf Schlüsselträger auserwählen willst, die deine Macht vertr e ten. Du willst weitere Welten erschaffen und der Herrscher über di e se sein. Es geht dir um die ewige Macht der Zwölf, habe ich recht?“
Der Herzog setzte sich nun in seinen Ledersessel und ließ die Schu l tern hängen.
„Ich bin enttäuscht. Ich bin wirklich enttäuscht. Nein, ich bin s o gar entsetzt.“
York erhob sich aus seinem Stuhl.
„Was zum Teufel willst du dann?“
„Ich sehe schon, du bist noch nicht so weit. Ich werde es dir e r klären. Pass gut auf. Die zwölf Pforten interessieren mich nicht im Geringsten . Mir geht es um das dre i zehnte Tor. Die geheime Pforte der Macht. Das Rad der Zeit. Wenn ich sie finde, herrsche ich über die Zeit in dieser und allen anderen Welten. Ich kann jeden Zei t raum besuchen, den ich mir wünsche. Egal ob in der Vergangenheit oder in der Zukunft. Es ist die absolute Macht. Das Rad der Zeit zu finden und es zu entschlüsseln ist mein ei n ziges Streben.“
„Das Rad der Zeit?“
„So ist es!“
„Ich habe in der Bibliothek darüber gelesen. Es ist gefährlich, sich damit zu befa s sen. Niemand sollte das tun.“
„Falsch, mein Sohn. Niemand hat es bisher versucht.“
York setzte sich wieder hin und entspannte sich.
„Ich glaube langsam, dass du verrückt bist. Du verlierst deinen Verstand, Vater. Das Rad der Zeit darf nicht verändert werden. Du würdest damit neue Welten erschaffen, die den vorhergehe n den zu ähnlich sind. Die kleinste Veränderung in der Zeitg e schichte schafft eine neue Dimension, die sich anders entwickelt, als die vorherg e hende. Niemand weiß genug darüber, um einen Versuch zu rechtfe r tigen. Wie viele Welten dürfen oder können wir erschaffen? Welchen Schaden erfährt die Welt, wenn eine oder mehrere Parallelen g e schaffen werden, die beinahe identisch sind? Nein. Die Verantwo r tung ist einfach zu groß. Versteh mich nicht falsch, ich bin kein Kostverächter, aber das geht entschi e den zu weit. Ich kann und will das nicht verantworten.“
„York... mein Sohn! Ich muss dir einmal etwas erklären. In dieser Welt geht es nur um eines. MACHT! Das ist das Schlüsselwort . Jeder Mensch ringt nach Macht, egal in welcher Form oder Gr ö ße. Sie tun alles dafür. In dieser Welt ist jedes Mittel r echt. Sie lügen und betr ü gen, sie verkaufen und beleihen und selbst das Töten ist kein Hindernis. Sie tun einfach alles, nur um das alle r heiligste Ziel zu erreichen . MACHT! Das ist die einzige Devise. Wer die Chance auf Macht hat, der ergreift sie skrupellos. Wer sie nicht hat, der sucht sein Leben lang danach. Dabei sind die Mittel Nebensache. Was es auch sei, sie tun es, um dieses primäre Ziel zu erreichen. Ich habe mich dem a n gepasst, wie jeder andere auch. Meine Chance ist das dreizehnte Tor. Das Rad der Zeit. Ich will es, ich brauche es, ich muss es einfach haben. Bitte hilf mir, es zu finden. Sei mein Partner und wir beher r schen diese Welt in alle Ewigkeit. Wir müssen es tun um familiäre Traditionen zu wa h ren.“
York dachte kurz darüber nach. Dann spürte er die ganze Wut der vergangenen Jahre, die er ohne einen Vater gelebt hatte.
„Du... jetzt
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