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Der Schluessel von Jirunga

Der Schluessel von Jirunga

Titel: Der Schluessel von Jirunga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim H. Schwarz
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sprechen.“
    Schweigen...
    „Wiederholen S ie das !“
    „ York von Eden wünscht S ie zu sprechen“, wiederholte die Sekr e tärin deutlich.
    „Sagten S ie... von Eden ?“
    „Ja, Sir, das sagte ich!“
    „Warten S ie...“
    Schweigen!
    Die hübsche Empfangsdame wartete drei schlagende Minuten und unmittelbar bevor sie sich entschloss, erneut nachzufragen, erklang die Stimme aus dem Hauptbüro:
    „Bitten Sie meinen Sohn herein!“
    Wieder löste Überraschung das Lächeln ab. Die Sekretärin hatte dies alles für einen Scherz gehalten und erwartet, dass ihr Boss die übl i che Abfuhr erteilen würde, doch diese Antwort ließ sie beinahe von ihrem Stuhl rutschen und in Ohnmacht fallen.
    York war bereits aufgestanden und ging auf die mit Mahagon i holz beschlagene Tür zu. Das künstliche Lächeln der Sekretärin verfolgte ihn, doch er nahm es nicht mehr wahr. Er öffnete die Pforte und schloss sie hinter sich, noch bevor die schöne Frau etwas sagen kon n te.

32

    „Herzog von York. Verdammt, das haben wir eben erst gelernt. Der Programmierer der Schriftart WINGDINGS nannte sich so. Er ist der Mann, den wir suchen“, erklärte Lil.
    „Welchen Zusammenhang siehst du darin?“ , fragte Gerad.
    „Das muss dir doch klar sein. Allein der Name York sagt doch alles. Der Herzog von York hat die Schriftart Wingdings entw i ckelt, zumindest in meiner Welt. Er muss in naher Verwand t schaft mit uns e rem York stehen. Mal angenommen, der Herzog hat die Schriftart vor etwa zwanzig Jahren entwickelt, dann kön n te er immerhin der Großvater sein. Je nach dem wie alt der He r zog war, als er diese Welt betrat. Wir haben es mit Nachfahren zu tun, dessen Eintrittsalter wir nicht kennen. Theoretisch könnte es sogar Yorks Vater sein und selbst wenn nicht, so könnte York es behaupten. Er wird ihn auf j e den Fall aufsuchen wollen. Ich bin mir sicher. Wir sollten umgehend diesen Herzog von York bes u chen. Mit ein wenig Glück finden wir unseren York genau dort.“
    Gerad blickte sich verwirrt um. „Ich weiß nicht einmal, wo ich hier bin. Wo finden wir diesen Herzog?“
    „Das ist leicht. Der Herzog von York ist ein Programmierer. Er bringt Computern neue Tricks bei. Ich kenne ihn gut, habe sogar kurzzeitig mit ihm zusammengea r beitet. An dieser Stelle muss ich dir beichten, dass ich ebenfalls ein Herzog bin.“
    „Wie habe ich das zu verstehen?“ , fragte Gerad.
    „Nun, ein Herzog ist in unseren Kreisen ein Mann, der ein Co m puterprogramm geschaffen hat, das sich auf dem Markt durchg e setzt hat.“
    Gerad blickte ihn betreten an. „Das verstehe ich nicht.“
    „Ich bin ein sogenannter Informatiker. Ich füttere Computer mit Informationen. In meiner Branche sagt man, dass ein gutes Pr o gramm einen Titel wert ist. Hat ein Programmierer ein gutes Pr o gramm g e schaffen und wird dieses Programm von den Benutzern angenommen, dann bist du ein Herzog unter den Programmi e rern.“
    „Wenn ich dich richtig verstanden habe, dann sorgst du dafür, dass es viele Brüder gibt, die alle dieselbe Sprache sprechen und eben de s halb in der Lage sind, miteinander zu kommunizieren und ihre I n formationen miteinander auszutauschen. Habe ich das einigermaßen richtig formuliert?“
    „Das hast du einfach göttlich formuliert, mein Freund. Einfach göt t lich.“
    „Danke für die Blumen . D ennoch muss ich anmerken, dass deine Welt recht großzügig mit der Verteilung von Titeln ist, wie ich fi n de.“
    „Das verstehst du falsch. Es ist kein echter Titel. Es ist eine Art... Auszeichnung. Eine Belobigung für ein verdientes Werk. Be i spiel s weise ein Lebenswerk, denn die brillanten Werke, die wir Menschen schaffen, zeichnen uns aus, sie beschreiben unsere Fähigkeiten und es gibt nur wenige Menschen, die mehr als Eines in ihrem Leben schaffen konnten. Unter uns Programmierern ist es eine reine Auszeic h nung. Kein echter Titel, verstehst du?“
    „Also ist es so, dass mancher Mensch sein Leben lang an einer Au f gabe arbeitet und wenn er sie erfolgreich fertig stellt, erhält er ein Lob, das ähnlich eines Edelt i tels klingt?“
    „Ja. Du hast es begriffen. Ein Beispiel: Wir Menschen haben Mi t bewohner, die uns bestimmte Situationen vorspielen um eine G e schichte zu erzählen . Wir nennen sie Schauspieler und wenn sie gut sind, erhalten sie einen beso n deren Preis. Dieser Preis wird wie ein Titel gehan d habt. Wer ihn einmal erhalten hat, ist von nun an ein Preisträger der besonderen Art. Ein Oskarpreisträger

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