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Der Schluessel von Jirunga

Der Schluessel von Jirunga

Titel: Der Schluessel von Jirunga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim H. Schwarz
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sichtbar. „Du hast recht. Dort hat jemand geschrieben, aber anscheinend hat er keine Tinte benutzt. Ich kann es nicht lesen.“
    Gerad blickte angestrengt. „Verdammt, ich auch nicht.“
    „Möglicherweise hat jemand das Buch als Unterlage benutzt, wä h rend er auf ein anderes Blatt geschrieben hat. Die Abdrücke müssen keine Bedeutung haben“, mutmaßte Lil.
    „Glaubst du wirklich? Wären die Abdrücke dann nicht längst verschwunden? I m merhin ist das Buch ziemlich alt.“
    „Ich habe einmal einen Krimi gelesen, in dem sie einen Bleistift b e nutzten, um Druckspuren lesbar zu machen. Was denkst du?“
    „Das ist Blödsinn. Lies vernünftige Bücher“, erklärte Gerad.
    Lil erhob sich wieder. „Und was meint der Meister?“
    „Bulbus!“
    „Wie bitte?“
    „Ich sagte: BULBUS!“
    „Das habe ich akustisch verstanden, doch was bedeutet es?“
    „Es ist eine unterirdische Pflanze in Jirunga. Sie ist beinahe rund und hat viele feine Häute, die erst abgeschält werden müssen. Dann erhält man eine würzige oder scharfe, saftige Frucht. Wir benutzen sie zum Würzen unserer Speisen, doch manche nutzen den Saft zum Schre i ben unsichtbarer Texte.“
    Lil dachte nach. Bulbus. Klingt vertraut. Klingt lateinisch und die Beschreibung klingt nach...
    „Du kleiner Teufel. Geheimtinte . Ich wusste, dass ich den Begriff kenne. Bulb us ist das l ateinische Wort für Zwiebel . Der Saft e i ner Zwiebel ist manchmal höllisch scharf, er ist farblos aber säureha l tig. Das heißt er brennt sich in Papier. Wenn man ihn erhitzt, ve r färbt er sich und wird sichtbar. Das ist Geheimtinte. Ve r dammt clever. Di e ser Hurensohn hat Geheimtinte benutzt. Wir können es sichtbar m a chen. Wir müssen die Seite nur erhitzen“, erklärte Lil.
    Gerad blickte erschrocken auf. „Bist du verrückt? Dieses Buch ist Älter als die Geschichte von Jirunga. Wenn du es erhitzt, wird es schneller Feuer fangen, als du „A“ sagen kannst.“
    „Lass mich nur machen. Ich bin sehr vorsichtig.“
    Lil besorgte schnell ein Feuerzeug und hob die Seite des Buches an. Dann hielt er die Flamme in sicherem Abstand unter das Blatt und bewegte sie langsam von links nach rechts und wieder von rechts nach links. Einige Sekunden flammte die Hitze des Feue r zeuges auf. Dann zog Gerad das Buch zur Seite.
    „Pass auf. Du verbrennst es. Es ist das Original.“
    „Lil legte das Feuerzeug zur Seite. „Das sollte reichen. Warten wir einen Auge n blick. Weißt du, was mir gerade einfällt?“
    „Nein. Was?“
    „Wenn dieses Buch Geheimschriften enthält, dann doch nur im Original. Das bedeutet, York hat in der Kopie keine Gehei m schriften.“
    „Vermutlich, aber er war Jonas Schüler. Es weiß bedeutend mehr als die meisten Menschen aus Jirunga“, erwiderte Gerad.
    „Mehr als all die anderen Schlüsselwächter?“
    „Das ist sehr wahrscheinlich“, sagte Gerad.
    Lil blickte auf die erhitzte Seite. „Sieh nur. Es wird sichtbar.“
    „Hol was zum Schreiben. Wir müssen es festhalten, es wird bald wieder abkühlen“, schrie Gerad panisch. Lil öffnete die Schubl a de seines Schreibtisches und brachte Stift und Papier hervor. Dann zeichnete er die sichtbar gewordenen Sy m bole ab.

    herzog von york

    Er war kaum fertig, da verschwand die Schrift wieder und die untere Hälfte war leer wie kurz zuvor.
    Die beiden blickten die Symbole an, die Lil aufgezeichnet hatte.
    „Wir müssen sie übersetzen“, sagte Gerad. Lil legte das Buch zur Seite und griff nach der Computermaus. Dann startete er das Tex t verarbeitungsprogramm erneut und begann alle kleinen Buchstaben des Alphabets einzutippen, von a bis z. Als er fertig war, markierte er alles und stellte die Schriftart „Wingdings“ ein. Beide s a hen sich das Ergebnis an. Das erste Symbol fanden sie an fünfter Stelle. Also der fünfte Buchstabe des Alphabets, das „e“, sah so aus: e .
    „ Okay . Das erste Symbol hätten wir. Das nächste ist das siebte, also ein „g“: g .“
    Lil schrieb die beiden gefundenen Buchstaben unter die Symbole auf das handg e schriebene Blatt. Nach ein paar Minuten hatte Lil unter jedes Symbol einen Buc h staben geschri eben. Sie lasen das Ergebnis und ließen die Kinnlade herabfallen. Lil wollte siche r gehen. Er stellte seine Textverarbeitung wieder auf normale Schrift und tippte die korrekten Buchstaben seiner Übersetzung ein. Dann markierte er die drei Worte und stellte sie wieder auf die Schriftart „Wingdings“ ein. Er erhielt eine Kopie seiner Au f

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