Der Schluessel von Jirunga
zum Beispiel. Hat er diesen Preis ei n mal erhalten, wird dieser Preis in Zusammenhang mit se i nem Namen genannt und damit ist es ein tragender Titel. Der Oskarpreistr ä ger Tom Hanks zum Beispiel. Das sagt dir natürlich nichts, aber eines ist klar. Der Herzog von York verweist auf e i nen Mann namens York und das ist der Titel eines Mannes, auf den es unser York abgesehen hat, und den müssen wir aufsuchen, weil York definitiv dort aufta u chen wird, falls er es nicht bereits getan hat.“
„Gibt es diesen Titel denn nur einmal?“ , fragte Gerad.
„Nein. Tatsächlich gibt es einen echten Herzog von York. Doch der kann hier nicht gemeint sein. Als das Buch Eden geschrieben wurde, gab es den echten Herzog noch nicht.“
Gerad blickte Lil an. „Deine Welt begeistert mich. Worauf wa r ten wir?“
„Ja, mein Freund. Wir sollten aufbrechen. Bist du schon einmal mit einem Auto gefahren?“
„Kann ich nicht behaupten.“
„Höchste Zeit! Auf geht’s.“
33
York stand schweigend in der Tür und blickte seinen vermeintl i chen Vater an. Es war ein alter Mann von hoher, kräftiger Statur, kurzgeschnittenem weißen Haar und markantem Gesicht. Er l ä chelte freundlich, nicht väterlich, aber doch beruhigend. Er mus s te wenig s tens zwei Meter groß sein und seine Schultern waren überdurc h schnittlich breit und muskulös. Er trug ein weißes Hemd und eine dunkelrote Krawatte, dazu eine schwarze Buntfa l tenhose und glänzende, schwarze Lacklederschuhe. Alles in a l lem eine beeindrucke n de Erscheinung, wie sie in dieser Welt nur selten anzutreffen war, glaubte York. Die Aura dieses Mannes sprach energische Bände. Dermaßen ergriffen konnte er immer noch nichts sagen. Dann en d lich brach der Herzog von York das Schweigen.
„ Komm näher. Ich habe sehr lange auf dich gewartet . “
York blickte erstaunt auf.
„Du hast lange auf mich gewartet?“
„Aber natürlich“, sagte der Herzog , wie selbstverständlich. „Schlie ß lich bist du mein Sohn. Die Familie findet immer wieder zusammen. Das solltest du aber wi s sen.“
„Ich weiß erst seit kurzem, dass ich überhaupt eine Familie h a be“, erwiderte York.
„Das tut mir sehr leid, mein Sohn, das darfst du mir glauben. Ich hatte Momente, da zweifelte ich daran, dass du es jemals herau s finden würdest. Deshalb habe ich dir diese Nachricht zukommen lassen, verstehst du?“
„Der Hinweis auf die alten Schriften kam also von dir?“
„Aber natürlich. Es war nicht einfach, aber ebenso wenig unmö g lich. Ein alter Freund schuldete mir einen Gefallen. Es war Zeit, ihn ei n zulösen.“
„Der Bibliothekar?“
„ Ganz Recht, der Bibliothekar. Was dachtest du?“
„Er hat mir also diese Nachricht in mein Schlüsselbuch gelegt?“
„Ja!“
York trat näher heran, bis er vor dem gewaltigen Marmorschrei b tisch stand, der ihm den Weg zu seinem Vater abschnitt. Ein g e polsterter Stuhl stand davor und sein Vater lud ihn ein, sich zu setzen.
„So nimm doch Platz, mein Sohn, fühl dich wie zuhause.“
„Bin ich denn endlich zuhause?“
„Ja. Das bist du.“
„Warum erst jetzt? Warum hast du so viele Jahre damit gewa r tet?“
„Es war immer ein Risiko, weißt du. Als ich damals Jirunga ve r ließ, wusste ich, dass Jona nach mir suchen würde. Er würde alles daran setzen, mich zurück zu holen. Er mag es nicht, wenn wir in anderen Welten leben. Er glaubt wohl, es bri n ge Unglück. Ich wollte dich zu mir holen, ich wollte es schon immer, doch Jona hat seine Häscher auf mich angesetzt. Es war einfach zu riskant. Ich konnte nicht u n bemerkt zu dir vordringen.“
„Dann bist du in diese Welt geflüchtet, obwohl es verboten ist?“
„Aber natürlich.“
„Aber bisher hat sich noch niemand ungestraft über diese Regel hi n weggesetzt. Wieso wolltest du unbedingt hier leben?“
„Es ist fantastisch. Es ist einfach unglaublich. Es gibt keine Welt, in der mehr Fre i heit existiert, als in dieser. Hier kannst du alles tun, was du dir wünschst. Diese Welt ist einfach fantastisch. Ich musste hierher kommen. Es war meine Bestimmung, es ist die B e stimmung unserer Familie, ich habe es immer gespürt. Meine Bestimmung.“
„Aber du bist in Jirunga geboren.“
„Ich sehe schon, dass Jona erfolgreich war. Ich habe nie an seiner Effektivität g e zweifelt, aber dass mein eigener Sohn spricht, wie ein wahrer Jona-Anhänger, das überrascht mich wahrhaftig. Sei Wil l kommen in meiner Welt und vergiss Jona. Es ist an der Zeit, neue
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