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Der Schluessel von Jirunga

Der Schluessel von Jirunga

Titel: Der Schluessel von Jirunga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim H. Schwarz
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nen gelernt, verstehst du das?“
    York kratzte sich am Kinn. „Eigentlich logisch“, sagte er.
    „Eben nicht. Es ist nicht vorgesehen, dass ein Original auf seine e i gene Kopie trifft. Niemand wusste bisher, was geschieht, wenn dies passiert.“
    „Ich verstehe das Problem nicht?“ , sagte York.
    „Du bist mein Sohn und soeben habe ich dir erklärt, dass du nicht hierher gehörst, weil du in dieser Welt bereits existierst. Zumi n dest eine Kopie von dir. Diese K o pie spürt in diesem Augenblick, aus irgendeinem unerklärlichen Grund, dass du hier bist. Wenn er sich mit diesem Gefühl befasst, ihm nachgibt und blind seinem Herzen folgt, dann wird er dich finden. Er wird hierher finden und dich au f suchen, verstehst du?“
    „Ja. Das verstehe ich. Aber wo liegt das Problem? Ich denke, ich könnte mich mit meiner Kopie gut verstehen. Womöglich lägen wir auf einer Wellenlänge, würden uns gut riechen können und kämen gut miteinander aus, denkst du nicht?“
    „Du hast recht. Ich habe dir nicht alles erzählt. Höre mir jetzt genau zu, was dann passierte. Meine Kopie steht mir also gege n über und erklärt mir, dass sein Gefühl ihn hierher brachte. Er sah mich an und ich konnte spüren, dass er wusste, wer oder was ich war. Ich war Er. Er war Ich. Ich konnte spüren, was er vorhatte. Ich spürte, was er dachte. Es durfte nur einen geben. Es gab nur einen Grund, warum er hier war. Er wollte mich töten. Er wollte seine Kopie töten. Für ihn war ich die Kopie und er glaubte zu wissen, dass ich ihn töten wollte. Er behauptete, sein Gefühl hätte ihm gesagt, ich sei die Kopie und er das Original und wenn er die Kopie nicht vernichte, dann wäre er selbst in Gefahr. Ich weiß nicht, wie er es geschafft hatte, dieses Messer einzuschmuggeln, aber er zog ganz plötzlich ein Messer he r aus und bedrohte mich. Er stürmte auf mich zu und stach auf mich ein. Mein Glück, dass ich immer eine Pistole griffbereit habe. Ich war Zeit meines L e bens ein misstrauischer Mensch. Jona sei es g e dankt. Ich habe mein Gegenüber erschossen und bin mit leichten Verletzungen davon gekommen, doch Fakt ist, dass er mich gefu n den hat. Er hat mich gefunden, weil er mich gespürt hat und er hat mich als Feind g e spürt.“
    „Du willst also sagen, dass, wenn wir aus Jirunga hierher ko m men in dieser Welt noch einmal existieren und dass unsere Kopie uns als Feind betrachtet, uns au f sucht und töten will?“ , fragte York.
    „Sieh es als Warnung, denn genauso ist es“, erwiderte der He r zog.
    „Das würde allerdings voraussetzen, dass die Menschen dieser Welt grundsätzlich eine hohe Bereitschaft zum Töten besitzen . “
    „Ich habe zu wenig Erfahrung damit, um es zu globalisieren, aber die Gefahr b e steht sehr wohl, da bin ich sicher.“
    „Das bedeutet also, dass es nicht zwangsläufig zur Konfrontation kommt?“
    „Ja. Vermutlich. Wenn deine Kopie in einer friedvollen Umg e bung aufgewachsen ist, so wird er diesem inneren Gefühl nicht nachgeben. Er wird damit leben, er wird nicht auf die Suche g e hen. Aber bete zu Gott, dass du ihm nicht versehentlich bege g nest. Niemand weiß, was dann passiert.“
    York schwieg einen langen Augenblick um die Situation zu übe r de n ken. Dann setzte er wieder an:
    „Was hast du bisher über das dreizehnte Tor herausgefunden?“
    „So gefällst du mir. Ganz mein Sohn. Also gut. Ich habe einige der Tore gefunden. Diese Welt ist in dieser Hinsicht völlig anders als Jirunga. Eines ist sicher, unsere Symbole haben hier eine a n dere Bedeutung, als in Jirunga. Ich habe alles, was ich herausg e funden habe aufgezeichnet. Meine Aufzeichnungen sind einde u tig. Wir suchen auf einem and e ren Kontinent. Ich werde es dir zeigen. Alles was ich weiß, befindet sich in meinen Aufzeic h nungen. Ich habe sie in meinem Safe aufbewahrt, in der Hof f nung, dass du eines Tages hierher findest und die Suche mit mir teilst. Es ist ein großer Tag für mich. Mein Sohn hat endlich zu mir gefunden, um die Macht mit mir zu te i len. Wir werden diese Welt beherrschen. Mit dir an meiner Seite werde n wir unschla g bar sein. Wir werden endlich die familiären Traditionen fortfü h ren können, die Zeit beherrschen, die Menschen, die Welten und letzten Endes auch Jona und Jirunga. Unsere Macht wird una n fech t bar sein , in alle Ewigkeit. Willkommen in der Zukunft, mein Sohn, wil l kommen in der Zukunft.“
    Der Herzog ging wieder zu dem Schrank, in dem sich auch die Bar befand, öffnete nun jedoch

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