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Der Schluessel von Jirunga

Der Schluessel von Jirunga

Titel: Der Schluessel von Jirunga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim H. Schwarz
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erkenne ich es. Du hast mich benutzt. Du hast mich in dem Glauben gelassen, meine Eltern seien Tod und jetzt, da du me i ne Hilfe benötigst, nutzt du es aus. Du bist wahnsinnig. Strebst nach einer Macht, die dir nicht zusteht. Es ist unfassbar. Deine Gier nach Macht hat sogar deinen Familiensinn getrübt. Ich will es einfach nicht glauben. Mein eigen Fleisch und Blut. Du bist ein Verräter.“
    Der Herzog erhob sich aus seinem Stuhl und ging zu einem Schrank, der wenige Meter rechts von ihm stand. Dann klappte er eine Schranktür nach unten auf. Eine Bar mit vielen Flaschen wurde sichtbar. Im hinteren Bereich des Faches war ein Regalb o den ang e bracht, der mit Kristallgläsern gefüllt war. Der Herzog griff sich zwei Gläser und stellte sie auf dem Ablageboden ab. Dann nahm er eine Flasche alten Scotch und schraubte den Ve r schluss auf, goss die zwei Gläser zu einem Drittel auf und stellte die Flasche wieder ab, ohne sie zu verschließen. Er umfasste die zwei Gläser und reichte York eines, das A ndere nahm er mit zu seinem Platz, auf den er sich setzte.
    „Du sprichst wahr, mein Sohn. Ich bin stolz auf dich. Du bist ein wahrhaft würdiger Nachfolger. Stoß mit mir an und lass dir erkl ä ren. Es ist weitaus komplizierter, als es auf den ersten Blick au s sieht“, darauf erhob er sein Glas und trank. York tat es ihm gleich und schluckte das übelriechende Getränk hinunter.
    Sekunden später spürte York ein sanftes Brennen im Hals. Er schluckte mehrmals, bis das Gefühl nachließ und blickte seinen V a ter an.
    „Was willst du damit sagen?“ , fragte er.
    „Nun, wenn du dich in dieser Welt behaupten möchtest, dann solltest du hier geb o ren sein. In unserem Fall sieht es anders aus. Es ist ein Mysterium, das ich nicht kannte, als ich hierher kam. Diese Welt ist eine Kopie von Jirunga. Eine exakte Kopie, möc h te ich sagen. Exa k ter als mir lieb ist. Ich kam vor vielen Jahren hierher und sog die Freiheit auf, die mir geboten war. Es war ei n fach herrlich. Doch ich spürte eine Macht in mich einströmen, die ich nicht erklären konnte. Ein Gefühl, das ich bisher noch nie verspürt hatte. In den ersten Ja h ren war es sehr schwach, kaum wahrnehmbar, doch es war da. Ich dachte, es läge an der Fremde. Unerklärl i che Gefühle bestimmen häufig unser Leben und ich beachtete es nicht sonderlich. Es war nicht allzu schwer, ein lux u riöses Leben aufzubauen, es fiel mir leicht, mich in dieser Welt zu behaupten. Unsere Familie tat sich von jeher leicht mit solchen Dingen. Doch diese seltsame Macht, dieses Gefühl wurde stärker. Ich konnte es immer noch nicht erklären, doch es war präsent. Was immer es war, ich verdrängte es , ohne darüber nachzude n ken. Es sollte sich rächen. Eines Tages stand ein Mann in meinem Büro, der genau so aussah, wie ich. Ich war regelrecht erschr o cken über die Ähnlichkeit, wie du dir denken kannst, doch ich akzeptierte es. Ich hatte zuvor schon darüber gelesen und oft g e hört, dass es für jeden Menschen einen Doppelgänger geben so l le, aber als er dann vor mir stand, war ich sprachlos. Er war Ich! Verstehst du? Er war Ich. Er war me in Ebenbild, ohne Zweifel. Das Erschreckende war jedoch, dass er mich nicht von ungefähr gefu n den hatte, Nein, er hatte mich gefunden, weil er es gespürt hatte. Er hatte, ebenso wie ich, diese unerklärliche Macht ve r spürt, wie ich es gespürt hatte. Ein seltsames Gefühl von Zusa m mengeh ö rigkeit, als wären wir Zwillinge, die ein unsichtbares Band ve r bindet. Er hat mich gefunden, weil eine Stimme tief in seinem Inneren ihn zu mir geführt hatte. Ich habe Jahrelang di e ses seltsame Gefühl ve r spürt, wie eine Stimme, die ständig nach mir ruft. Ich habe sie nie beachtet, doch er hatte es getan. Er hat sich dieser Stimme geöffnet, ist ihr g e folgt und sie hat ihn zu mir geführt, verstehst du, wovon ich r e de?“
    „Du meinst, es gab einen Doppelgänger von dir, der aufgrund einer inneren Sti m me zu dir gefunden hat?“
    „Nein. Kein Doppelgänger. Du willst es nicht verstehen. Er war eine Kopie von mir. Diese Welt ist eine Kopie von Jirunga. Alle Me n schen aus Jirunga existieren in dieser Welt ebenso. Es ist eine Kopie von allem. Nicht nur die Zeit, der Planet, nein, auch die Menschen. Alles wird kopiert. Es ist ein Paradox on . Alles , was in Jirunga geschieht, passiert auch hier. Jeder Mensch, der in J i runga geboren wird, wird auch hier geboren. Es ist verrückt, aber ich habe die Kopie meiner S elbst ke n

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